Vodafone-Aktie: Wie geht's weiter nach schwachen Zahlen?
Nach einem starken Jahresstart gibt die Aktie des britischen Telekommunikationsriesen Vodafone (WKN: A1XA83) heute um fast -3% auf 1,03 € nach. Auslöser sind schwache Geschäftszahlen im dritten Quartal bis Ende Dezember. Wie sollten Anleger darauf reagieren?
Die Vodafone Group ist ein international tätiges britisches Telekommunikationsunternehmen. Obwohl die Zentrale mittlerweile in London ist, befindet sich der registrierte Hauptsitz noch in Newbury. An der Börse wird der Konzern aktuell mit rund 28 Milliarden € bewertet.
Neuerlicher Dämpfer
Nach einer lange anhaltenden Abwärtsbewegung bis runter auf 0,95 € hat sich die Vodafone-Aktie zuletzt gut gefangen. Seit Jahresbeginn steht trotz des heutigen Kursabsackers noch ein kleines Plus von 6% zu Buche.
Der neuerliche Dämpfer ist zurückzuführen auf die weiter anhaltenden Probleme des Konzerns in wichtigen europäischen Märkten, die sich in den heute präsentierten Ergebnissen manifestieren.
In Europa läuft's nicht rund
Sowohl in Spanien als auch in Italien und Deutschland laufen die Geschäfte nicht rund. In Afrika sieht es dagegen weiterhin stabil aus. Hier hat das Unternehmen nach eigenen Angaben mittlerweile 73,5 Millionen Kunden.
Umsatz stagniert
Vodafone meldet für das dritte Quartal bis Ende Dezember einen Umsatz von 11,638 Milliarden €, die Gesamterlöse stagnieren also gegenüber dem Vorjahr (2022: 11,684 Milliarden €).
Insbesondere bei den von Investoren mit Argusaugen überwachten Umsätzen mit Dienstleistungen („service revenue“) hapert es. Hier ist ein Rückgang von 1,3% auf 9,52 Milliarden € zu verzeichnen.
Allein in Deutschland wurden 2,882 Milliarden € erzielt (Vorjahr: 2,936 Milliarden €). das unterstreicht die Bedeutung des deutschen Marktes.
Fairerweise muss man hinzufügen, dass die Briten ohne Wechselkurseffekte ein Plus von 1,8% bei den Umsätzen mit Dienstleistungen und ein Plus von 2,7% bei den Gesamterlösen verbucht haben. Das entspricht etwa den Erwartungen des Marktes.
Es gibt Handlungsbedarf
Interims-CEO Margherita Della Valle zeigt auf, dass es Handlungsbedarf gibt:
Obwohl wir weiterhin unsere Finanzprognose für das Jahr aufrechterhalten, zeigt der jüngste Umsatzrückgang in Europa, dass wir es besser machen können. Wir müssen mehr für unsere Kunden tun.
Die frühere Finanzchefin verweist darauf, dass der Konzern bereits Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet hat, um zur Hälfte das vorgegebene Einsparziel von 1 Milliarde € zu erreichen.
Schlankere Strukturen
Darüber hinaus arbeitet der Konzern an schlankeren Strukturen und daran, den einzelnen lokalen Einheiten mehr Autonomie zu verschaffen. Wir haben über das interne Stühlerücken in diesem Artikel berichtet.
Das Unternehmen bestätigt die bisherige Jahresprognose für 2023. Angestrebt wird weiterhin ein operatives Jahresergebnis (Adjusted EBITDA aL) von 15 bis 15,2 Milliarden €.
Aktie bleibt günstig
Anleger sollten sich meiner Meinung nach von dem kleinen Rückschlag nicht beirren lassen. Es war klar, dass der Turnaround nicht von heute auf morgen gelingen kann. Richtig Zug reinkommen dürfte erst, wenn ein neuer CEO die Arbeit aufgenommen hat. Spätestens im Juli dürfte es soweit sein.
Bei einem Börsenwert des Unternehmens von rund 28 Milliarden € und einem zu erwartenden operativen Jahresergebnis von 15 Milliarden € bleibt die Aktie weiterhin günstig.
Zudem dürfte Vodafone kaum an der Dividende von umgerechnet 0,09 € je Aktie rütteln, was beim aktuellen Kurs einer stattlichen Dividendenrendite von 8,5% entspricht. Das erleichtert Anlegern die Wartezeit bis zu nachhaltigen Kurssteigerungen.
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Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten Aktien des besprochenen Unternehmens Vodafone. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.