Indus Holding: Was bedeutet der Neustart für die Aktie?

Anleger mit dem Nebenwert Indus Holding im Depot reagieren enttäuscht auf die Bekanntgabe der Geschäftszahlen für 2022. Der Kursrückgang beträgt mittlerweile rund -7%, aktuell notiert das Papier bei 23,30 €. Für das neue Jahr hat das Beteiligungsunternehmen eine Umstrukturierung vorgenommen. Ob das der Aktie hilft?

Indus.de

Indus ist eine deutsche Holding AG, die sich auf den Erwerb mittelständischer Unternehmen aus der Produktionsindustrie spezialisiert hat. Unter dem Dach der Holding agieren zahlreiche kleinere und mittlere Unternehmen. Sie werden von Indus in der Vermarktung ihrer Leistungen und Produkte sowie der Finanzierung unterstützt. Die Tochterunternehmen sind sogenannte „Hidden Champions“, sie agieren weiterhin selbständig. Das Unternehmen hat seinen Sitz im nordrhein-westfälischen Bergisch Gladbach. Die Marktkapitalisierung beträgt 625 Millionen €.

Umstrukturierung erfolgt

Im Zuge der Portfolio-Bereinigung wurden drei Kerngebiete festgelegt. Diese sind Engineering, Infrastruktur und Materials. Die beiden Unternehmen Schäfer und Selzer passen nicht in dieses Konzept und werden daher verkauft. Sie werden so lange als Non-Core-Unternehmen weitergeführt.

Die insolvente Tochter SMA-Metalltechnik wird in Eigenverwaltung saniert und dürfte mittelfristig auch verkauft werden. Hieraus fallen bei Indus hohe Kosten an, dies wurde bei den Ertragszahlen sichtbar.

Um die Effizienz dieser Segmente zu steigern, ist für jedes Segment ein Vorstandsmitglied verantwortlich.

Geschäftszahlen uneinheitlich

Die Umstrukturierung und die Insolvenz von SMA haben in den vorläufigen Geschäftszahlen für 2022 ihre Spuren hinterlassen. Der weitergeführte Umsatz stieg um 10,4% auf 1,8 Milliarden €. Der Umsatz der Non-Core-Unternehmen beträgt 109,7 Millionen €. Insgesamt ist der vorgesehene Abgang relativ gering.

Bei der Ertragslage ist sich das Problem bei SMA voll durchgeschlagen. Das operative EBIT sackte um -19% auf 133,7 Millionen € ab. Die EBIT-Marge sank um 0,5 Prozentpunkte auf 9,8%.

Beim Nettoergebnis ergab sich ein Verlust von -51 Millionen €, im Vorjahr hatte es noch einen Nettogewinn von 47,6 Millionen € gegeben. Bei dieser Entwicklung dürfte es sich um einen Einmaleffekt handeln, sodass im laufenden Geschäftsjahr wieder ein positives Nettoergebnis erreicht wird.

Ziel 2025 konkretisiert

Mittels des Effizienzsteigbergungsprogramms „PARKOUR perform“ wird ein profitables Wachstum angestrebt. Der Umsatz soll 2025 mehr als 2 Milliarden € betragen. Neben einem organischen Wachstum sind auch weitere Übernahmen geplant.

Die operative EBIT-Marge soll dann mindestens bei 10% liegen; daneben soll eine kontinuierliche, hohe Dividende gezahlt werden.

Gute Dividende, aber...

Das Papier befindet sich seit Ende 2018 in einem langfristigen Abwärtstrend, der damalige Kurs lag bei rund 64 €. Der Kursanstieg seit Oktober 2022 könnte ein Wendepunkt sein, dies wird sich im ersten Halbjahr zeigen.

Was für einen Kauf spricht, ist die gute Dividende. Sie wurde auf 1,05 € angehoben, das entspricht einer aktuellen Rendite von 4,5%.

...bessere Alternativen

Die Gefahr eines Kursrückgangs ist meiner Meinung nach höher jedoch zu bewerten als die Dividendenzahlung. Sollte das Restrukturierungsprogramm nicht schnell Wirkung zeigen, sind weitere Kursrückgänge zu erwarten.

Die Indus Holding ist in einem Nischenmarkt tätig, das zeigt sich auch daran, dass es kaum Analysteneinschätzungen gibt.

Es gibt in dem Bereich der Beteiligungen wesentlich interessantere Alternativen. In diesem Artikel bin ich zum Beispiel auf das Unternehmen Gesco eingegangen, hier ist mehr Power vorhanden. Insgesamt ist die Aktie von Indus Holding für mich kein Kauf.

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