Siemens Energy: Was Anleger vom Finanz-Update erwarten können
Die Siemens-Energy-Aktie (WKN: ENER6Y) marschiert auch diese Woche weiter aufwärts, nachdem der Konzern am Morgen einen neuen Großauftrag für Onshore-Windanlagen gemeldet hat. Das Kursplus seit dem Oktober-Tief beträgt mehr als +120%. Ist nun bei den nächsten Quartalszahlen in zwei Wochen eine scharfe Korrektur zu befürchten?
Die in München ansässige Siemens Energy AG ist ein Strom- und Gaskonzern im Bereich der konventionellen und erneuerbaren Energien. Das Unternehmen hält knapp 98% der Anteile an Siemens Gamesa Renewable Energy, nachdem die Windkraft-Tochter im Zuge eines Übernahmeangebots von den spanischen Börsen genommen wurde.
Der nächste Großauftrag
Die guten Neuigkeiten hatten sich gerüchteweise zuvor schon herumgesprochen, aber jetzt ist es offiziell: RWE hat mit der spanischen Windkraft-Tochter von Siemens Energy einen Rahmenvertrag geschlossen über umfangreiche Lieferungen von Landanlagen. Demnach will der Essener Energiekonzern bis 2027 in Europa Onshore-Windparks mit Gamesa-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1 Gigawatt errichten. Finanzielle Details haben die Unternehmen in der Meldung von Dienstag nicht genannt.
Weiteren Angaben nach wird RWE vornehmlich mit der neusten Turbinen-Generation 5.X beliefert. Zudem soll ein Servicevertrag geschlossen werden, der es dem Siemens-Energy-Großkunden erlaubt, Wartungen und Inspektionen für die Anlagen sukzessive in Eigenleistung durchzuführen.
Onshore-Geschäft zuletzt unrentabel
Mit dem neuen Großauftrag hat Siemens Energy die geschäftlichen Beziehungen zum wichtigen Großkunden RWE einmal mehr vertieft. Erst zu Jahresbeginn hatten die Essener Siemens Gamesa als bevorzugten Lieferanten für ihren 1000-Megawatt-Windpark Thor in der dänischen Nordsee ausgewählt.
Die Auftragslage im Onshore-Geschäft ist derzeit gut, bei der Rentabilität hapert es bei der spanischen Tochter jedoch noch. Hohe Input-Kosten, Lieferkettenprobleme und hausgemachte Schwierigkeiten mit der 5.X-Plattform belasten das Unternehmen noch.
Analysten uneins
Bei Analysten herrscht entsprechend Uneinigkeit darüber, ob Siemens Energy im Windkraft-Bereich den Karren in den kommenden zwölf Monaten aus dem Dreck ziehen kann. Die Kursziel-Spanne der Marktexperten reicht von 15 bis 34 €.
Zu den Optimisten gehört die US-Investmentbank JPMorgan. Analyst Andrew Wilson schrieb kürzlich, dass der Münchener Konzern aus dem Gröbsten raus sei, und dass er bei den Quartalszahlen in zwei Wochen überwiegend positive Aussagen erwartet.
Eine Wette auf den Kanzler?
In den vergangenen zwölf Monaten hat Siemens Energy viel unternommen, um Gamesa zu sanieren und die Rentabilität in den anderen Geschäftsbereichen zu erhöhen. Ich bin daher guter Dinge, dass der Finanzbericht Mitte Mai auf einen gewissen operativen Turnaround hindeuten wird.
Für Anleger bedeutet das, dass die Aktie des DAX-Konzerns sich zu einer aussichtsreichen Wette entwicklen könnte, dass sich das riesige Aufwärtspotenzial in der Branche bis Ende des Jahrzehnts materialisiert. So sollen Bundeskanzler Olaf Scholz zufolge bis 2030 im Schnitt „vier bis fünf Windräder“ täglich an Land hinzukommen.
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