Plug Power enttäuscht mit Q4-Zahlen – was nun?

02.03.23

Die Plug-Power-Aktie (WKN: A1JA81) hat nach ihrer Jahresauftaktrallye zuletzt ein Stück weit korrigiert und die Mittwoch nach Börsenschluss veröffentlichten Q4-Zahlen dürften ebenfalls keine neuen Aufwärtsimpulse liefern. Wieder einmal kann das Unternehmen seine hochgesteckten Ziele nicht erreichen und enttäuscht die Erwartungen deutlich. Der Ausblick für 2023 und die Folgejahre ist jedoch verheißungsvoll. Sollen Anleger jetzt auf den Wasserstoff-Zug aufspringen?

Plug Power ist ein US-amerikanischer Entwickler von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen und dazugehörigen Plug-and-Play-Lösungen. Die Firma aus Latham in der Nähe von New York wurde 1997 als Joint Venture zwischen DTE Energy und Mechanical Technology gegründet. Sie gilt als technologischer Spitzenreiter und ist beliebt bei Anlegern wegen ihren Kooperationen mit Amazon und Walmart.

Top- und Bottomline-Erwartungen weit verfehlt

Am Mittwoch ist die Plug-Power-Aktie nachbörslich um gut -2% auf 13,90 US$ gefallen, nachdem das Unternehmen im Rahmen seiner Q4-Zahlenvorlage einen überraschend hohen Verlust gemeldet hat. Das Ergebnis je Aktie (EPS) verfehlte mit -1,25 US$ den Marktkonsens um 18 Cent.

Auch in Sachen Umsatz konnte der Wasserstoff-Player den Erwartungen für das Schlussquartal nicht gerecht werden: Die Einnahmen stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um +36% auf 220 Millionen US$, Analysten hatten im Schnitt jedoch 48 Millionen US$ mehr auf dem Zettel. Die Brutto-Marge verbesserte sich im Vorjahresvergleich von -54% auf -36%, blieb damit jedoch weithin tief im roten Bereich.

Die enttäuschenden Ergebnisse haben den Optimismus des Plug-Managements für das laufenden Jahr und die mittlere Frist aber nicht geschmälert. So bekräftigte es für das Geschäftsjahr 2023 seine Umsatzprognose von 1,4 Milliarden US$ und das Ziel einer positiven Bruttomarge von 10%. CEO Andrew Marsh erklärt:

Wir sehen im ersten Quartal 2023 einen Rückgang der Preise für den Großteil unseres Fremdwasserstoffs um 15% und erwarten, dass sich dieser Abwärtstrend im Rest des Jahres fortsetzen wird, wenn das Erdgas weiter fällt. Diese Dynamik zusammen mit der Inbetriebnahme unserer Anlage für grünen Wasserstoff gibt uns zunehmende Zuversicht, das Jahr 2023 mit ausgeglichenen Margen im Kraftstoffsegment zu verlassen.

In den Folgejahren sollen Umsatz und Marge weiter klettern auf 2,1 Mrd. US$ und 25% (2024), 3,3 Mrd. US$ und 30% (2025) sowie 5 Mrd. US$ und 30% (2026).

Cashburn außer Kontrolle

Bei Plug Power ist es dieselbe alte Leier des „overpromise & underdeliver“. Zu Deutsch: Mit ihren überehrgeizigen Zielen macht das Unternehmen große Versprechen, die es letztendlich nicht einhalten kann – und das bei gleichzeitiger Verbrennung von Tonnen von Barmitteln. So geht aus dem neuen Zwischenbericht hervor, dass Cash und Cash-Äquivalente bei den New Yorkern im Jahr 2022 von knapp 2,5 Milliarden auf unter 700.000 US$ zusammengeschrumpft sind.

Es spricht somit alles dafür, dass auch die für 2023 angepeilten 1,4 Milliarden US$ Umsatz und die positive Betriebsmarge letztendlich unerreicht bleiben werden und den Aktionären bald eine kräftige Verwässerung blüht. Persönlich verspüre ich daher keine Eile, ein ernsthaftes Investment bei Plug Power zu erwägen.

Andere Wasserstoff-Player sind ebenfalls weiterhin auf Kapitalmaßnahmen angewiesen. Daher lasse ich das Thema derzeit einfach komplett ruhen und konzentriere mich stattdessen auf konventionelle Energie-Produzenten, die von der aktuellen Energiepreisrallye profitieren.

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