Mainz Biomed +7%: Ist das Kursplus schnell wieder futsch?

21.02.23

Die Aktien von Mainz Biomed (WKN: A3C6XX) sind an der Nasdaq vorbörslich um über +7% auf 7,44 US$ hochgesprungen, nachdem das Unternehmen den Erwerb des gesamten Patentportfolios für sein Paradeprodukt ColoAlert gemeldet hat. Der einstige SD-Volltreffer hat seine Kursgewinne in letzter Zeit nie halten können. Das könnte sich jedoch sehr bald ändern.

Mainz Biomed entwickelt molekulargenetische In-Vitro-Diagnostik für lebensbedrohliche Krankheiten. Das Vorzeigeprodukt des Unternehmens ist ColoAlert – ein Vorsorgetest zur Früherkennung von Darmkrebs, der derzeit bereits in großen Teile Europas und in den Vereinigten Arabischen Emiraten vermarktet wird.

ColoAlert-Papentportfolio gesichert

Während ColoAlert neue Märkte durchdringt – jüngst auch England und Spanien –, hat sich Mainz nun ein umfangreiches Patent-Portfolio an dem einfach handhabbare Darmkrebs-Vorsogetest gesichert.

So gab der In-Vitro-Diagnostik-Spezialist am Dienstag die Ausübung seiner Option bekannt, das gesamte zuvor lizenzierte wissenschaftliche geistige Eigentum für ColoAlert von Uni Targeting Research zu erwerben, einem Biotech-Spinoff der Universität Bergen in Norwegen.

Gleichzeitig übte das Unternehmen den Angaben nach seine exklusive Option aus, um das geistige Eigentum im Zusammenhang mit einem Portfolio neuartiger Genexpressions-Biomarker zu erwerben. Diese sollen das Paradeprodukt von Mainz um die Fähigkeit zur Identifizierung von fortgeschrittenen Adenomen erweitern – eine Art von präkanzerösen Polypen, die häufig mit Darmkrebs in Verbindung gebracht werden.

Mainz-Vorstandschef Guido Baechler kommentiert:

 Die Sicherung des vollständigen Eigentums am geistigen Eigentum ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Wachstumsstrategie, da sie die Verwaltung vereinfacht, die Kosten pro Test reduziert und uns die Möglichkeit gibt, unsere Entwicklungsaktivitäten zu beschleunigen.

ColoAlert bald Best-in-Class?

Das Potenzial der mRNA-Biomarker für die Verbesserung von ColoAlert untersucht Mainz derzeit in seiner multizentrischen ColoFuture-Studie. Jüngsten Angaben nach sollen die Untersuchungsergebnisse noch im ersten Halbjahr 2023 veröffentlicht werden.

Der Darmkrebs-Selbsttest des hessischen Unternehmens wird ohnehin schon von unabhängigen Experten für seine einfache Durchführbarkeit sowie seine hohe Sensivität und Spezifität (Dollinger MM et al. 2018) gelobt. Positive ColoFuture-Daten würden das Fabrikat der Mainzer wohl zum unangefochtenen „Best-in-Class“-Produkt machen.

Ein derartiger Erfolg hätte mit Sicherheit auch Einfluss auf die seit Dezember laufenden US-Zulassungsstudie ReconAAsense, dessen Readout für 2025 geplant ist. In dieser fürs Auftaktquartal aufgefrischten Präsentation zeigen die Hessen überzeugend auf, welch enorme Marktchancen sie jenseits des Atlantiks erwarten.

Wann gibt es endlich nachhaltige Kursgewinne?

Der anhaltend positive Newsflow bei Mainz hat die an der Nasdaq notierte Aktie in den vergangenen Monaten das ein oder andere Mal hochschießen lassen, ohne jedoch dass das Papier die Kursgewinne halten konnte. Vergangene Woche erst vollführte sich das gleiche Muster bei außerordentlich hohem Handelsvolumen.

Die Meldung zum Erwerb des vollständigen ColoAlert-Patentportfolios hat den Mainz-Titel vorbörslich wieder springen lassen: um über +7% auf 7,44 US$. Sie zeigen dem Markt darüber hinaus, dass die internen Zwischenergebnisse bei ColoFuture gut sein müssen. Daher denke ich, dass das Kursplus diesmal nicht so schnell verpuffen wird.

Die Börsen-Action dürfte sich bei Mainz Biomed fortsetzen – und die Chancen stehen gut, dass der Titel in spätestens vier Monaten, wenn der ColoFuture-Readout ansteht, endgültig aus dem leidigen Achterbahn-Muster ausbrechen wird.

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Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien und Aktienoptionen des besprochenen Unternehmens und haben die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern bzw. Optionen auszuüben und könnten dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Darüber hinaus besteht dieser Interessenkonflikt in besonderem Maße für die Geschäftsführer der bull markets media GmbH, die beide persönlich signifikante Positionen in Aktien und Warrants des Unternehmens halten.

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