Ionos: Bei diesem Kursniveau jetzt ein Kauf?
Der Börsengang des führenden europäischen Anbieter für Hosting-Dienstleistungen Ionos (WKN: A3E00M) ist bisher ein kompletter Rohrkrepierer. Ist die Aktie auf diesem Kursniveau jetzt interessant?
Ionos ist nach eigenen Angaben mit mehr als 8 Millionen Kundenverträgen und weltweit über 90.000 Servern der führende europäische Anbieter von Hosting-Dienstleistungen, Cloud-Services und Cloud-Infrastruktur. Im Jahr 2018 ist die Firma aus dem Zusammenschluss von 1&1 Internet und dem Berliner IaaS-Anbieter ProfitBricks entstanden. Noch als 1&1 Ionon firmierend ist daraus mittlerweile die Ionos-Cloud hervorgegangen.
Bisher lachen nur United-Internet-Aktionäre
Ich muss lange zurück denken an einem Börsengang, wo die Aktie in den ersten Handelstagen nicht ein einziges Mal auf oder über ihrem IPO-Preis lag. Mit 16,50 € notiert die das Ionos-Papier derzeit fast 11% unter dem Angebotspreis.
So können wir den Börsengang des Webhosters Ionos gelinde gesagt bisher als kompletten Reinfall bewerten – wobei ich mich hiermit vermutlich falsch ausdrücke, denn es gibt sehr wohl einige Gewinner des IPO.
Der Aktienkurs von Mutterkonzern United Internet hat zwar merklich unter dem IPO-Desaster gelitten; United-Internet-Chef Ralph Dommermuth ist jedoch ein alter Hase in dem Geschäft und hat daher eben diesen aus seinem Silvester-Zylinder gezogen.
Der spärlich IPO-Erlös wird zur Kurspflege der United-Internet-Aktie genutzt. Das Unternehmen will, wie Dienstag in einer Pflichtmitteilung veröffentlicht, rund 13,9 Millionen eigene Aktien zu einem Kurs von 21 € am Kapitalmarkt zurückkaufen.
Somit werden rund 292 Millionen € investiert, um den Aktienkurs der United-Internet-Aktie zu stützen. Gleichzeitig werden 2 Millionen eigene Aktien eingezogen, was die Dividendenrendite zusätzlich erhöhen wird.
Zeit für eine deutliche Kurserholung?
Aber wie geht es nun bei der Ionos-Aktie nach dem Fehlstart weiter? Grundsätzlich ist die Bewertung im internationalen Vergleich zum Konkurrenten GoDaddy aus den USA wirklich sehr günstig.
Im Gegensatz zu einigen anderen „Tech-Perlen“, die in den letzten 12 Monaten den Gang auf das glitschige Börsenparkett versucht haben, verdient Ionos Geld – und das nicht zu knapp: Der Gruppenumsatz soll im Gesamtjahr 2022 zwischen 1,265 bis 1,3 Milliarden € liegen, bei einer Adjusted-EBITDA-Marge zwischen 25 bis 28%.
Das kommunizierte Unternehmensziel ist in den kommenden 5 Jahren ein jährliches Wachstum um 10% zu erreichen sowie eine Steigerung der EBITDA-Marge auf 30%. Sollte dies gelingen, würde sich der Umsatz bis ins Jahr 2027 auf rund 2 Milliarden € verdoppeln. Das Adjusted EBITDA würde sich dann ebenfalls nahezu verdoppeln.
Ja, die Ionos-Aktie ist jetzt keine Mega-Wachstumsstory. Es lasten derzeit auch noch rund 1,25 Milliarden € Bruttoschulden auf den Schultern der Gesellschaft, allerdings überwiegend in Form eines Gesellschafterdarlehens der United Internet AG.
Der Aktienkurs scheint mittlerweile bei knapp über 16 € einen ersten kleinen Boden gefunden zu haben. Die Kennzahlen sind jetzt nicht völlig abschreckend. Langfristig orientierte Anleger könnten sich auf diesem Niveau eine kleine Position ins Depot legen.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des besprochenen Unternehmens und hat die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt.