Mainz Biomed: Darum stürzt die Aktie ab
Die Aktie von Mainz Biomed (WKN: A3C6XX) rauscht seit einer Woche gewaltig in die Tiefe und hat in dieser Zeit um -32% nachgegeben. Allein am Montag ging es an der Nasdaq um fast -13% auf 3,88 US$ bergab. Was sind die Hintergründe des Kursrutsches? Und wie könnte es weitergehen?
Mainz Biomed entwickelt molekulargenetische In-Vitro-Diagnostik für lebensbedrohliche Krankheiten. Das Vorzeigeprodukt des Unternehmens ist ColoAlert – ein Vorsorgetest zur Früherkennung von Darmkrebs, der derzeit bereits in großen Teilen Europas und in den Vereinigten Arabischen Emiraten vermarktet wird. Der Börsenwert beläuft sich aktuell auf 57,53 Millionen US$.
Aktie im freien Fall
Autsch, das tut weh: Vermeintlich aus heiterem Himmel taumelt die Aktie von Mainz Biomed immer tiefer und hat am Montag ein neues Jahrestief markiert. Seit Anfang Januar hat das Papier -41% verloren, binnen eines Jahres sogar -70% und ist aktuell so weit vom 52-Wochen-Hoch bei 14,27 US$ entfernt wie die Erde vom Mond.
Zuletzt hat sich der Kursrutsch beim einstigen SD-Highflyer mit Profiten von über +500% nach dem IPO im November 2021 drastisch verschärft. Ausgelöst worden ist das durch die Mitte April vorgelegten enttäuschenden Jahreszahlen, wie wir in diesem Artikel dargelegt haben.
Die Mainzer haben bei 530.000 US$ Umsatz einen massiv erhöhten Nettoverlust von -26,4 Millionen US$ vermelden müssen.
Das Geld wird knapp
Was Anleger seitdem offenkundig verschreckt, ist die bedrohliche Kassenlage. So hatte Mainz Biomed Ende 2022 laut Jahresbericht nur noch 17,1 Millionen US$ Cash. Und das bei erheblich gestiegenen operativen Kosten von insgesamt knapp 26,7 Millionen US$ im Jahr.
Die vorhandenen Barmittel reichen also bei einem Cash Burn von rund 6,67 Millionen US$ im Quartal nur noch für wenige Monate. Das bedeutet, dass eine Kapitalerhöhung unvermeidlich sein dürfte, was wiederum den jüngsten Kursrutsch erklärt.
Zuletzt sind Aktionäre überdies kräftig verwässert worden, die Zahl der ausstehenden Aktien hat sich auf 14,826 Millionen verdoppelt.
Große Fortschritte 2022
Vor dem Hintergrund „ohne Moos nix los“ verblassen derzeit die großen Entwicklungssprünge, die dem kleinen Unternehmen im vergangenen Jahr gelungen sind. Erinnert sei hier nur an die Ausweitung der internationalen kommerziellen Aktivitäten des Paradeprodukts ColoAlert mit neuen Laborpartnern in Italien sowie dem Markteintritt in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Aktie hat Potenzial
Zweifellos hat die Aktie vor allem mit Blick auf den wichtigsten Markt reichlich Potenzial: In den USA läuft bereits eine Zulassungsstudie für den einzigartigen Vorsorgetest gegen Darmkrebs. Um diese zu stützen, versuchen die Mainzer, mit neuartigen mRNA-Biomarkern die Fähigkeit zur Identifizierung von fortgeschrittenen Adenomen zu erweitern. Hier laufen zwei Studien, deren Ergebnisse im Laufe des Jahres erwartet werden.
Zudem hat das Unternehmen bereits mehrere präklinische Meilensteine bei einem weiteren Produkt erreicht. Dabei geht es um PancAlert, einen potenziellen First-in-Class-Screening-Test für Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Jetzt spekulieren?
Bei einem Kassenstand Ende vergangenen Jahres von nur noch 17,1 Millionen US$, einem Jahresumsatz von einer halben Million US$ und einer Marktkapitalisierung von 57,5 Millionen US$ wird deutlich, dass die Aktie aktuell extrem sportlich bewertet ist. Hier sind bereits Vorschusslorbeeren auf die künftige Zulassung des Paradeprodukts in den USA eingepreist, die erstens noch dauern wird und zweitens keineswegs sicher ist.
In erster Linie geht es jetzt zunächst darum, die Kasse zu füllen. Gut möglich, dass es in Kürze zu einem im Biotech-Sektor bekannten Phänomen kommen könnte: Die Aktie wird im Vorfeld durch positive Nachrichten und Unterstützung interessierter Kreise kräftig belebt, damit das Unternehmen dann bei der Kapitalerhöhung einen möglichst hohen Platzierungspreis bei der Ausgabe neuer Aktien erzielen kann.
Trader könnten hierauf also spekulieren, sollten sich allerdings des damit verbundenen Risikos bewusst sein. Wer mitmischen will, sollte aufgrund des sehr geringen Handelsvolumens – an der Nasdaq wurden am Montag gerade einmal 43.000 Papiere gehandelt – auf jeden Fall seine Order streng limitieren.
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