Basler-Aktie: So sollten Anleger sich jetzt verhalten
Was sich schon angedeutet hatte, wurde jetzt in den neuen Quartalszahlen bestätigt. Die Basler-Aktie reagiert dennoch positiv und verbessert sich seit der Veröffentlichung um rund +6% auf aktuell 20,50 €. Dass ein Rückgang ausgeblieben ist, lag an den schlechten Erwartungen. Interessant ist jetzt, wie es mit der Kursentwicklung weitergeht.
Basler ist ein führender Technologiekonzern für computergestützte Bildverarbeitungssysteme. Die Produkte werden weltweit vermarktet. Einige Vertriebspartner wurden übernommen, das Unternehmen strebt einen Umbau an. Sitz des Konzerns ist Ahrensburg in Schleswig-Holstein. Die Marktkapitalisierung beträgt 611 Millionen €.
Asien-Geschäft belastet
Der Quartalsumsatz reduzierte sich um 15% auf 56,3 Millionen €. Für den Technologiekonzern ist der asiatische Markt von zentraler Bedeutung, dort wird ein hoher Anteil des Umsatzes erzielt.
Hier ist im ersten Quartal ein Rückgang von rund einem Viertel aufgetreten, aber auch das Amerika-Geschäft musste einen Rückgang in gleicher Höhe hinnehmen. Der gestiegene Umsatz in Europa konnte diesen Rückgang nicht ausgleichen.
Dass der Konzern mit sehr hohen Kosten kämpft, zeigt die miserable Ertragslage. Das operative Ergebnis ist um 73% auf 3,6 Millionen eingebrochen. Das Ergebnis vor Steuern weist einen Verlust von -1,6 Millionen € aus, im Vorjahreszeitraum wurde ein Gewinn von 9,2 Millionen € erzielt. Die sich daraus ergebende Rendite ist mit -3% völlig unbefriedigend.
Das sagt der Vorstand
In dem Aktionärsbrief beschreibt der Vorstand die Geschäftsentwicklung so:
Wie bereits in der Jahresberichterstattung 2022 angedeutet, ist die Basler AG schwach ins Geschäftsjahr 2023 gestartet. Im ersten Quartal war die Kombination aus schwacher Nachfrage, Kostensteigerung und dem anhaltenden Zulauf von Material sehr herausfordernd und hat deutliche Spuren sowohl in unserer GuV als auch in unserer Bilanz hinterlassen.
Sparprogramm aufgelegt
Wie bereits angekündigt, ist die Ertragssituation das Sorgenkind des Konzerns. Um profitabler zu werden, hat der Vorstand um Dr. Dietmar Ley ein rigoroses Sparprogramm angekündigt. Investitionen sollen so weit als möglich verschoben werden, und die gesamten Kosten kommen auf den Prüfstand.
Prognose bestätigt
Trotz des schlechten Jahresauftakts hat der IT-Konzern seine Jahresergebnisse bekräftigt. Demnach soll ein Umsatz von 235 bis 265 Millionen € erzielt werden. Die Vorsteuer-Rendite soll bei 5 bis 8% liegen.
Der erwartete Umsatz dürfte erreichbar sein. Um die gewünschte Rendite zu erzielen, sind jedoch große Kraftanstrengungen erforderlich.
Mittelfristig soll der Umsatz auf 400 Millionen € steigen sowie eine Rendite von 12% erzielt werden.
Ist der leichte Kursanstieg der Beginn der Trendwende?
Die Aktionäre haben seit dem Hoch im Januar einen langen Leidensweg hinter sich, der Kurs hat sich innerhalb dieser Zeit fast halbiert. Wer noch nicht resigniert hat, hofft auf bessere Zeiten. Die Frage ist jedoch: Was spricht für eine Kurserholung?
Dass Märkte so stark einbrechen sowie Auftragsstornierungen von insgesamt -13 Millionen € erfolgten, ist aus Unternehmenssicht nicht voraussehbar. Mit weiteren größeren Stornierungen wird nicht mehr gerechnet.
Bodenbildung möglich
Was mich für eine Stabilisierung des Kurses jetzt optimistisch stimmt, ist, dass die Jahresprognose bestätigt wurde. Das gilt insbesondere für die Vorsteuer-Rendite. Um hier den gewünschten Wert zu erzielen, sind hohe Kosteneinsparungen erforderlich oder die vorliegenden Aufträge sind mit einer hohen Gewinnmarge versehen. Auf die generelle schlechte Ertragslage bin ich in diesem Artikel bereits eingegangen.
Sollte sich das zweite Quartal operativ verbessern, dürfte sich die Basler-Aktie weiter stabilisieren und eine Bodenbildung eintreten.
Die Analysten halten die Aktie für unterbewertet, Warburg Research sieht einen Zielkurs von 39 €. Die Berenberg Bank ist mit einer Bewertung von 24 € erheblich vorsichtiger, dennoch liegt deren Zielkurs deutlich über dem jetzigen Niveau.
Aktionäre, die noch dabei sind, sollten meiner Meinung nach die Aktie auch weiterhin halten. Alle anderen Anleger sollten vorerst abwarten und die weitere Entwicklung verfolgen.
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