Thales-Aktie: Knapp unter Allzeithoch – was nun?

Die Bekanntgabe der soliden Quartalszahlen führte bei der Thales-Aktie (WKN: 850842) nur sehr kurzfristig zu einem Kursrückgang, aktuell notiert sie wieder bei knapp 137 €. Das Unternehmen ist wie viele Rüstungskonzerne ein Gewinner der Ukraine-Krise, seit deren Beginn hat sie um +60% zugelegt. Lohnt sich jetzt noch ein Einstieg?

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Die Thales AG ist ein französischer Rüstungskonzern mit Aktivitäten in Militärtechnik, Luft- und Raumfahrt sowie Sicherheit und Transport. Zu seinen Kunden gehören überwiegend Staaten, aber auch andere Unternehmen. Der Hauptsitz befindet sich in Paris, der Konzern ist in über 68 Ländern tätig. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 29 Milliarden €.

Erstes Quartal sehr solide

Der gute Lauf aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr setzte sich im ersten Quartal weiter fort. Das ist eine Folge des Krieges in der Ukraine, Rüstungsgüter werden verstärkt gebraucht.

Der Quartalsumsatz stieg um 7,9% auf 4,02 Milliarden €. Der militärische Anteil davon liegt bei 2,08 Milliarden €, der Rest entfällt auf zivile Bereiche.

Zu der Ertragslage machte der Rüstungskonzern keine Angabe, außer der Mitteilung, dass alle finanziellen Ziele erreicht worden seien. Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug die operative EBIT-Marge rund 11%, die würde jetzt einem EBIT von 440 Millionen € entsprechen.

Patrice Caine, Chairman & Chief Executive Officer von Thales, kommentierte das erste Quartal wie folgt:

Der Beginn des Jahres 2023 bestätigt die robuste Dynamik aller unserer Geschäftsbereiche, mit einem organischen Umsatzwachstum, das über dem Jahresziel liegt und insbesondere von den Geschäftsbereichen Zivilluftfahrt und Biometrie angetrieben wird, das erste Quartal 2023 war solide.

Prognose bekräftigt

Für das laufende Geschäftsjahr ist das Unternehmen auf einem guten Weg und bekräftigte die Jahresprognose. Danach wird ein Umsatzwachstum von 4 bis 7% angestrebt.

Bei der operativen EBIT-Marge soll der Wert zwischen 11,5 und 11,8 liegen.

Was können Anleger erwarten?

Der große Börsenmeister André Kostolany sagte sinngemäß, dass für die weitere Kursentwicklung das Morgen und Übermorgen zähle, das Gestrige sei im Kurs eingepreist.

Der Anstieg der Militärausgaben wegen der Ukraine-Krise ist demnach bereits eingepreist. Die Frage ist jetzt: Was sind die zukünftigen Wachstumstreiber? Das kann eigentlich nur der zivile Bereich des Konzerns sein, dieser unterliegt allerdings den wirtschaftlichen Zyklen.

Im ersten Quartal stieg dieses Segment um 12,4% auf rund 1,1 Milliarden €. Legt man die eigenen Unternehmenserwartungen beim Umsatzwachstum insgesamt zugrunde, ist in diesem Bereich zukünftig kein überproportionales Wachstum zu erwarten.

Bewertung hoch

Meiner Meinung nach ist das Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 29 Milliarden € fair bewertet. Einen deutlichen Kursanstieg halte ich im Moment für eher unwahrscheinlich.

Die aktuelle Dividendenrendite von 2,15% bietet auch keinen zusätzlichen Kaufanreiz. Für Anleger gibt es attraktivere Technologie-Aktien.

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