Vodafone-Aktie: Ist das der Befreiungsschlag?

Erst dümpelte die Vodafone-Aktie (WKN: A1XA83) am Montag vor sich hin, dann schoss sie plötzlich hoch und ging auf Tradegate bei +3% und 1,079 € aus dem Handel. Auslöser war die Nachricht, dass ein großer Investor mit 5% beim britischen Telekommunikationsriesen eingestiegen ist. Vor allem dessen Begründung lässt aufhorchen.

Die Vodafone Group ist ein international tätiges britisches Telekommunikationsunternehmen. Obwohl die Zentrale mittlerweile in London ist, befindet sich der registrierte Hauptsitz noch in Newbury. An der Börse wird der Konzern aktuell mit rund 30 Milliarden € bewertet.

Kleiner Aufwärtstrend

In den vergangenen Jahren hatten Anteilseigner mit der Vodafone-Aktie wenig Spaß. Es ging kontinuierlich bergab. Seit Beginn dieses Jahres sieht es allerdings nach einem kleinen Aufwärtstrend aus, denn das Papier steht mit mehr als 8% im Plus. Auch ein zwischenzeitlicher Dämpfer nach schwachen Geschäftszahlen wurde gut verkraftet.

Medienkonzern erwirbt fast 5%

Mit der gestrigen Nachricht könnte sich das Blatt nun endgültig wenden: Laut einer Mitteilung des Medienkonzerns und Breitbandanbieters Liberty Global hat sich dieser mit 4,92% an Vodafone beteiligt. Für den Erwerb von 1,335 Millionen Aktien hat Liberty umgerechnet rund 254 Millionen € bezahlt.

Die Begründung von Liberty-CEO Mike Fries lautet so:

Wir glauben, wie viele andere auch, dass der aktuelle Aktienkurs von Vodafone den zugrundeliegenden langfristigen Wert des operativen Geschäfts oder die angekündigten Konsolidierungs- und Infrastrukturmöglichkeiten nicht widerspiegelt.

Investor erhofft sich Wertzuwachs

Laut Fries erhofft sich der Breitbandanbieter mit Sitz in London aus diesem Finanzinvestment einen Wertzuwachs. Einen Sitz im Aufsichtsrat strebt Liberty ebenso wenig an wie eine komplette Übernahme von Vodafone.

Insbesondere die Begründung für die Transaktion klingt natürlich wie Musik in den Ohren von Vodafone-Aktionären. Denn hier wird der Überzeugung Ausdruck verliehen, dass es zwar anhaltende Probleme des Telekommunikationsriesen in wichtigen europäischen Märkten geben möge, diese jedoch behoben werden können.

Probleme in Europa

Zuletzt hatte Vodafone mitgeteilt, dass der Umsatz im dritten Quartal bis Ende Dezember bei 11,638 Milliarden € im Vergleich zum Vorjahr stagniert. Bei den Umsätzen mit Dienstleistungen („service revenue“) war sogar ein Rückgang von 1,3% auf 9,52 Milliarden € zu verzeichnen. Insbesondere in Deutschland und Spanien hat Vodafone Probleme.

Doch der Konzern hat den Handlungsbedarf nicht nur klar erkannt, wie Interims-CEO Margherita Della Valle betont hat, sondern auch bereits Maßnahmen eingeleitet. So sollen die Kosten um bis zu 1 Milliarde € gesenkt werden und Vodafone will sich schlanker aufstellen.

Chance auf Turnaround

Meiner Meinung nach bestätigt der Liberty Global-Einstieg genau das, was wir zuvor in diversen Artikeln dargelegt haben: Die Vodafone-Aktie ist bei einer Marktkapitalisierung von 30 Milliarden € günstig bewertet. Und es besteht die große Chance auf einen nachhaltigen Turnaround, der allerdings Zeit brauchen wird.

Anleger sollten sich also in Geduld üben. Eine Dividende von umgerechnet 0,09 € je Aktie mit einer guten Dividendenrendite von 8% beim aktuellen Kurs versüßt ihnen die Wartezeit.

Weitere Dividenden-Knaller in unserem Dividenden-Chat

Besuche täglich unseren kostenlosen Live Chat, um die besten Aktientipps zu erhalten. In unserem Dividenden-Raum findest Du zudem regelmäßig die Crème de la Crème an Dividenden-Aktien. Unsere erfolgreichen Experten teilen Dir dabei genau mit, wann und wo ein Einstieg lohnt.

Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten Aktien des besprochenen Unternehmens Vodafone. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

Zugehörige Kategorien: Dividenden Internet & Konsum