Vontobel-Aktie: Wie gewonnen, so zerronnen – was nun?
Die Aktie von Vontobel (WKN 675054) reagiert auf die Quartalsmitteilung nicht, aktuell steht sie bei 58,60 SFR. Nachdem sie sich zuletzt wieder bis auf 67 SFR gestiegen war, liegt sie jetzt wieder etwa auf dem Niveau vom Tief im September. Was ist jetzt zu erwarten?
Vontobel Holding ist ein Schweizer Vermögensverwalter mit Sitz in Zürich. Darüber hinaus ist das Institut an allen wichtigen Finanzplätzen mit Niederlassungen vertreten. Die Schwerpunkte liegen auf der Vermögensverwaltung für Privatkunden sowie für institutionelle Kunden. Die Marktkapitalisierung beträgt 3,26 Milliarden SFR.
Nettoabflüsse gehen weiter
Vontobel hat seine neuen Quartalszahlen veröffentlicht, geht dabei auf die Erlöse sowie die Ertragslage traditionell aber nicht ein.
Vielmehr wird über das verwaltete Vermögen sowie über die Kapitalzuflüsse und Kapitalabflüsse berichtet. So hat sich der Kapitalabfluss insgesamt verlangsamt, zuletzt betrug der Nettoabfluss nur noch -0,4 Milliarden SFR. Im Wealth Management kamen Neugelder in Höhe von 1,4 Milliarden SFR hinzu, im Asset Management flossen -1,8 Milliarden SFR ab.
Das verwaltete Gesamtvermögen erhöhte sich dennoch um 7,3 Milliarden SFR auf 211,7 Milliarden SFR. Hierfür verantwortlich waren gestiegene Marktpreise.
Profitabilität gering
Aus dem Geschäftsbericht des abgelaufenen Jahres wird ersichtlich, dass der Vermögensverwalter unter einer geringen Rentabilität leidet. In 2022 ist die Ertragslage deutlich zurückgegangen. Das operative Ergebnis sank von 467 Millionen SFR auf 267,4 Millionen SFR, was einem Rückgang von -40% entspricht.
Um hier eine Besserung herbei zu führen, sollen Kosteneinsparungen in Höhe von 65 Millionen SFR bis Ende 2023 vorgenommen werden. Ob und in welcher Höhe dies bereits geschehen ist, lässt sich anhand der Quartalszahlen nicht sagen.
Vision Lighthouse 2030
Ungeachtet der bestehenden Ertragsprobleme hält das Management an seiner Strategie fest. Danach soll bis 2030 Vontobel zu den führenden und angesehensten Vermögensverwaltern weltweit gehören.
Wenn „führend“ sich nur auf Vertrauen bezieht, dann ist schon viel erreicht, denn das Vertrauen seitens der Kunden ist jetzt schon hoch. Wichtiger bei dieser Strategie wäre es, dass das Institut auch zu den profitabelsten in der Branche gehört. Hier hat das Unternehmen aber noch viel zu tun.
Zeno Staub, CEO von Vontobel kommentiert das bisher erreichte sowie die zukünftigen Aufgaben wie folgt:
Wir werden weiter fokussiert an der Umsetzung unserer Prioritäten arbeiten, Wachstumsmöglichkeiten entschlossen wahrnehmen und dabei die Kosten im Blick behalten.
Wie geht es jetzt weiter mit der Vontobel-Aktie?
Aufgrund fehlender Details ist es sehr schwer zu sagen, wie es mit der Vontobel-Aktie weitergeht. Hier muss man sich auf die Vorjahreszahlen sowie die Aussagen des Managements verlassen. Im Quartalsbericht äußert sich das Institut für die Zukunft vorsichtig optimistisch. Das lässt die Vermutung zu, dass man bei der Kostensenkung schon vorangekommen ist. Mehr lässt sich auch nicht sagen.
Aussagefähige Analysteneinschätzungen gibt es nicht, auch hier dürfte die geringe Datenlage die Ursache sein.
Wenig Potenzial
Es zeigt sich, dass die Kurserholung nur von kurzer Dauer war und durch die Bankenturbulenzen wieder vollständig hinfällig wurde. Charttechnisch betrachtet befindet sich das Vontobel-Papier seit Ende November 2021 in einem langfristigen Abwärtstrend, der mit einer hohen Volatilität verbunden ist.
Wie schon erwähnt ist die Datenlage insgesamt zu gering, um vernünftige Prognosen erstellen zu können. Anleger sollten daher den Titel meiden, es gibt interessantere Aktien in der Bankbranche.
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