Bank of Amerika-Aktie: Darum kein Kursgewinn

Die Aktie der Bank of America (WKN: 858388) reagiert auf die guten vorläufigen Quartalszahlen nicht, seit der Bekanntgabe ist sie um rund -1% auf aktuell 27,70 € gesunken. In den Turbulenzen durch die Bankenkrise ist der Kurs ebenfalls unter die Räder gekommen, seit dem Hoch im Februar beträgt der Rückgang insgesamt knapp -20%.

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Die Bank of America ist eine amerikanische Großbank mit Sitz in Charlotte im US-Staat North Carolina. Über Tochterunternehmen sowie verschiedene Bank-Gesellschaften bietet sie eine breite Palette von Bankprodukten und Dienstleistungen an. Neben den USA ist das Finanzinstitut in mehr als 35 Ländern aktiv. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 222 Milliarden €.

Erstes Quartal überraschend stark

Während der ersten drei Monate hat sich das Geschäft der US-Bank überraschend gut entwickelt. Die Finanzkennzahlen liegen über den Markterwartungen und sind deutlich besser als die im Vorjahreszeitraum.

Die Einnahmen stiegen um 13% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 26,3 Milliarden US$, hier hat der gestiegene Zinsüberschuss wesentlich beigetragen. Er stieg um rund ein Viertel auf 14,4 Milliarden US$. Auch die Provisionseinnahmen sowie Einnahmen aus der Vermögensverwaltung sind gestiegen.

Der Ertrag hat sich ebenfalls deutlich verbessert, der Nettogewinn erhöhte sich um 15% auf 8,2 Milliarden US$, daraus ergibt sich ein Gewinn pro Aktie (EPS) von 0,94 US$. Im Hinblick auf eine deutlich höhere Risikovorsorge in Höhe von 931 Millionen US$ ist die Ertragslage als sehr gut zu bezeichnen.

Stabilität gewährleistet

Zuletzt hatten die Silicon Valley Bank sowie die Credit Suisse für Unsicherheit am Banken-Markt gesorgt. Die Bank of America war zu keinem Zeitpunkt gefährdet, ihr Geschäftsmodell unterscheidet sich gravierend von diesen beiden Banken. Sie ist sehr breit aufgestellt und verfügt über ein solides Kreditgeschäft.

Einziges Sorgenkind könnte das Kreditkartengeschäft werden. Hier haben die Kundenverbindlichkeiten deutlich zugenommen. Um vor eventuellen Ausfällen abgesichert zu sein, wurde die hohe Risikovorsorge von 931 Millionen US$ gebildet.

Analystenerwartungen erfüllt

Aufgrund der guten Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die Analysten ihre Prognosen für das laufende Geschäftsjahr erstellt. Bricht man die Jahreswerte auf die einzelnen Quartale herunter, so hat das Finanzinstitut diese Prognosewerte des ersten Quartals mehr als erfüllt.

Der erwartete Quartalsumsatz von 25 Milliarden US$ wurde mit 1,3 Milliarden US$ überschritten. Auch der erwartete Quartalsgewinn von 7,95 Milliarden US$ wurde mit dem erreichten Wert von 8,2 Milliarden US$ getoppt.

Was können Anleger von der Aktie erwarten?

Eigentlich hätten die Quartalszahlen den Kurs beflügeln müssen, haben sie aber nicht. Die schlechte Tagesentwicklung im Dow Jones wirkte sich auch bei dem Papier der Bank of America negativ aus. Bei Bank-Aktien ist die Unsicherheit noch immer hoch.

Ungeachtet dessen sollte sich die Kurserholung seit Anfang April fortsetzen und den Kursrückgang wieder aufholen. Ein erster mittelfristiger Zielkurs sollte bei 34 € liegen, das entspricht dem Kursniveau vom Februar.

Der mittlere Zielkurs der Analysten liegt auch in diesem Bereich, Barclays und JPMorgan haben das Papier mit Kaufen eingestuft.

Tipp: Gewinne gelegentlich realisieren

Bei dem aktuellen Kurs eignet sich die Aktie der Bank of America ideal als Depotbeimischung, nicht zuletzt aufgrund der guten Dividendenrendite von momentan 3,1%. Da sie weiterhin volatil bleiben wird, sollten gelegentlich auch Kursgewinne realisiert werden.

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