JinkoSolar -10% trotz Top-Zahlen – was dahinter steckt
Die JinkoSolar-Aktie (WKN: A0Q87R) fährt Achterbahn, nachdem der chinesische Hersteller vorbörslich einen beeindruckenden Quartalsgewinn gemeldet hat. Wie sind die Kurskapriolen zu erklären und was bedeutet das für Anleger?
Bei JinkoSolar handelt es sich um den Weltmarktführer in der Produktion von Solarzellen sowie Solarmodulen aus der Volksrepublik China. Inzwischen betreibt die Gesellschaft über die Tochter JinkoPower jedoch auch eigene Solarparks, in denen natürlich die eigenen Solarmodule zum Einsatz kommen. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 2,4 Milliarden US$.
Kurskapriolen nach Top-Zahlen
Am Freitag hat JinkoSolar vorbörslich seine Quartalszahlen präsentiert und der Aktienkurs reagierte nach Handelsstart wie er es fast immer nach Finanz-Updates tut: empfindlich. Kaum war der Gong an der New Yorker Börse ertönt, rutschte die China-Aktie zweistellig ab. Doch bereits eine Stunde später haben die Bullen die Verluste fast vollständig egalisiert. Momentan zeigt die Kurstafel bei 47,13 US$ ein Tagesminus von 1,20% an.
Die Zahlen von JinkoSolar selbst geben dabei eigentlich keinen Anlass für kräftige Abverkäufe. Im Gegenteil: Der Gewinn je Aktie auf GAAP-Basis wurde mit 2,18 US$ gemeldet, was den Analystenkonsens (0,51 US$) geradezu pulverisiert hat. Auch der Q1-Umsatz, der gegenüber dem Vorjahreszeitraum um +58% auf 3,39 Milliarden US$ gestiegen ist, lag immerhin +5% über den Markterwartungen.
Wie ist also nun der enorme Abwärtsdruck für das JinkoSolar-Papier zu erklären? Nun, nach dem jüngsten Solar-Crash liegen die Nerven im Markt offenbar blank, sodass Shortseller das Ruder übernommen haben. So musste zunächst der Wechselrichter-Hersteller Enphase diese Woche herbe Kursverluste hinnehmen und am Freitag knickte schließlich auch die First-Solar-Aktie ein, da das US-Unternehmen die Erwartungen nicht erfüllen konnte.
In Anbetracht der Zahlen, die JinkoSolar vorgelegt hat, ist die Kursentwicklungen des volatilen Titels selbst für die eigenen Verhältnisse abenteuerlich. Es würde mich nicht wundern, wenn Anleger spätestens kommenden Dienstag die Marktineffizienz erkennen und dem Papier zu einem satten Rebound über 50 US$ verhelfen.
Dreistelliges Aufwärtspotenzial
Letztlich dürfte für die JinkoSolar-Aktie bis Ende des Jahres aber noch deutlich mehr Aufwärtsbewegung drin sein. Wie ich Anfang der Woche in diesem Artikel schon dargelegt habe, profitiert das Unternehmen derzeit ungemein von niedrigeren Input-Preisen, reduzierten Politik-Risiken und einer wachsenden Nachfrage, was den Gewinn je Aktie für das laufende Jahr selbst bei konservativen Schätzungen auf 10 bis 12 US$ hochschrauben dürfte.
Obendrein ist JinkoSolar mit einem KGV von 27 (Vorwärts-KGV =12) aktuell spottbillig im Vergleich zur Konkurrenz von First Solar (170), SolarEdge (182), Enphase (81) und Array (82). Der faire Preis des Papier in 2024 liegt damit bei mindestens 120 US$ (10 US$ *12), was einem Aufwärtspotenzial von über +150% entspricht.
Trotz meiner bullishen Sicht bei JinkoSolar hatte ich Anlegern nahegelegt, die Quartalszahlen vor einem Einstieg abzuwarten, was sich im Nachhinein als richtig erwiesen hat. Die entstandene Kursdelle bietet nun eine gute Gelegenheit für (Nach-)Käufe.
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