Intel-Aktie: Jetzt verkaufen und in diesen Wert umschichten?

Nach schlechten Quartalszahlen und einer Dividendenkürzung ist der Chip-Hersteller Intel (WKN: 855681) sehr stark in Bedrängnis geraten. Sollten also gerade die ausschüttungsorientierten Investoren den Titel lieber verkaufen und in diesen dividendenstarken Chip-Wert investieren?

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Der US-amerikanische Chip-Hersteller Intel mit Sitz im kalifornischen Santa Clara war in den 90er und Nuller-Jahren zum weltweit unangefochtenen Marktführer aufgestiegen. In den darauffolgenden zehn Jahren hat sich der Konzern jedoch zu lange auf seinen Erfolgen ausgeruht, Wettbewerber wie AMD und Nvidia zogen vorbei. Das Unternehmen hat aktuell einen Börsenwert von rund 108,7 Milliarden US$.

Zu viele Probleme

Viele Anleger haben in den vergangenen Tagen Intel aus dem Portfolio geworfen. Der ehemalige Dividendenaristokrat hatte nämlich seine Ausschüttung um etwa zwei Drittel gekürzt, nachdem die Quartalszahlen wenige Wochen zuvor bereits sehr negativ ausgefallen waren.

Grund dafür sind einige Probleme bei dem ehemals wertvollsten Unternehmen der Welt, zum Beispiel mangelnde Kosteneffizienz, technologischer Rückstand auf Konkurrenten wie AMD oder Nvidia und steigende Refinanzierungskosten für den weiterhin stark verschuldeten Konzern.

Diese Aktie könnte die Alternative sein

Allerdings müssen Anleger das Geld keinesfalls in einem anderen Sektor allokieren, auch wenn die beiden großen Player in diesem Markt, AMD und Nvidia, sehr hoch gepreiste Aktien sind.

So gibt es in den USA den 236 Milliarden US$ schweren Broadcom-Konzern, welcher eine echte Alternative zu Intel darstellen könnte. Während das Unternehmen ebenfalls als Designer und Hersteller von Chips und anderen Software-Produkten agiert, bietet Broadcom eine wesentlich größere Auswahl, hat eine deutlich sauberere Bilanz und stürzt sich nicht in Milliardenprojekte wie den Bau der Chipfabrik in Magdeburg.

Nicht umsonst erwarten Analysten deshalb hier einen langfristigen ROI innerhalb des Unternehmens von 21,9%, während Durchschnittsschätzungen von Intel bei 10,9% liegen. Auch beim langfristig erwarteten Wachstum von 18,8% und einer Dividendenrendite von 3,2% kann der gefallene Engel Intel nicht mehr mithalten.

Engagement im Chip-Sektor ist notwendig

Es gibt also gute Gründe, Broadcom tatsächlich als das bessere Investment gegenüber Intel zu betrachten, doch rechtfertigt dies auch einen Verkauf und eine Reallokation im Chip-Sektor?

Historisch begründet und statistisch schon von Benjamin Graham belegt, ist der Verkauf einer Aktie nach einer Dividendenkürzung oftmals eine gute Idee. Auch wenn Intel aktuell sicher einige Turnaround-Chancen bietet, dürfte es das Unternehmen im aktuellen makroökonomischen Umfeld und dem Gewicht an Problemen sehr schwer haben.

Trotzdem ist ein Engagement entgegen aller Berichte über einen möglichen Schweinezyklus in der Branche weiterhin schon fast zwingend notwendig, da hierbei eine Mannigfaltigkeit von Wertschöpfung in allen Wirtschaftsbereichen abgedeckt wird und die Nachfrage aufgrund der technologischen Entwicklung weiter hoch bleiben dürfte.

Demnach könnte es also keine schlechte Idee sein, Intel jetzt aus dem Depot zu werfen, bevor alles noch schlimmer wird, und sich einen solideren Player und Dividendenzahler wie Broadcom ins Portfolio zu holen.

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