Deutsche Bank-Aktie: Weg bald frei für höhere Kurse?
Die Deutsche Bank (WKN: 514000) stemmt sich mit positiven Nachrichten gegen den negativen Trend im Banken-Sektor. Von der Bekanntgabe der neuen Geschäftsergebnisse kann die Aktie am Donnerstag jedoch nicht profitieren und verliert im frühen Handel -1% auf 9,48 €. Bleibt der Weg für nachhaltige Kurssteigerungen versperrt oder ist er nach den guten Nachrichten bald frei?
Die Deutsche Bank mit Sitz in Frankfurt am Main ist nach Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl das mit Abstand größte Kreditinstitut Deutschlands. Aktuell kommt das Unternehmen auf einen Börsenwert von rund 19,2 Milliarden €.
Im März brach das Unheil herein
Nach einem guten Jahresstart brach im März das Unheil über Anteilseigner der Deutschen Bank herein. Es waren aber nicht hausgemachte Probleme, die zum Absturz der Aktie führten, sondern externe Ereignisse wie der Crash der Silicon Valley Bank und die Turbulenzen um die schließlich von der UBS übernommene Credit Suisse.
Die Nachwehen halten noch an, doch das Papier hat sich inzwischen wieder von Kursen unter 8 € auf Kurse knapp unter 10 € berappelt.
Deutlich mehr Gewinn
Wie wir schon während der Malaise in diesem Artikel angemerkt hatten, laufen indes die Geschäfte des Geldinstituts gut. Das unterstreichen am Donnerstag die Zahlen des ersten Quartals. Die Deutsche Bank hat einen Vorsteuergewinn von 1,9 Milliarden € erzielt, 12% mehr als im Vorjahreszeitraum, es ist das beste Ergebnis seit 2013. Analysten hatten im Schnitt nur 1,7 Milliarden € auf dem Zettel. Der Nachsteuergewinn legte um 8% auf 1,3 Milliarden € zu.
Auch die Konzernerträge wurden gesteigert, sie wuchsen um 5% auf 7,7 Milliarden €. Die Analysten hatten nur mit 7,4 Milliarden € gerechnet. Die Bank berichtet von den höchsten Erträgen seit 2016, obwohl im Zuge der Transformation der Ausstieg aus diversen Geschäftsfeldern beschlossen worden sei.
Starke Nettozuflüsse von Privatkunden
Bemerkenswert sind insbesondere die Nettozuflüsse von 12 Milliarden € in der Privatkundenbank und in der Vermögensverwaltung. Das Ertragswachstum entspricht nach Angaben des Konzerns der Zielsetzung für die Jahre bis 2025.
Konzernchef Christian Sewing kommentiert:
Unsere Ergebnisse des ersten Quartals zeigen, dass unsere Strategie als Globale Hausbank bei unseren Kunden verfängt. Sie unterstreichen, dass wir auf gutem Weg sind, unsere Ziele für 2025 zu erreichen oder zu übertreffen.
Sparmaßnahmen werden verstärkt
Doch das Geldhaus will sich keinesfalls auf den Lorbeeren ausruhen. Trotz der deutlichen Gewinnsteigerung im ersten Quartal sollen die Sparmaßnahmen verstärkt werden. Durch einen nicht bezifferten Stellenabbau in „kundenfernen Bereichen“ soll die bisher angestrebte Sparsumme von 2 Milliarden auf 2,5 Milliarden € erhöht werden.
Die Deutsche Bank verzeichnete im ersten Quartal eine Eigenkapitalrendite von 8,3%. Das Ziel lautet, selbige bis 2025 auf über 10% zu steigern und ein durchschnittliches Ertragswachstum von 3,5 bis 4,5% pro Jahr zu erreichen. Nach allem, was man derzeit sieht, ist das Institut auf dem besten Weg, seine selbst gesteckten Ziele zu erreichen.
Frohe Kunde für Aktionäre
Wichtig für Aktionäre: Der Konzern lässt sie an seinen geschäftlichen Erfolgen teilhaben. Vorstandschef Christian Sewing sagt:
Wir wollen operativ mehr Kosten einsparen als bisher geplant und unser Kapital effizienter nutzen, um die Ausschüttungen an unsere Aktionäre und unsere Rendite zu erhöhen. Angesichts unserer Stärke, organisch Kapital bilden zu können, bekräftigen wir unsere Ausschüttungspläne und bereiten weitere Aktienrückkäufe im Laufe dieses Jahres vor.
Genaue Zahlen bei den Aktienrückkäufen nennt die Bank noch nicht. Sie hatte bereits zuvor angekündigt, für die Jahre 2021 bis 2025 über Aktienrückkäufe und Dividenden 8 Milliarden € an Kapital an die Aktionäre zurückzuzahlen.
Klar ist bereits, dass Aktionäre in Kürze eine Dividende von 0,30 € je Anteil erhalten sollen. Das entspräche beim aktuellen Kurs von 9,48 € einer Dividendenrendite von 3,16%.
Solides Investment
Obwohl die Turbulenzen im Banken-Sektor keinesfalls ausgestanden sind und die positive Kursentwicklung der Aktie hemmen, ist sie weiterhin günstig bewertet mit einem KGV unter 4. Zudem dürfte sich durch die Verschärfung der Sparmaßnahmen die Profitabilität weiter verbessern.
Die Geschäfte laufen gut und es gibt eine Dividende mit einer ordentlichen Rendite, deshalb ist das Papier aus meiner Sicht ein solides Investment.
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