BYD-Aktie: Ist das der Auftakt zur Südostasien-Rallye?
Die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) legt am Montag wieder um über +2% zu auf 240 HK$. Laut einem Reuters-Bericht von Freitag ist in Südostasien nun E-Auto-Fabrik #2 geplant und mit ihr eine ganze Lieferkette für den aussichtsreichen Expansionsmarkt des Konzerns. Kann der China-Titel jetzt Kurs setzen auf das mittlere Analystenkursziel (340 HK$) oder werden Marko-Gegenwinde die Rallye ausbremsen?
BYD ist ein agiler chinesischer Mischkonzern, der sich in drei Hauptgeschäftsfelder aufteilt: Automobile, das Batterie- und Solarsegment und die eigenständige Holding BYD Electronics. Fahrzeug-Komponenten wie Halbleiter und Akkus erhalten die Chinesen damit aus erster Hand – in Zeiten knapper Rohstoffe und Vorprodukte ein großer Wettbewerbsvorteil.
Reuters: E-Auto-Fabrikbau in Vietnam beschlossen
Was BYD für Anleger attraktiv macht, sind neben der dominanten Position auf dem wichtigsten E-Auto-Markt China die Wachstumsaussichten in Emerging Markets – insbesondere in Südostasien. Im vergangenen Herbst hatte der Hersteller bereits den Bau einer Fabrik in Thailand angekündigt und am vergangenen Freitag sind nun neue Details durchgedrungen über die Ambitionen des Konzerns in einem weiteren Staat der indochinesischen Halbinsel.
Die Rede ist von Vietnam. Dort will BYD laut einer Regierungserklärung nun E-Fahrzeuge herstellen und montieren, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das Kommuniqué wurde demnach veröffentlicht, nachdem sich BYD-Chef Wang Chuanfu am Freitag mit dem vietnamesischen Vize-Premier Tran Hong Ha getroffen hat. Weiteren Angaben nach erwarte Chuanfu, dass Vietnam für das Unternehmen günstige Bedingungen schaffen werde, um die Investitionsverfahren abzuschließen.
Über die finanziellen Details des Vorhabens wurden keine Angaben gemacht. Die Chinesen haben der vietnamesischen Regierung laut Meldung aber vorgeschlagen, die Gelegenheit zu nutzen, um gleich eine vollständige lokale Lieferkette zu bilden.
Der Mischkonzern betreibt in dem Land bereits eine Fabrik für die Montage von elektronischen Kleingeräten. Im Januar kursierten dann Berichte, wonach BYD in Vietnam eine Fabrik zur Herstellung von Autoteilen plane, um die Kompetenten in die ebenfalls noch zu bauende Montagefabrik in Thailand zu exportieren.
BYD trotzt allen Widrigkeiten
BYD treibt seine Expansionspläne gebremst und bei den jüngsten Finanz- und Absatzzahlen war von einer vielerseits vorhergesagten Wachstumsdelle 2023 ebenfalls nichts zu bemerken. Besonderes Q1-Highlight: Mit 440.000 in China verkauften Fahrzeugen hat der Hersteller dem großen Konkurrenten Volkswagen die Marktführerschaft, die die Wolfburger mindestens seit 2008 halten, erstmals abgeluchst.
Dabei gibt es wieder reichlich Makro-Gegenwinde für BYD: der von Tesla angezettelte Preiskrieg, eine unvorteilhafte neue Subventionspolitik Pekings oder auch das neuste Säbelrasseln in der sino-amerikanischen Beziehung (Stichwort: US-Chip-Exporte).
Sehr robust und resilient
Schon in der Corona-Pandemie und bei den anschließenden globalen Lieferkettenproblemen hat sich der Konzern vergleichsweise sehr robust gezeigt und beweist jetzt aufs Neue diese Resilienz. Selbst wenn die Welt im zweiten Halbjahr als Inflationsfolge in eine handfeste Rezession schliddern sollte, muss einem als BYD-Anleger aus meiner Sicht nicht bange werden.
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