SFC Energy-Aktie: So ist die Entwicklung zu bewerten

Die Börse honoriert die sehr starken Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr 2022 bei der SFC Energy-Aktie heute nicht. Der Abwärtstrend seit Anfang Februar setzt sich vielmehr fort, aktuell notiert das Papier bei fast -4% und 23,25 €. Wie ist dieser Kursrückgang zu erklären und was ist künftig von dem Papier zu erwarten?

SFC Energy ist ein international führender Anbieter von mobilen Brennstoffzellensysteme. Sie finden in vielen Bereichen Anwendungen und sorgen für eine autonome Stromversorgung. Der Konzern ist weltweit tätig, der Hauptsitz befindet sich in Brunnthal bei München. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 404 Millionen €.

Neue Rekordwerte

Die vorläufigen Geschäftszahlen für 2022 zeigen die Dynamik des Energieunternehmens. Sowohl beim Umsatz als beim Ertrag wurden neue Rekordwerte erzielt. Der Jahresumsatz verbesserte sich rund um ein Drittel auf 85,2 Millionen €. Damit liegt er über dem oberen Prognosewert von 83 Millionen €.

Die Ertragslage schließt sich dieser Entwicklung nahtlos an. Das EBITDA erhöhte sich um 37% auf 8,5 Millionen €. Getragen wurde diese gute Entwicklung von den gestiegenen Verkaufspreisen sowie dem höheren Absatzvolumen.

CEO Dr. Peter Podesser kommentiert das Ergebnis so:

Das Geschäftsjahr 2022 war ein weiteres Rekordjahr in der Unternehmensgeschichte der SFC Energy AG. Mit dem erzielten Umsatz von TEUR 85.229 liegen wir nicht nur deutlich über dem Vorjahreswert, sondern auch über unseren Erwartungen und dem Analystenkonsensus.

Prognose für 2023 zuversichtlich

Auch im neuen Geschäftsjahr wird ein weiteres Wachstum erwartet. Beim Umsatz prognostiziert man einen Wert von 103 bis 111 Millionen €. Das bereinigte EBITDA soll zwischen 8,9 und 14,1 Millionen € liegen.

Für eine so frühe Prognose sind diese breiten Spannen normal. Wichtig ist die Grundtendenz, und die ist eindeutig auf Wachstum eingestellt.

Gute Entwicklung bereits eingepreist

Die Mitteilung solcher starken Zahlen führt meist zu Kurssteigerungen, dies ist hier ausgeblieben. Der Chart zeigt, dass das Papier seit Oktober um rund +48% gestiegen ist. Hier wurden also viele positive Meldungen bereits eingepreist.

Ein weiteres Manko ist, dass die Aktie erst vor kurzem in den SDAX aufgenommen wurde. Es handelt sich immer noch um einen Nebenwert, und hier sind große Kapitalanleger wenig präsent.

Die hohe Marktkapitalisierung von 410 Millionen € spielt eine wichtige Rolle bei der Kursentwicklung. Mit dem Faktor von knapp 5 zum Jahresumsatz liegt sie hier weit über der Bewertung vergleichbarer Unternehmen.

Preisrückgang am Energiemarkt

Der Preisrückgang bei den bisherigen Energieträgern Öl und Gas hat bei vielen alternativen Energieunternehmen zu Kursrückgängen geführt. Die klassische Energieerzeugung rückt wieder mehr ins Zentrum der Anleger.

Diesen Favoritenwechsel darf man nicht überbewerten, der Transformationsprozess hin zu alternativen Energien ist weiterhin sehr stark. Hier kann schnell wieder eine Änderung eintreten.

Was ist von der Aktie zu erwarten?

In dieser Analyse hatte ich bereits darauf hingewiesen, dass Anleger vorerst eine Kurskorrektur abwarten sollten. Der jetzige Kursrückgang kann der Beginn dieser Korrektur sein.

Ich bleibe dabei, dass Anleger vorerst abwarten sollen. Der heutige Kursrückgang dürfte überwiegend auf einer Mitnahme von Gewinnen beruhen.

Es ist sehr schwer, genaue Einstiegskurse festzustellen. Neben der Unternehmensentwicklung ist auch die Börsenstimmung zu berücksichtigen. Momentan verhält der Markt sich sehr volatil, eine klare Tendenz ist nicht erkennbar.

Fazit: Geduldig bleiben

Wer auf kurzfristige Kursgewinne aus ist, sollte vorerst noch abwarten.

Für Anleger, die das Investment als eine langfristige Zukunftsanlage sehen, spielen solche geringen Kursschwankungen keine große Rolle. Zukünftig ist hier mit deutlich höheren Kursen zu rechnen.

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