ThyssenKrupp: Gerüchte lassen Aktie fliegen

Die ThyssenKrupp-Aktie (WKN: 750000) springt heute mit einem Anstieg von 6,11% auf 6,67 € an die MDAX-Spitze. Doch was sind die Gründe für den Kursanstieg? Und ist der Industriekonzern aktuell einen Blick wert für Anleger?

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Der Essener Industriekonzern ThyssenKrupp ist Deutschlands größter Stahlhersteller. Weltweit beschäftigt das Unternehmen über 100.000 Mitarbeiter und setzt jährlich mehr als 40 Milliarden € um. An der Börse ist das MDAX-Mitglied mit rund 4 Milliarden € bewertet.

Endlich ein Verkauf?

Seit Jahren steht die sehr schwankungsanfällige Stahlsparte von ThyssenKrupp zum Verkauf; doch immer wieder kam es zu Problemen, die die Transaktion auf Eis legten. Wie nun das Handelsblatt unter Berufung auf interne Quellen berichtet, will Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz auf einer Sondersitzung des Gremiums am 31. März ihre Pläne zur Abspaltung vorstellen.

Allerdings scheint innerhalb des Konzerns immer noch keine Einigkeit über einen möglichen Verkauf zu bestehen. Besonders die starken Gewerkschaften der IG Metall blockieren die Transaktion und wollen die Stahlsparte sogar zum Kerngeschäft des Konzerns machen.

Neue Interessenten

Nichtsdestotrotz gibt es nicht nur Gerüchte rund um neue Pläne, sondern auch gleich um neue Interessenten an der Stahlsparte. So habe man, wie es in einem Bericht heißt, angeblich das Interesse von Finanzinvestors CVC Capital Partners geweckt, der zwar kein Geld zahlen, aber die milliardenschweren Verpflichtungen der Sparte übernehmen würde.

Nachdem einige Investoren aus dem asiatischen Raum abgesprungen sind, hofft man zudem weiterhin auf ein Angebot der brasilianischen CSN. Der Konkurrent aus Südamerika hat aber bisher noch keine Stellung bezogen, soll Gerüchten zufolge einer Übernahme gegenüber aber keinesfalls abgeneigt sein.

Aktie billig, aber mit Risiken behaftet

Damit ergibt sich bei ThyssenKrupp ein sehr verzwicktes Bild. Das Unternehmen, welches immer noch mit dem operativen Turnaround kämpft, hat eine Menge innerer Probleme, die zumindest teilweise durch einen Verkauf der Stahlsparte gelöst werden dürften. Allerdings stehen hier die Gewerkschaften im Weg, welche mit ihren Plänen den weiteren Erfolg des Unternehmens gefährden könnten.

Ein Blick auf den Chart lässt die Probleme erahnen, denn in den vergangenen fünf Jahren sind die Anteile um -68,5% gefallen. Investoren sollten sich deswegen aufgrund der Fülle an Problemen von dem Papier fernhalten. Für Spekulanten dagegen könnte die Aktie mit einem KGV von 6,6 ein interessantes Niveau erreicht haben, um sehr kurzfristig auf eine Erholung in Richtung der 7,50 € zu setzen. Dies wäre natürlich aber nur möglich, wenn am 31.03. auch ein Verkauf der Stahlsparte beschlossen wird und entsprechende Angebote auf dem Tisch liegen.

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