Nike-Aktie: Wie weit geht die Kurskorrektur?

Die Nike-Aktie (WKN: 866993) hat von den Geschäftszahlen für das dritte Quartal in der vergangenen Woche nur kurzfristig profitiert, aktuell notiert sie bei knapp 118 US$. Seit dem Hoch im Februar beträgt der Kursrückgang rund -9%, was erst der Anfang einer notwendigen Kurskorrektur sein könnte. Ist das Nike-Papier jetzt schon ein Investment wert?

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Nike mit Hauptsitz in Beaverton im US-Bundesstaat Oregon ist der weltgrößte Sportartikel-Hersteller vor den beiden deutschen Herausforderern Adidas und Puma. Im Vordergrund der Geschäftsaktivitäten stehen Design, Entwicklung und Vertrieb von Sportausrüstung. Neben eigenen Brand-Stores und Online-Shop erfolgt der Absatz über den Groß- und Einzelhandel. Die Marktkapitalisierung beträgt 148,4 Milliarden US$.

Wachstum durch Verkaufsaktionen verbessert

Auch das dritte Quartal ist bei Nike von einer rückläufigen Ertragslage geprägt: Der Nettogewinn ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum um -11% zurück auf 1,2 Milliarden US$. Das sich daraus ergebende EPS (Ergebnis pro Aktie) sank ebenfalls um -9% auf 0,79 US$. Die Ursache für diesen Rückgang sind fortgesetzte Sonderaktionen des Sportartikel-Herstellers – eine Maßnahme, um die hohen Lagerbestände zu reduzieren.

Bei den Einnahmen wirkten diese Aktionen sich positiv aus: Der Gesamtumsatz verbesserte sich um +14% auf 12,4 Milliarden US$. Die größten Wachstumsraten gab es in den Segmenten Nike-Direct mit +17%, sowie bei den Brand-Stores mit +20%.

Nike-Chef John Donahoe kommentiert:

Nikes starke Ergebnisse im dritten Quartal sind ein weiterer Beweis für den Erfolg unserer Consumer Direct Acceleration-Strategie. Angetrieben von überzeugenden Produktinnovationen, tiefen Beziehungen zu Verbrauchern und einem digitalen Vorteil fördert die Markendynamik, unser bewährtes Playbook ermöglicht es uns, Volatilität zu bewältigen, während wir Werte schaffen und langfristiges Wachstum vorantreiben.

Aus meiner Sicht ist der Umsatz für die Rückkehr zum Erfolg aber weniger wichtig als der Ertrag. Letztlich kommt es schließlich immer auf den Gewinn an.

Über die weitere Geschäftsentwicklung machte der Sportartikel-Hersteller derweil keine Angaben.

China-Geschäft weiter rückläufig

Nach wie vor macht das China-Geschäft dem amerikanischen Unternehmen zu schaffen. Hier leiden die Menschen immer noch unter den Corona-Nachwirkungen. Die Geschäfte in den anderen Regionen sowie den USA haben hingegen aufgrund der Werbeaktionen deutlich zugelegt.

Hoher Lagerbestand belastet

Das Problem bei Nike ist der hohe Lagerbestand, der mittlerweile 8,9 Milliarden US$ beträgt. Im Krisenjahr 2022 war die Nachfrage massiv eingebrochen. Die Konsumenten mussten mehr Geld für die Güter des täglichen Lebens verwenden; Sportartikel von Nike oder anderen Herstellern wurden Luxusgüter.

Hohe Lagerbestände binden viel Kapital und können ertragsneutral nur über eine steigende Nachfrage abgebaut werden. Wenn diese auch im vierten Quartal ausbleibt, dürften die Rabattaktionen weitergehen.

Was bedeutet das für den weiteren Kursverlauf?

Positiv ist, dass sich die Nike-Aktie von ihrem Tief im Oktober wieder gut erholt hat. Allerdings sind die Probleme die gleichen geblieben. Vorerst dürfte mit keiner Besserung kurstechnischen zu rechnen sein. Es kommt jetzt auf die Geschäftsentwicklung in China an: Steigt dort die Nachfrage, kann das Unternehmen zum Teil wieder auf Sonderaktionen verzichten. Die wirtschaftlichen und politischen Streitereien zwischen den USA und China könnten aber eine weitere Belastung des dortigen Absatzes werden.

Fazit: Vorerst weiter abwarten

Meiner Meinung nach ist es noch zu früh, um für das Nike-Papier Entwarnung zu geben. Auf einen schnellen Kursanstieg folgt oftmals eine größere Korrektur – und im Fall es US-Konzerns ist diese schon seit dem Hoch im Februar im Gange. Damals sind wird in diesem Artikel bereits im Detail auf die Probleme des Unternehmens eingegangen – ähnliche Probleme, mit denen auch die deutschen Rivalen Puma und Adidas zu kämpfen haben. Anleger sollten die Nike-Aktie daher vorerst weiter meiden.

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