Hugo Boss: Super Zahlen – doch was macht die Aktie?

Die Aktie von Hugo Boss (WKN: A1PHFF) reagiert auf die sehr starken Quartalszahlen eher verhalten. Nach einem anfänglichen Kursgewinn von rund +2% ist sie wieder auf das Vortagsniveau zurückgefallen, aktuell steht sie bei 67,50 €. Wie ist das zu erklären und wie geht es weiter?

Bei Hugo Boss handelt es sich um ein börsennotiertes deutsches Modeunternehmen mit Hauptsitz im baden-württembergischen Metzingen (bei Reutlingen). Die Gesellschaft produziert und vermarktet Bekleidung, Accessoires und Lederwaren für Damen, Herren und Kinder. Darüber hinaus werden über Lizenznehmer noch Heimartikel und Parfüms vertrieben. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 4,6 Milliarden €.

Strategie „Claim 5“ wirkt

Mit der Konzernstrategie „Claim 5“ hat der Modekonzern sehr ehrgeizige Pläne. Ziel dieser Strategie ist es, die führende Modeplattform zu werden. Dabei werden die beiden Marken „Hugo“ und „Boss“ in den Vordergrund gestellt. Beide werden als Premiummarken aufgebaut.

Der Erfolg gibt dem Unternehmen recht, in allen Regionen sind beide Marken im hohen zweistelligen Bereich gewachsen. Auch im stationären Handel ist ein Wachstum von 26% eingetreten. Die im Januar vorgestellte Frühjahrs-/Sommerkollektion fand eine rege Nachfrage.

Quartalsergebnis sensationell

Dementsprechend positiv fielen die Geschäftszahlen aus, insbesondere der Gewinn ist regelrecht explodiert. Der Konzernumsatz stieg um ein Viertel auf 968 Millionen €, in allen Regionen wurden die Kleider und Accessoires stark nachgefragt.

Ob im Online-Geschäft oder im stationären Handel: überall das gleiche Bild. Dies zeigt, dass der Konzern den Nerv der Zeit mit seinen Modeprodukten getroffen hat.

Besonders hervorzuheben ist die Ertragssteigerung, das operative EBIT verbesserte sich um 63% auf 65 Millionen €. Die daraus resultierende EBIT-Marge stieg um 160 Basispunkte auf 6,7%. Der Grund für dieses Wachstum ist neben gestiegenen Absatzpreisen hauptsächlich die höhere Nachfrage.

Daniel Grieder, CEO von Hugo Boss, kommentierte die Entwicklung so:

Wir sind äußerst erfolgreich ins Jahr gestartet, nachdem wir die Markendynamik weltweit weiter beschleunigt haben. Unsere starke Performance im ersten Quartal unterstreicht einmal mehr den Erfolg von ,Claim 5'.

Prognose angehoben

Beim Jahresumsatz wurde die Erwartung mit einem Anstieg von rund 10% auf 4 Milliarden € beibehalten.

Beim operativen EBIT wird jetzt mehr erwartet, es soll bei 370 bis 400 Millionen € liegen, das entspricht einem Anstieg von 10 bis 20%.

Warum steigt die Aktie nicht stärker?

Der Hauptgrund dafür, dass die Aktie am Donnerstag nicht übermäßig reagiert, ist der bereits starke Kursanstieg seit Jahresanfang um rund +27%. Seit dem Tief im Oktober ist eine Verdreifachung eingetreten. Diese hohen Kursgewinne haben viel Positives vorweggenommen.

Viele Aktionäre haben zudem ihre Gewinne realisiert und möchten gerne wieder zu einem günstigeren Kurs einsteigen. Die hohen Umsätze zeigen, dass ein reger Handel besteht.

Korrektur abwarten

Obwohl dem Unternehmen ein sehr gutes Jahr bevorsteht, würde ich die Aktie zu den jetzigen Kursen nicht kaufen. Eine größere Korrektur täte der weiteren Entwicklung gut. Es würde wieder eine gesunde Basis für einen Einstieg schaffen. Ideal wären Kurs unter 60 €. In diesem Artikel bin ich bereits darauf eingegangen.

Die Analysten sind mehrheitlich auch der Meinung, dass vorerst kein hohes Potenzial besteht. Mit Ausnahme von Warburg Research, deren Zielkurs liegt bei 79 €, sehen die meisten Experten maximale Kurse bis 70 €.

Die momentane Dividendenrendite von knapp 1,5% ist kein Kaufanreiz, vielleicht wird diese für 2023 erhöht. Ich würde vorerst abwarten und dann zu niedrigeren Kursen investieren.

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