Aareal Bank: Kommt die Übernahme oder nicht?

Die Aktie der Aareal Bank bleibt von den hervorragenden Geschäftszahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres unbeeindruckt. Das liegt hauptsächlich an dem immer noch bestehenden Übernahmeangebot von Centerbridge und Advent. Diese bieten 33 € pro Aktie. Laut eigenen Angaben besitzen sie bereits 83%. Was bedeutet das für die Aktionäre?

Die hessische Aareal Bank AG ist ein auf den Immobiliensektor spezialisiertes Bankhaus. Sie bietet ihren Kunden strukturierte Finanzierungen sowie Refinanzierungen für Immobilien an. Die in Wiesbaden beheimatete Bank ist in Europa, Nordamerika und im asiatischen-pazifischen Raum tätig; dort unterhält sie Niederlassungen. In 2023 begeht sie ihr 100-jähriges Jubiläum. Die Marktkapitalisierung beträgt 1,98 Milliarden €.

Übernahme noch nicht genehmigt

Obwohl die Übernahme des Bankinstitutes bereits im Frühling 2022 angekündigt wurde, ist sie durch die Behörden noch immer nicht genehmigt. Eine Genehmigung wird im ersten Halbjahr 2023 erwartet.

Die Finanzinvestoren Centerbridge und Advent halten laut eigenen Angaben bereits 83% der Anteile und haben für die vollständige Übernahme 33 € pro Aktie geboten.

Historische Ertragssteigerung

Das abgelaufene Geschäftsjahr war trotz einer zwischenzeitlichen Delle im Immobiliengeschäft sehr erfolgreich. Die Gesamterlöse liegen knapp über 1 Milliarde €. Hierzu haben der gestiegene Zinsüberschuss sowie der ebenfalls verbesserte Provisionsüberschuss beigetragen.

Zu dem um 13% gestiegenen Provisionsüberschuss hat die Softwaretochter Aareon wesentlich beigetragen.

Besondere Erfolge sind beim Ertrag zu verzeichnen. Das Konzernbetriebsergebnis hat sich um 54% auf 239 Millionen € verbessert. Dies ist umso erstaunlicher, da hohe Rückstellungen für das Russland-Geschäft gebildet wurden.

Das Wiesbadener Institut betreibt eine strikte Kostendisziplin, diese wirkt sich mittlerweile positiv aus. Der den Aktionären zuzurechnende Konzernüberschuss stieg von 68 Millionen € auf 153 Millionen €.

Ausblick angehoben

Im Jubiläumsjahr erwartet das Management eine weitere Verbesserung der Ertragslage. Demnach wird das Konzernbetriebsergebnis zwischen 240 und 280 Millionen € liegen. Ebenfalls sollen Zins- und Provisionsüberschüsse weiter steigen.

Die Ziele, die erst für 2024 angepeilt waren, werden wahrscheinlich schon vorher erreicht. Dabei soll das Konzernbetriebsergebnis auf 350 Millionen € steigen. Ein weiteres Ziel ist ein Wachstum der Einnahmen bei geringeren Grenzkosten.

Vorstandsvorsitzender Jochen Klösges kommentiert das Ziel 2024 so:

Wir haben ein sehr gutes Ergebnis erzielt und geliefert, was wir versprochen hatten. Unser für 2024 avisiertes Ziel werden wir aller Voraussicht nach schneller als geplant erreichen. Dadurch haben wir weiteren Spielraum für Investitionen gewonnen, die wir dieses Jahr angehen werden.

Lohnt sich hier noch ein Einstieg?

Um es gleich vorweg zu sagen, ein Einstieg für normale Anleger ist nicht mehr sinnvoll. Das Argument Dividende ist keins mehr, denn für 2022 entfällt diese.

Die Aktie eignet sich nur noch für risikobewusste Anleger: Sollte eine vollständige Übernahme an dem Angebotspreis von 33 € scheitern, kann es sein, dass die Käufer ein verbessertes Angebot vorlegen.

Allerdings dürfte dies nicht wesentlich höher sein als das bisherige. Sollte die Übernahme komplett scheitern, ist mit einem deutlichen Kursrückgang zu rechnen.

Anleger, die bereits investiert sind, können in aller Ruhe abwarten, den angebotenen Preis von 33 € bekommen sie bei einer Übernahme auf jeden Fall.

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