CureVac: Millionen neue Aktien für 9,25 US$ je Anteil
Die CureVac-Aktie (WKN: A2P71U) ist gestern nach der Bekanntgabe einer Kapitalmaßnahme um -11% auf 9,38 US$ abgestürzt. Inzwischen steht fest: Millionen neue Aktien kommen, exakt wie gestern von uns in diesem Artikel aufgezeigt, zu einem Ausgabepreis von 9,25 US$ und damit deutlich unter 10 US$ auf den Markt. Wie sollten Anleger jetzt reagieren?
CureVac mit Zentrale in Tübingen erforscht und entwickelt Arzneimittel auf der Grundlage des Botenmoleküls mRNA. Im vergangenen Sommer musste der Wirkstoffhersteller den Zulassungsantrag für seinen ersten Corona-Impfstoff aufgrund schwacher Studienergebnisse zurückziehen. Derzeit arbeitet das Unternehmen zusammen mit dem britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) an einem verbesserten Corona-Vakzin. CureVac ist an der Nasdaq-Börse notiert mit einer Marktkapitalisierung von rund 1,78 Milliarden US$.
Wer zu spät kommt...
Wohl dem, der im Dezember vergangenen Jahres auf die Idee gekommen ist, sich beim damaligen Kurs um oder kurz sogar unter 6 US$ CureVac-Aktien ins Depot zu legen. Selbst nach der gestrigen Rutsche notiert das Papier auf Jahressicht immer noch bei +47%.
Wer während der Januar-Rallye, die bis auf 12,50 US$ hoch ging, erst spät auf den Zug aufgesprungen ist, macht indes aktuell ein langes Gesicht. Denn jetzt kommt es zu einer massiven Verwässerung.
Die Details der Kapitalmaßnahme
Das Unternehmen hat gestern am späten Abend die Details seiner Kapitalerhöhung präzisiert. Demzufolge beträgt der Ausgabepreis der Stammaktien an die Zeichner 9,25 US$ je Anteil. Dadurch sollen brutto 250 Millionen US$ oder umgerechnet 232 Millionen € erlöst werden.
Zudem wird die Maßnahme noch einmal ausgeweitet. So bietet CureVac den teilnehmenden Konsortialbanken – Goldman Sachs, Jefferies und SVB Securities fungieren als Bookrunner, Van Lanschot Kempen als Konsortialführer – die Option an, binnen 30 Tagen weitere 4,054 Millionen Aktien zu den gleichen Bedingungen, also für 9,25 US$ je Anteil, zu erwerben.
Massive Verwässerung
Insgesamt kommen also im Rahmen dieser Kapitalmaßnahme, die bereits am Freitag abgeschlossen werden soll, mindestens 27 Millionen neue Aktien und maximal 31 Millionen neue Aktien auf den Markt. Das stellt natürlich eine massive Verwässerung für Altaktionäre dar.
Der Vorteil: An Geldmangel werden die Tübinger vorerst nicht leiden. Sie können somit in Ruhe ihre klinischen Forschungen forcieren. Und hier sieht es mit vorläufigen positiven Daten der Phase-1-Programme zu Covid-19 und saisonaler Grippe erfolgversprechend aus.
Sehr große Geduld erforderlich
Anleger müssen sich indes die große Frage stellen, ob sich CureVac im Wettbewerb gegen die bereits erheblich weiter fortgeschrittene Konkurrenz von BioNTech/Pfizer und Moderna, die ebenfalls mit der mRNA-Technologie arbeiten, behaupten, sprich Marktanteile erobern kann. Ich habe daran große Zweifel. Meiner Meinung nach sind die Platzhirsche bereits zu weit enteilt.
Wenn 30 Millionen Aktien hinzukommen, sind nach Abschluss der Kapitalmaßnahme insgesamt 220 Millionen Aktien ausgegeben worden. Der Börsenwert des Unternehmens läge dann beim Kurs von 9,38 US$ bei rund 2 Milliarden US$ und somit weit über dem Nettokassenbestand.
Künftige Forschungserfolge sind damit in erheblichem Umfang eingepreist – und die klinischen Forschungen befinden sich noch in Phase 1. Wer hier investiert, muss also zwangsläufig sehr große Geduld mitbringen.
Kein gutes Chance-Risiko-Verhältnis
Zumindest können Kaufinteressenten davon ausgehen, dass der Ausgabepreis der neuen Aktien von 9,25 US$ eine gute Richtschnur beziehungsweise einen guten Boden für den Kurs darstellen sollte.
Ich persönlich werde die Aktie aktuell nicht kaufen. Mir gefällt das Chance-Risiko-Verhältnis nicht.
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