Deutsche Pfandbriefbank: Bringt das neue Kursimpulse?

Seit dem Tief im Dezember hat sich die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank (WKN: 801900) wieder deutlich erholt. Die Kurssteigerung in dem Zeitraum beträgt +22%, aktuell notiert das Papier bei 8,50 €. Vorwürfe des aktivistischen Hedgefonds Petrus Advisers aus London könnten nun für Unruhe sorgen, aber auch Impulse für weitere Kurssteigerungen bringen.

Deutsche Pfandbriefbank

Die Deutsche Pfandbriefbank, kurz pbb, ist eine führende europäische Spezialbank für die Finanzierung von Immobilien und öffentlichen Investitionen. Sie zählt zu den größten Emittenten von Pfandbriefen. Für Privatanleger bietet sie Anlagen in Fest- und Tagesgeld an. Der Hauptsitz befindet sich in Garching bei München. Neben Deutschland ist sie auch in einigen anderen europäischen Ländern tätig. Die Marktkapitalisierung beträgt 1,15 Milliarden €.

Vorwurf signifikanter Schwächen

Der britische Hedgefonds Petrus Advisers hat pbb vorgeworfen, signifikante strategische Schwächen zu haben. Insbesondere geht es darum, dass die Bank eine zu geringe Rendite in Bezug auf das hohe Eigenkapital erziele. „Seit der Börsennotierung 2015 habe sie noch nie die Kapitalkosten verdient.“, so der Vorwurf des Vermögensverwalters, der eigenen Angaben nach knapp 3% der pbb-Anteile hält.

Das Bankinstitut wies den Vorwurf zurück und machte darauf aufmerksam, dass die Dividendenrendite seit Börsengang durchschnittlich 7,5% betragen hätte.

Der Vorstand und der Aufsichtsrate von pbb kommentierten den Vorwurf so:

Wir begrüßen konstruktive Impulse, die einen Beitrag zu dem gemeinsamen Ziel leisten, den Wert für alle Aktionäre und Stakeholder zu steigern. Wir werden weiterhin einen aktiven und offenen Dialog mit Aktionären führen.

Strategie fortsetzen

Um weiterhin erfolgreich, zu wachsen und noch profitabler zu sein, gab die Bank im März 2022 drei neue Strategie-Maßnahmen bekannt: Das Institut will im Kerngeschäft organisch wachsen und die ESG-Angebote ausbauen. So sollen bis 2025 30% der finanzierten Immobilien grün sein. Drittens: Um seine Effizienz zu steigern, will die Bank seine Prozesse weiter digitalisieren.

Zinsüberschuss und Provisionseinnahmen sinken

Das dritte Quartal war ertragsmäßig sehr schwach mit einem Vorsteuergewinn von nur 52 Millionen €. Aufgrund der steigenden Zinsen waren die Entschädigungszahlungen für vorzeitige Darlehensrückzahlungen stark gesunken. Die Darlehensnehmer verzichten bei stark gestiegenen Kreditzinsen auf vorzeitige Kündigungen.

Die Geschäftszahlen der ersten neun Monate sind durch eine rückläufige Gesamtentwicklung gekennzeichnet. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich um -15% auf 159 Millionen €.

Jahresprognose bestätigt

Trotz dieser negativen Entwicklung hält der Vorstand an dem Prognoseziel fest: Demnach soll der Vorsteuergewinn zwischen 200 und 220 Millionen € liegen. Allerdings räumte das Institut ein, dass das Ergebnis eher im unteren Bereich liegen wird. Die Analysten hingegen erwarten einen Wert von 200 Millionen €.

Ist der Kursanstieg der Beginn einer Trendwende?

Es ist zu früh, um dies zu erkennen. Positiv ist, dass der Abwärtstrend in 2022 gestoppt werden konnte. Jetzt kommt es auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Bank an. Für das vierte Quartal erwartet man ebenfalls einen rückläufigen Gewinn, was nicht wirklich für weitere Kurssteigerungen spricht.

Die Deutsche Bank hat in ihrer letzten Einschätzung ihren fairen Wert für die pbb-Aktie deutlich reduziert – von 13 auf 7 €.

Dass der aktivistische Investor die Bank zu einer Steigerung der Profitabilität auffordert, könnte sich für die Entwicklung der Aktie positiv auswirken. Hier kommt es auf die weitere Zusammenarbeit mit den größeren Investoren an. Momentan sollte man diese Hoffnungen aber nicht überbewerten.

Aktie vorerst uninteressant

Meiner Meinung nach sollten Anleger die Aktie vorerst meiden. Das Risiko einer Kurskorrektur ist hoch – insbesondere dann, wenn das vierte Quartal ebenfalls schlechter ausfällt.

Was aber für das Papier spricht, ist die hohe Dividende von zuletzt 1,18 €, was einer Rendite von 13,8% entspricht.

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