Meta-Aktie +19%: Das steckt dahinter

Trotz rückläufiger Umsätze des Facebook-Konzerns ist die Meta-Aktie (WKN: A1JWVX) am Mittwoch nachbörslich um +19% auf 153,12 US$ hochgeschossen. Wie kann das sein? Und wird einer der großen Verlierer 2022 in diesem Jahr plötzlich zum großen Gewinner?

Meta Plattform Inc., kurz Meta, ist aus dem Facebook-Konzern hervorgegangen. Gegenstand des Unternehmens ist das Betreiben von sozialen Plattformen, mittels derer sich Nutzer austauschen können. Nachdem die Werbeeinnahmen in diesem Geschäft rückläufig waren, wurde der Konzern in Meta umgewandelt. Neben den bisherigen Plattformen wie Facebook oder WhatsApp liegt der zukünftige Schwerpunkt im Aufbau des Metaversums. Der Hauptsitz des Konzerns befindet sich im Menlo Park in Kalifornien. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 401,5 Milliarden US$.

Panikartige Flucht 2022

Technik-Titel hat es im vergangenen Jahr arg zerrupft. Dazu zählte auch das Meta-Papier. Steigende Zinsen und rückläufige Werbeeinnahmen belasteten die Aktie und ließen viele Anleger beinahe panikartig die Flucht ergreifen.

Aktie explodiert nachbörslich

Seit Anfang Januar sieht die Welt schon wieder viel besser aus. Für 2023 steht bislang ein Kursplus von fast 23% zu Buche.

Gestern explodierte die Aktie nachbörslich förmlich. Denn die gemeldeten Geschäftsergebnisse waren deutlich besser, als offenbar die meisten Anleger befürchtet hatten.

Umsatz und Gewinn stark gesunken

So meldet Meta für das vierte Quartal zwar im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang um 4% auf 32,16 Milliarden US$. Doch Analysten hatten mit weniger gerechnet und durchschnittlich nur 31,5 Milliarden US$ auf dem Zettel.

Auf Jahressicht wurden 116,61 Milliarden US$ Umsatz erzielt, das war ein Rückgang von 1%.

Der Quartalsgewinn sackte um 55% regelrecht ab auf nur noch 4,652 Milliarden US$ oder 1,76 US$ je Aktie (EPS). Für das Gesamtjahr 2022 fuhr Meta einen Gewinn von 23,2 Milliarden US$ ein, das waren 41% weniger als im Vorjahr (2021: 39,37 Milliarden US$).

Zahl der Nutzer wächst

Was Analysten und Anleger jedoch unter anderem hoffnungsfroh stimmt, ist die steigende Zahl der Nutzer. So tummeln sich nach Unternehmensangaben derzeit rund 2 Milliarden Menschen täglich aktiv bei Facebook. Das sind 16 Millionen mehr als vor drei Monaten.

Insgesamt nutzen sogar 2,96 Milliarden Menschen am Tag eine der Meta-Apps, neben Facebook gibt es ja zum Beispiel noch Instagram und WhatsApp. Auch hier gab es also im Jahresvergleich eine Steigerung, und zwar um 5%.

Konzern senkt die Kosten

Wie wir Ende Oktober in diesem Artikel aufgezeigt haben, plagt den Konzern vor allem ein Kostenproblem. Hier hat Gründer und CEO Mark Zuckerberg zur Erleichterung vieler Investoren vergangenen November auch den Hebel angesetzt und einen Abbau von 11.000 Stellen verkündet. Entsprechende Umstrukturierungskosten von 4,2 Milliarden US$ sind nun in den Quartalszahlen zu finden.

Auch an anderer Stelle wird gespart, indem zum Beispiel etliche Gebäude aufgegeben oder untervermietet werden oder indem mehrere Rechenzentrums-Projekte gestrichen werden.

Ins Metaverse fließen Milliarden

Woran Meta weiter festhält – kein Wunder, schließlich wurde das durch die Umbenamung des Konzerns von Facebook in Meta vorgezeichnet – sind die hohen Investitionen in das Metaverse. Hohe Milliardenbeträge fließen weiterhin in die Reality Labs, die Mark Zuckerberg als wichtig für die langfristige Zukunft ansieht.

Konzernlenker Zuckerberg gibt für 2023 diese Richtung vor:

Darüber hinaus ist unser Managementthema für 2023 das 'Jahr der Effizienz', und wir konzentrieren uns darauf, ein stärkeres und flexibleres Unternehmen zu werden.

Aktienrückkauf über 40 Milliarden US$

Zwei Dinge gefallen den Anlegern anscheinend sehr gut: Einerseits der Ausblick der Kalifornier, die für das laufende Quartal einen Umsatz zwischen 26 und 28,5 Milliarden US$ prognostizieren, was über den Erwartungen der Analysten liegt.

Zum anderen die Tatsache, dass Meta am Mittwoch ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über 40 Milliarden US$ angekündigt hat. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen bereits eigene Aktien im Wert von 27,93 Milliarden US$ zurückgekauft.

Investment eine Glaubensfrage

Wie wir zuletzt schon in diesem Artikel aufgezeigt haben, stellt ein Investment in die Meta-Aktie letztlich eine Glaubensfrage dar: Wer die Meinung vertritt, dass sich mit den virtuellen Metaverse-Welten in der Zukunft viel Geld verdienen lässt, der kauft auch die Aktie.

Ich gebe zu, dass ich nicht dazu gehöre. Allenfalls zum Traden würde ich hier zugreifen. Da sieht es aktuell meiner Meinung nach recht gut aus, nachdem die US-Notenbank gestern Abend eher taubenhafte Töne angeschlagen hat, was insbesondere die zinssensiblen Tech-Werte stützen dürfte.

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