Evotec: Ein Ritterschlag für den Wirkstoffentwickler
Evotec (WKN: 566480) sichert sich eine Millionenförderung für die Bekämpfung der weltweit tödlichsten Infektionskrankheit. Es ist bereits die zweite Zuwendung, die die Hamburger Firma von einer der renommiertesten Stiftungen der Branche erhalten hat. Die Reaktion an der Börse fällt jedoch noch verhalten aus.
Die traditionsreiche Hamburger Biotech-Firma Evotec erforscht in vielen Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften verschiedene Therapieansätze. Der Pharma-Hersteller hat eigene Wirkstoffkandidaten in der klinischen sowie in der präklinischen Entwicklung.
Nach einem Jahr 2023 zum Vergessen für Evotec-Anleger mit knapp zwei Dritteln Kursverlust ist die Aktie des deutschen Wirkstoffentwicklers mit Schwung ins neue Jahr gestartet: Seit Anfang Januar stehen weiterhin rund +19% auf der Kurstafel.
Nächster Zuschuss der Gates Foundation
Der positive Newsflow rund um Evotec setzt sich fort: Am Freitag gab der Wirkstoffentwickler nun bekannt, für seine Tuberkulose-Forschung (TB) eine Förderung der Bill & Melinda Gates Foundation in Höhe von 6,6 Millionen US$ erhalten zu haben. Es ist bereits das zweite Mal, dass die Stiftung des Microsoft-Gründers die TB-Studien der Hamburger Firma unterstützt.
Mit seinem Portfolio an TB-Wirkstoffkandidaten will das Unternehmen dazu beitragen, in Zukunft kürzere und einfachere Behandlungen zu ermöglichen. So erfordert die aktuell gängige Therapie den Angaben nach, dass Patienten ein halbes Jahr lang unter direkter Beobachtung eine Kombination von vier Mitteln einnehmen müssen, was häufig mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden ist.
Evotec-CEO Werner Lanthaler kommentiert:
Wir sind geehrt, eine weitere Förderung von der Bill & Melinda Gates Foundation erhalten zu haben. Die Zunahme arzneimittelresistenter TB und die komplexe und zeitaufwändige Behandlung von Patienten unterstreichen den dringenden Bedarf für eine neue Generation der Behandlungsmöglichkeiten für alle Formen von TB.
Die Meldung bezüglich Evotecs Tuberkulose-Forschung erfolgt nicht zufällig am 24. März. Vor 141 Jahren hat der Mikrobiologie-Mitbegründer Robert Koch an diesem Tag die Entdeckung des Erregers verkündet. Aus diesem Grund wurde das Datum als Welt-TB-Tag festgelegt, um ein Bewusstsein für die weiterhin verheerenden Auswirkungen der Krankheit zu schaffen. Denn TB ist laut WHO mit schätzungsweise 1,5 Millionen Todesfällen im Jahr die weltweit tödlichste Infektionskrankheit.
Evotec genießt international guten Ruf
Dass die renommierte Gates Foundation Evotecs TB-Forschung erneut mit einem Millionenbetrag unterstützt, gleich einem Ritterschlag und signalisiert Zuversicht in die Kompetenz des Hamburger Unternehmens.
Mit diesem Standing ist es dem Wirkstoffentwickler eigenen Angaben nach auch gelungen, ein Partner-Netzwerk „mit allen Top-20-Pharmaunternehmen“ und 800 weiteren Biotech-Firmen aufzubauen.
Da sind Milliarden drin
Diese Arbeit und die vielen strategischen Investitionen, die zuletzt die Margen gedrückt haben, tragen immer größere Früchte – in Form von Upfronts, Meilensteinzahlungen und Lizenzeinnahmen.
Vor gut einer Woche erst hatte die Kooperation mit dem New Yorker Pharmakonzern Bristol Myers Squibb (BMS) eine Zahlung an Evotec von 75 Millionen US$ ausgelöst. Das Firmenangaben nach „äußerst produktive“ Gemeinschaftsprojekt im Bereich des gezielten Proteinabbaus (TPD) kann in den kommenden Jahren für die Hamburger Einkünfte von bis zu 5 Milliarden US$ generieren.
Auch für Evotec-Investoren dürfte sich die Geduld daher bald auszahlen. Kurzfristige Kurskorrekturen, die sich in den nächsten 18 Monaten noch häufen dürften, können daher für (Nach)-Käufe der nicht ganz billigen Biotech-Aktie genutzt werden.
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