Voestalpine-Aktie: Geht es so stark weiter?

Voestalpine hat seine Geschäftszahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2022/2023 bekannt gegeben. Diese fielen hervorragend aus. Die Kursentwicklung der Voestapline-Aktie (WKN: 897200) hat vieles davon bereits antizipiert. Seit dem Tief im September verbesserte sie sich um rund +75% auf aktuell 32,50 €. Besteht nun die Hoffnung auf weiter steigende Kurse?

Die Voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Mit ihren Premium-Produkten und Systemlösungen zählt sie den führenden Partnern der Automobil-, Bau- und Luftfahrtindustrie. Der Technologiekonzern gehört darüber hinaus zu den führenden Anbietern für Bahninfrastruktur. Neben dem Hauptsitz im österreichischen Linz ist das Unternehmen in über 50 Ländern präsent. Die Marktkapitalisierung beträgt 5,82 Milliarden €.

Starke Zahlen in den ersten neun Monaten

Das Technologieunternehmen gab für die ersten neun Monate (1. April bis 31. Dezember) starke Geschäftszahlen bekannt. Obwohl das Jahr anspruchsvoll war, führten eine breite globale Aufstellung sowie Produktdiversifikation zu guten Ergebnissen.

Der Gesamtumsatz verbesserte sich um 29,3% auf 13,6 Milliarden €. Der Zuwachs basiert einerseits auf einer steigenden Nachfrage, zum anderen ist es gelungen, die höheren Kosten an die Abnehmer weiterzugeben.

Auch beim Ertrag wurde eine deutliche Verbesserung erzielt. Das operative EBITDA stieg um 23,4% auf 1,9 Milliarden €. Nach Steuern verblieb ein Nettogewinn von 864 Millionen €, im Vorjahreszeitraum waren es 698 Millionen €.

CEO Herbert Eibensteiner kommentiert die Geschäftsentwicklung so:

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres war die Nachfrage nach unseren hochqualitativen Produkten vor allem in den Bereichen Energie, Luftfahrt und Railway Systems sehr stark. In den meisten Geschäftsbereichen ist es uns auch gelungen, die steigenden Rohstoff- und Energiekosten weiterzugeben.

Jahresprognose bestätigt

Aufgrund der bisherigen guten Entwicklung bestätigte der Konzern seine Jahresprognose. Danach erwartet man ein operatives EBITDA von 2,5 Milliarden €. Allerdings war im dritten Quartal eine leicht sinkende Nachfrage festzustellen.

Hohe Produktnachfrage

Neben der Stahlerzeugung verarbeitet das österreichische Unternehmen den Stahl zu hochwertigen Premium-Produkten. In dem laufenden Geschäftsjahr hat sich die Produktnachfrage gut entwickelt.

Hervorgehoben wurde die hohe Nachfrage aus der Solar- und der Luftfahrtindustrie. Auch im Segment Bahninfrastruktur war die Nachfrage nach Schienensystemen gut.

Die Nachfrage der Bauindustrie hat sich dagegen verlangsamt. Steigende Zinsen und hohe Inflation führen zu einer geringeren Leistung in der Bauindustrie.

Womit müssen Anleger rechnen?

Die Kurssteigerung seit Oktober 2022 ist berechtigt. Dies zeigen die guten Geschäftszahlen. Ob die Entwicklung sich so fortsetzt, ist fraglich. Im letzten Quartal machte sich eine Verlangsamung bemerkbar, diese könnte sich auch im vierten Quartal fortsetzen. Das würde das Potenzial der Aktie begrenzen.

Das sehen auch die meisten Analysten so. Deren mittlerer Zielkurs liegt bei rund 31,50 €, lediglich die Deutsche Bank und die Baader Bank sehen eine faire Bewertung bei 40 €.

Hohe Marktbewertung

Im Gegensatz zu Thyssen und Salzgitter weist Voestalpine eine hohe Marktkapitalisierung aus. Es ist zwar immer schwer, Konzerne miteinander zu vergleichen. Aber die genannten Unternehmen sind neben der Erzeugung auch in der Weiterverarbeitung tätig. Deren Verhältnis von Umsatz zu Marktkapitalisierung ist deutlich ungünstiger.

Aktie derzeit eher meiden

Meiner Meinung nach dürfte das weitere Potenzial begrenzt sein. Der stetige Kursanstieg führt auch zu einer steigenden Ungewissheit. Ich würde zu den jetzigen Kursen nicht kaufen, sondern eine Kurskorrektur abwarten.

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