Adidas-Aktie: Anleger sollten Ansprüche reduzieren

Tim Krupka
09.03.23

Die Adidas-Aktie (WKN: A1EWWW) zeigt sich seit einigen Monaten relativ instabil. Nach dem kurzzeitigen Tief im November des letzten Jahres konnte das Unternehmen an der Börse zwar wieder einiges wettmachen und notiert aktuell bei 152 €. Die Konstanz fehlt allerdings weiterhin. Nun bremst CEO Bjørn Gulden auch noch die Erwartungen der Investoren aus.

Foto: Adidas

Adidas mit Sitz in Herzogenaurach bei Nürnberg gilt nach Nike momentan als der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt. Fast jedes Kind kennt mittlerweile die Marke mit den drei Streifen, die sich vor allem als Ausstatter in Leistungssport und Popkultur eine Namen gemacht hat. An der Börse hat der DAX-Konzern zurzeit einen Wert von rund 27,2 Milliarden €.

Jahr zum Vergessen?

Es ist zwar erst März, doch einigen Anlegern der Adidas-Aktie dürfte bereits jetzt der Appetit auf ein erfolgreiches 2023 vergangen sein. Den Grund hierfür lieferte CEO Bjørn Gulden vor kurzem selbst. Er sagte, für das Unternehmen werde 2023 lediglich ein Übergangsjahr, das in erster Linie dazu dienen solle, alte Fehler auszubügeln und somit die Basis für eine profitable Zukunft zu schaffen.

Einen ersten Vorgeschmack, was diese Aussage konkret bedeutet, bekamen die Investoren bereits. So wurde die Dividende für dieses Jahr auf magere 0,70 € zusammengestrichen, nachdem sie allein 2021 noch bei satten 3,30 € je Anteil gelegen hatte.

Mit roten Zahlen wird gerechnet

Beobachter rechnen für Adidas schon jetzt mit einem operativen Verlust von circa 700 Millionen €. Sollte dieses Szenario tatsächlich eintreten, schriebe der Sportartikelhersteller nach knapp drei Jahrzehnten das erste Mal rote Zahlen.

Angesichts dieser wenig zuversichtlichen Aussichten verwundert es kaum, dass auch die Aktie nicht so recht anspringen mag. In den vergangenen vier Wochen verlor der Titel rund -3% an Wert.

Die Vergangenheit belastet

Dass Adidas in 2023 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht das nächste Rekordergebnis einfahren wird, sollte spätestens bei Betrachtung der offenen Baustellen des Konzerns ersichtlich werden. Vor allem die Trennung von Rapper Kanye West und dessen Marke Yeezy, die dem Konzern über Jahre satte Umsätze beschert hatte, wird sich nun negativ auf die Finanzkennzahlen des Unternehmens auswirken.

Daneben haben sich auf dem wichtigen chinesischen Markt aufgrund der dortigen langen Corona-Beschränkungen hohe Lagerbestände aufgetürmt, die nun irgendwie an die Konsumenten weitergegeben werden müssen.

Immerhin ist mittlerweile ein leichter Rückgang der Bestände zu vernehmen. Hatten sie im September 2022 noch einen Wert von rund 6,33 Milliarden €, sank diese Zahl bis in den Dezember auf unter sechs Milliarden €.

Die Aussichten waren schon besser

CEO Bjørn Gulden nahm es bereits selbst vorweg: Im Jahr 2023 sollten die Investoren von Adidas die eigenen Erwartungen etwas herunterschrauben. Die Analysten sehen es ähnlich.

Mittel- bis langfristig wird sich zeigen, in welchem Tempo es der Sportartikelhersteller schafft, in die Erfolgsspur zurückzukehren. Momentan allerdings darf man einen Kauf vertagen.

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