ProSiebenSat1-Aktie: Verkaufen ohne gute Dividende?
Die ProSiebenSat1-Aktie (WKN: PSM777) ist am Donnerstag um -15% auf 8,30 € abgeschmiert. Grund dafür dürfte die Horrornachricht über die drastisch gekürzte Dividende sein, die viele für Anleger jetzt den Verkaufsknopf drücken lässt.
ProSiebenSat1 Media SE gehört zu den führenden europäischen Medienkonzernen. Insgesamt gehören 15 Free- und Pay-Sender zu der Gruppe; die bekanntesten sind Pro Sieben, Sat 1 und Kabel eins. Das Kerngeschäft besteht aus werbefinanziertem Free-TV-Geschäft. Die Sender sind schwerpunktmäßig in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu empfangen. Der Konzern hat seinen Hauptsitz in Unterföhring bei München. Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei 1,97 Milliarden €.
Dividendenkürzung verkündet
Das massive Absturz der Aktie von ProSiebenSat.1 lässt sich vor allem mit der Streichung der Dividende für das laufende Geschäftsjahr erklären. Anstatt 80 Cent je Aktie erhalten Anleger nun gerade einmal 5 Cent. Tatsächlich war der Titel als Hochdividendenwert gerade bei vielen Privatanlegern beliebt, welche jetzt fast leer ausgehen.
Im Zusammenhang steht diese Maßnahme vordergründig mit einem Wechsel an der Führungsspitze. Nachdem schon vor wenigen Monaten nach internen Streitereien CEO Rainer Beaujean gehen musste, folgt ihm jetzt CFO Ralf Gierig. Dieser soll relativ zeitnah zum 1. Mai durch Martin Mildner ersetzt werden.
Dividende dürfte niedrig bleiben
Aber auch Anleger, die auf einen Einmaleffekt bei der Kürzung hoffen, dürften enttäuscht werden, denn wie ProSiebenSat.1 ankündigte, will man nun auch völlig andere Bewertungskriterien an die Ausschüttung legen.
So will man nicht mehr nur den reinen Konzernüberschuss als Kenngröße nehmen, von dem man zuletzt regelmäßig 50% ausgeschüttet hatte. Jetzt sollen auch Problematiken wie Verschuldung und das makroökonomische Umfeld bei der Ausschüttung berücksichtigt werden. Auch die Ausschüttungsquote wurde auf den Zielbereich 25-50% des bereinigten Konzernjahresüberschuss angepasst.
Anleger sollten vorsichtig sein
Aufgrund dieser Nachrichten also erlebte die Aktie von ProSiebenSat.1 am Donnerstag dann also völlig verständlich von enttäuschten Anlegern einen massiven Abverkauf. Doch ist die Aktie jetzt interessant?
Da der Titel zuvor für viele eine Cash-Quelle war, die jetzt versiegt ist, lautet die Antwort: nein. Selbstverständlich sind Dinge wie die Beachtung des Verschuldungsgrades bei ProSiebenSat.1 die richtigen Schritte in die Zukunft gesehen, doch für mich erscheint nicht ganz klar, ob die Aktie auch das Kurspotenzial für Renditen hat, die sie sonst Anlegern in Cash ausgeschüttet hätte.
Der Konzern befindet sich nämlich in einer schwierigen Transformation und setzt immer mehr auf den Streaming-Dienst Joyn. Doch nach Verlust der NFL-Rechte und einem ohnehin immer schwieriger werdendem Umfeld für Streaming-Dienste stellt sich die Frage, ob die Aktie aktuell ein so guter Pick ist.
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