Henkel VZ-Aktie: Darauf müssen Anleger sich einstellen

Die Henkel Vorzugsaktie (WKN 604843) regiert heute mit einem leichten Verlust von -2,4% auf die Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Ursache hierfür ist die rückläufige Ertragslage, aktuell notiert das Papier bei 67,50 €. Wie ist dieser Rückgang zu bewerten?

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Die Düsseldorfer Henkel AG & Co. KGaA ist ein führender Hersteller von Konsumgütern und Klebstoffprodukten. Der Konzern gliedert sich in die Segmente Laundry & Home Care, Beauty Care und Adhesive Technologies. Mit mehr als 50.000 Mitarbeitern ist das Unternehmen in über 80 Ländern tätig. Die Marktkapitalisierung beträgt 11,5 Milliarden €.

Geschäft 2022 von steigenden Preisen geprägt

Das von Krisen geprägte Jahr 2022 hat seine Spuren bei dem Düsseldorfer Unternehmen hinterlassen. Insbesondere die stark gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie führten zu einem deutlichen Rückgang beim Ertrag.

Der Jahresumsatz verbesserte sich auf 22,4 Milliarden €, das ist gegenüber dem Vorjahr ein nominaler Anstieg von 11,6%. Ohne die positiven Währungseffekte liegt das organische Wachstum bei 8,8%.

Besonders gut hat sich das Segment Adhesive Technologies mit einem organischen Wachstum von 13,2% entwickelt. Kernprodukte hierbei sind Klebstoffe, Dichtungen und Beschichtungen für industrielle Produkte.

Insgesamt hat sich die Ertragslage verschlechtert. Dem Unternehmen ist es nicht gelungen, die gestiegenen Preise an die Kunden vollständig weiterzugeben. Hierauf wurde bereits in den vorherigen Quartalsberichten hingewiesen.

Das Betriebsergebnis sank um 13,7% auf 2,3 Milliarden €, die operative EBIT-Marge sank um 3 Prozentpunkte auf 10,4%. Damit lag sie am unteren Ende der Erwartungen.

Carsten Knobel, Vorstandsvorsitzender von Henkel, kommentierte das Geschäftsjahr wie folgt:

Dank des großartigen Einsatzes unseres globalen Teams, unserer starken Kultur und mit einer klaren, langfristigen Wachstumsstrategie haben wir die Herausforderungen im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt gut gemeistert. Ich sehe uns auch weiter gut gerüstet, Henkel durch diese schwierigen Zeiten zu führen und unsere ambitionierten Ziele zu erreichen.

Reorganisation und Effizienzsteigerung eingeleitet

Um den Geschäftsbetrieb effizienter zu gestalten, werden alle Konsumgüter in dem neuen Bereich „Consumer Brands“ gebündelt, die bisherigen Segmente Laundry & Home Care und Beauty Care entfallen somit.

Ziel dieser Bündelung ist es, mittelfristige Synergien in Höhe von 500 Millionen € zu realisieren. 2022 wurden bereits 60 Millionen € erzielt.

Des Weiteren betreibt das Unternehmen eine aktive Überprüfung des Portfolios. Betriebsteile mit einem Umsatz von 1 Milliarde € stehen zur Disposition, der Fokus liegt hier im Consumerbereich.

Ausblick vorsichtig

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Markenunternehmen mit einer Abschwächung der Wirtschaft: Dementsprechend vorsichtig werden auch die Erwartungen niedrig gehalten.

Das organische Umsatzwachstum wird zwischen 1 und 3% betragen. Bei der operativen EBIT-Marge soll eine Verbesserung erreicht werden, der Zielwert liegt zwischen 10 bis 12%.

Ist die Henkel VZ-Aktie uninteressant geworden?

Mit der Verschlechterung der Ertragslage ist vorläufig die Dynamik der Aktie weggefallen. Für die zukünftige Kursentwicklung bedeutet das, dass größere Steigerungen vorerst nicht anstehen. Vielmehr sollten Anleger mit einer zunehmenden Volatilität rechnen.

Das sehen auch die Analysten so, deren mittleres Kursziel liegt bei 65 €. Positiv ist, dass sie ihre Einschätzungen beibehalten haben.

Potenzial bei Wirtschaftserholung

Meiner Einschätzung nach sollte man hier nicht allzu schwarz sehen. Die Konsumgüter sind überwiegend Produkte des Alltags, hier können mittelfristig Preiserhöhungen durchgesetzt werden. Durch den bisherigen Rückgang der Kosten für Energie und Rohstoffe entspannt sich ebenfalls die Kostenseite, eine höhere Profitabilität ist die Folge.

Beim Industriegeschäft ist mit einer weiteren Stabilisierung zu rechnen, seitens der Elektronikindustrie hat die Nachfrage zugenommen.

Sobald sich die Wirtschaftsentwicklung stabilisiert, wird auch Henkel davon profitieren. Dann sind die Chancen auf weitere Kurssteigerungen gut.

Was für die Aktie spricht, ist die beibehaltene Dividende von 1,85 €. Dies entspricht momentan einer Rendite von 2,7%.

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