PayPal-Aktie: Kursrutsch zum Kauf nutzen?

Trotz starker Zahlen und angehobener Jahresziele ist die PayPal-Aktie (WKN: A14R7U) am Montag nachbörslich um -5,79% auf 71,15 US$ abgerutscht. Was passt den Anlegern nicht? Und ergibt sich hier vielleicht eine Chance zum Kauf?

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PayPal ist ein Online-Bezahldienst, dessen Plattform über 400 Millionen Menschen weltweit nutzen. Sitz ist in San José im US-Bundesstaat Kalifornien. Von 2002 bis zu seiner Abspaltung 2015 war das Unternehmen ein Tochterunternehmen des Online-Marktplatzes eBay. Der Titel wird an der Nasdaq gehandelt mit einem Börsenwert von derzeit 79,68 Milliarden US$.

Trader streichen Gewinne ein

Wieder einmal werden sich Kleinanleger heute verwundert die Augen reiben: PayPal liefert überraschend gute Geschäftsergebnisse des ersten Quartals ab, schlägt die Erwartungen der Analysten, erhöht seine Jahresziele – und die Aktie wird brutal abverkauft?

Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürfte das einer alten Börsenweisheit geschuldet sein: „Sell the news“. Immerhin hatte das Papier bereits im Vorfeld der Zahlenvorlage um gut 5 US$ je Anteil zugelegt, so dass kurzfristige Trader hier Gewinne realisiert haben dürften.

Deutlich mehr Umsatz und Gewinn

An den Zahlen selbst kann der Abverkauf jedenfalls nicht gelegen haben, denn die sind gut. So hat der Online-Bezahldienst im ersten Quartal beim Umsatz um 9% auf 7,04 Milliarden US$ zugelegt. Das operative Ergebnis stieg um 41% auf 1 Milliarde US$. Das Ergebnis je Aktie (EPS) kletterte um stolze 61% auf 0,70 US$ nach 0,43 US$ im Vorjahreszeitraum.

Bemerkenswert ist auch der operative Cashflow des Unternehmens, der sich auf 1,2 Milliarden US$ beläuft. Den Freien Cashflow taxiert PayPal auf 1 Milliarde US$.

Zahl der Accounts wächst

Auch bei der Zahl der aktiven Accounts hat der Bezahldienstleister zugelegt, und zwar um 1% auf 433 Millionen. 5,8 Milliarden Transaktionen wurden verzeichnet, ein Plus von 13%. Bewegt wurden dabei 354,5 Milliarden US$ (+10%).

CEO Dan Schulman kommentiert erfreut:

PayPal hatte einen sehr guten Start ins 2023 und lieferte im ersten Quartal eine stärkere Performance als erwartet ab. Wir arbeiten hart an der kontinuierlichen Verbesserung unserer Erfahrungen mit der bereits beliebten digitalen Geldbörse, und das beginnt sich auszuzahlen.

Ausblick angehoben

Basierend auf diesen guten Ergebnissen sowie den ergriffenen Maßnahmen zur Kostensenkung heben die Kalifornier auch ihren Ausblick an. Für das zweite Quartal werden ein Umsatzwachstum von 6,5 bis 7% und ein EPS von 0,81 bis 0,83 US$ prognostiziert.

Aufs Jahr gesehen will PayPal beim EPS ungefähr 3,42 US$ erreichen, im vergangenen Jahr waren es 2,09 US$.

Abverkauf übertrieben

Alles in allem profitieren die Kalifornier also von der hohen Konsumbereitschaft der US-Verbraucher, der bislang auch die weiterhin hohe Inflation wenig anhaben konnte. Deshalb halte ich den nachbörslichen Abverkauf für übertrieben.

PayPal bleibt ein Platzhirsch im E-Commerce-Zahlungsverkehr, obwohl die Konkurrenz von Apple Pay oder Google Pay natürlich nicht schläft. Ein zweistelliges Umsatzwachstum mag zwar so schnell nicht mehr zu erreichen sein, doch man erkennt bereits, dass die Maßnahmen zur Kosteneffizienz zu einer besseren Profitabilität führen.

Meiner Meinung nach kann man die Aktie auf diesem Niveau als Beimischung gut ins Depot legen.

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