BVB-Aktie stürzt ab: Chance zum Kauf?
Das Aus von Borussia Dortmund gestern Abend in der Champions League schickt heute die BVB-Aktie (WKN: 549309) in den Keller. Aktuell stürzt das Papier um mehr als -6% auf 4,12 € ab. Ist der starke Abschlag berechtigt oder bietet sich Anlegern hier eine Kaufchance?
Borussia Dortmund ist einer der bekanntesten Fußballvereine in Deutschland. Der mehrfache Deutsche Meister, DFB-Pokalsieger und Gewinner der Champions League hat in den vergangenen Jahren stets national und international vorne mitgemischt. An der Börse wird der BVB aktuell mit rund 455 Millionen € bewertet.
Ärgerlicher Elfmeter
Ein Satz mit X: Das war wohl nix. Bundesligist Borussia Dortmund ist am späten Dienstagabend in der Königsklasse des europäischen Fußballs gescheitert. Nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel unterlag das Team in London dem FC Chelsea mit 0:2.
Ein Handelfmeter, der sehr zum Ärger des BVB auch noch wiederholt werden durfte und den Nationalspieler Kai Havertz zum zweiten Treffer der Engländer nutzte, machte den Schwarz-Gelben den Garaus. Somit ist erneut vorzeitig, diesmal im Achtelfinale der Champions League, Endstation.
Millionensummen gehen flöten
Frustrierte Anleger schmeißen heute die BVB-Aktie aus dem Depot. Zurecht? Zumindest gehen den Dortmundern mögliche lukrative Einnahmen flöten. Wie wir bereits einmal in diesem Artikel aufgezeigt haben, geht es um Millionensummen.
Allein der Einzug ins Viertelfinale hätte rund 10 Millionen € in die BVB-Kasse gespült. Insgesamt hätten es bei einem Titelgewinn bis zu 60 Millionen € an Prämien sein können. Dass nun kein Geld mehr fließt, wird natürlich umgehend an der Börse eingepreist.
Die BVB-Aktie hatte seit September 2022 eine starke Rallye aufs Parkett gelegt und bis zum 52-Wochen-Hoch vor wenigen Tagen bei 4,43 € um fast +50% zugelegt. Insofern war eine Kurskorrektur ohnehin zu erwarten. Allerdings fallen die Gewinnmitnahmen heute heftig aus.
Gute Geschäftszahlen
Vor drei Wochen hat der BVB Eckdaten für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 vorgelegt, mit denen er zu überzeugen wusste. So stieg der Umsatz ohne Transfererlöse um 4,2% auf 221,6 Millionen € (Vorjahr: 212,6 Millionen €).
Das operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 101,6 Millionen € (Vorjahr 100,1 Millionen €). Unterm Strich wurde ein um 7,2% höherer Nettogewinn von 40,2 Millionen € eingefahren. Somit ist es wie von Finanzvorstand Thomas Tress angekündigt tatsächlich gelungen, das vorherige Loch von -35 Millionen € zu schließen.
Der Revierclub lässt den Krisenmodus, vor dem Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zuletzt noch gewarnt hatte, immer mehr hinter sich. So verzeichnete die Borussia insbesondere bei den Spielbetriebs- und Cateringerlösen aufgrund der weitestgehenden Vollauslastung des Stadions Signal Iduna Park im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr einen Anstieg.
Nicht ins fallende Messer greifen
Um es gleich zu sagen: Selbst als glühender Fan der Borussia würde ich aktuell bei der Aktie nach der vorherigen Rallye nicht ins fallende Messer greifen. Fundamental ist der BVB an der Börse bei einem Wert von 455 Millionen € zwar optisch günstig.
Dass Dortmund in der Bundesliga punktgleich mit dem FC Bayern auf Tabellenplatz 2 steht und auch im DFB-Pokal noch dabei ist, sind positive Aussichten. Aus wirtschaftlicher Sicht ist allerdings die erneute Qualifikation zur Champions League das Wichtigste.
So oder so hängt der Kursverlauf der Aktie am Ende stets vom sportlichen Erfolg ab und ist mithin mit starken Risiken behaftet. Insofern sollten Anleger meiner Meinung nach die Aktie nur als kleine Beimischung ins Depot nehmen. Ich wäre bei Kursen um die 3,60 bis 3,70 € eventuell wieder dabei.
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