Ford-Aktie: Deshalb ziehen die guten Zahlen nicht

Die Ford-Aktie (WKN: 502391) hat sich am Dienstag im nachbörslichen Handel kaum bewegt, sie gab um rund -0,85% auf 11,70 US$ nach. Überraschend ist die Trägheit vor allem deshalb, weil Ford Quartalszahlen mit erstaunlichen Nachrichten präsentiert hat. Ist das Ausbleiben einer Reaktion jetzt eine Kaufchance für Anleger?

Die Ford Motor Company ist bezogen auf die Absatzzahlen im Jahr 2020 der sechstgrößte Autohersteller weltweit. Vor über 100 Jahren hat der Konzern die Fließbandproduktion eingeführt und damit in der neu entstehenden Automobilindustrie für einen radikalen Umbruch gesorgt. Die nächste große Neuordnung in der Branche, den Umstieg auf Elektroautos, will das US-Unternehmen bis Ende des Jahrzehnts vollziehen. Aktuell ist das Unternehmen an der Börse 47,2 Milliarden US$ wert.

Quartalszahlen überzeugen

Am Dienstagabend meldete Ford Quartalsergebnisse für den Zeitraum Januar bis März und dürfte vielen Investoren damit eigentlich viel Freude bereitet haben. So lagen sämtliche Ergebnisse, die der Konzern für das erste Quartal vorlegte, über den Erwartungen.

Die bereinigten EPS waren 0,19 US$ höher als die Erwartungen von 0,42 US$ und auch der Umsatz lag mit 41,5 Milliarden US$ über den Schätzungen und wuchs sogar im Vorjahresvergleich um 19%. Grund für den starken Anstieg waren vor allem Preiserhöhungen, die die Marktstellung des Konzerns repräsentieren und das Wachstum des Ford Blue Segments.

Hierzu sagte CEO Jim Farley:

Unsere großen Investitionen in legendäre Ford Blue-Fahrzeuge überzeugen bei den Kunden, und der andere Ansatz des Ford Model E für Elektrofahrzeuge senkt die Kosten für unsere ersten großvolumigen Produktionen erheblich und entwickelt sich gleichzeitig schnell.

Ausblick bestätigt

Eigentlich waren die Quartalszahlen also lauter gute Nachrichten und auch die Auslieferungszahlen von 1,1 Millionen mit einem Plus von 9% gegenüber dem Vorjahr unterstrichen diesen Erfolg. Warum aber reagierte die Aktie nicht?

Dies dürfte vor allem mit dem Ausblick des Unternehmens zusammenhängen. Diesen bestätigte Ford nur, anstatt ihn weiter zu erhöhen, was vermutlich der Grund für mangelnde Jubelstürme war. Unter dem Strich will das Unternehmen am Ende des Jahres weiterhin ein bereinigtes EBIT von 9 bis 11 Milliarden US$ erwirtschaften, wobei die Wall Street nach den guten Ergebnissen sicherlich mit einer höheren Spanne gerechnet hatte.

Im Konferenz-Call wurde dann bekannt, dass eine Erhöhung für das Management primär aufgrund der makroökonomischen Unsicherheiten und der Risiken rund um eine mögliche Rezession nicht sinnvoll war.

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Trotz der guten Ergebnisse bleibt Ford also auf seinem aktuellen Kurs- und Bewertungsniveau von KGV 5,5. Damit ist die Aktie jetzt auf jeden Fall attraktiv, vor allem weil sie noch zusätzlich eine Dividendenrendite von 3,5% bietet.

Allerdings sollten sich Anleger auch der Risiken bewusst sein, denn kommt es wirklich zu einer Rezession, kann die Aktie schnell in arge Turbulenzen kommen.

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