Vonovia-Aktie +6,6%: Chance auf schnelle Trendwende?

Kürzlich erreichte die Vonovia-Aktie (WKN: A1ML7J) bei 15,26 € ihr Allzeittief. Am Mittwoch klettert das Papier zurück auf 16,60 € und notiert damit ca. +6,6% höher als am Vortag. Ist das ein Zeichen für Hoffnung in den Wert?

Vonovia mit Sitz in Bochum verwaltet und vermietet Wohnungen in Deutschland, Österreich und Schweden. Durch die Übernahmen des Konkurrenten Deutsche Wohnen ist das Unternehmen zum größten Immobilienkonzern Europas avanciert mit über 550.000 Wohneinheiten. Der Börsenwert des DAX-Konzerns liegt derzeit bei 12 Milliarden €.

Vonovia in Problemen

Nach Dividendenkürzungen, Zinserhöhungen und Abverkäufen stand die Aktie von Vonovia am Dienstag an ihrem Allzeittief bei 15,26 €. Aber nicht nur der DAX-Konzern, sondern die ganze Branche steckt in argen Problemen, denn schon Konkurrenten wie Aroundtown oder TAG haben heftige Abverkäufe erlebt.

Dementsprechend senkten Analysten ihre Ausblicke und sogar viele sonst bullishe Marktexperten rieten dazu, sich von den Papieren fernzuhalten. Wenn allerdings alle Verkäufer aus einer Aktie gewichen sind, dann kann sie quasi nur noch nach oben oder ist bereits bei 0 € angelangt. Bei Vonovia war letzteres freilich nicht der Fall, weshalb das Unternehmen mit einem Sprung über +6% auf 16,60 € Boden gutmacht hat. Ist das aber genug für eine langfristige Erholung?

Angst vor Kapitalerhöhung

Nicht, wenn es nach den Analysten der Citibank und Barclays geht. Beide Marktbeobachter veröffentlichten besorgniserregende Studien zu den Immobilienaktien, von denen Vonovia in Deutschland immer noch die größte ist.

Barclays zufolge müssten die hochverschuldeten Konzerne erst ihre Bilanzen bereinigen, bevor es zu einem neuen Aufwärtstrend kommen kann. In diesem Kontext wären eigentlich Verkäufe aus dem Immobilienportfolios das gewöhnliche Mittel, doch aufgrund der angespannten Marktphase sei dies laut den Analysten nicht möglich. Dabei rückt immer mehr die Angst vor einer Kapitalerhöhung bei Vonovia in den Raum, welche Anleger massiv verwässern könnte.

Das sollten Anleger tun

Dementsprechend heißt es trotz der heutigen Rallye bei Vonovia: Finger weg. Das Unternehmen und die ganze Branche sind zu sehr von Problemen belastet, sodass sich nicht einmal für sehr risikofreudige Anleger ein Trade lohnen dürfte.

Neue Gerüchte könnten außerdem für einen baldigen weiteren Kursverfall sorgen, denn von Gewerkschaften und manchen Politikern wird nun der Kauf einer Sperrminorität von 25,1% an dem Konzern gefordert, was vermutlich nachhaltig negative Auswirkungen auf die Gewinnentwicklung und den Erfolg des Konzerns haben könnte.

Infolgedessen bleibt Anlegern, die am Immobilienmarkt anlegen wollen, nur übrig, dies breit gestreut mit einem ETF wie dem VanEck Global Real Estate oder gänzlich ohne deutsche Aktien zu tun. Aktuell bleibt das Risiko hier viel zu groß.

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