Berentzen: Hochprozentige Produkte, hohe Prozente?

Die Berentzen-Aktie (WKN: 520160) konnte den Kursanstieg um +6% nach Bekanntgabe der Quartalszahlen nicht halten, zuletzt korrigierte sie wieder um -2% und notiert aktuell bei 6,70 €. Der hohe Kurseinbruch in 2022 ist wieder vollständig egalisiert. Ist die Aktie jetzt ein Investment wert?

Berentzen-Gruppe

Die deutsche Berenzten-Gruppe ist ein breit aufgestelltes Getränkeunternehmen mit den Schwerpunkten Spirituosen, alkoholfreie Getränke und Frischsaftsysteme. Der Hauptsitz befindet sich in Haselünne in Niedersachsen. Der Konzern besteht aus 20 nationalen und internationalen Tochtergesellschaften, produziert wird an sieben Standorten in drei Ländern. Die Marktkapitalisierung beträgt 62 Millionen €.

Erstes Quartal uneinheitlich

Nachdem das letzte Geschäftsjahr noch teilweise von der Pandemie geprägt war, ist jetzt nichts mehr davon zu merken. Der Konzernumsatz verbesserte sich um knapp 16% auf 41,8 Millionen €.

Besonders stark gewachsen mit 23,5% ist das Segment der alkoholfreien Getränke. Ebenfalls gut verbessert hat sich der Absatz der Spirituosen, mit einem Zuwachs von 11% stieg er auf 24,8 Millionen €.

Anders sieht es bei der Ertragslage aus, die gestiegenen Kosten konnten noch nicht vollständig weitergegeben werden. Das operative EBITDA sank von 3,2 Millionen € auf 2,9 Millionen €, die sich daraus ergebende operative Marge sank von 9 auf 7%.

Diese Entwicklung ist unbefriedigend, besonders im Hinblick auf den hohen Umsatzanstieg. Das EBIT sank von 1,2 Millionen € auf rund 1 Million €.

Oliver Schwegmann, Vorstand der Berentzen-Gruppe, kommentiert die Entwicklung so:

Wir freuen uns über ein positives Konzern-EBIT und den erneut deutlichen Zuwachs unserer Konzernumsatzerlöse. Damit hätten die Umsatzerlöse an den Trend des vergangenen Jahres angeknüpft.

Jahresprognose bestätigt

Beim Umsatz wird ein Ergebnis von 185 bis 195 Millionen € erwartet, das entspricht einem Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr von 3,5 bis 9%. Im Hinblick auf den bisherigen Anstieg von 15% ist dieser Ansatz eher konservativ gewählt, oder im weiteren Jahresverlauf wird mit einer Umsatzabschwächung gerechnet.

Bei der Ertragserwartung sieht es genau anders aus. Die EBITA-Marge soll zwischen 15,6 und 17,6% liegen. Da sie im ersten Quartal auf 7% gesunken ist, müsste der Jahresertrag deutlich steigen.

Es bleibt abzuwarten, wie diese Erwartungen mit der tatsächlichen Entwicklung in Einklang kommen. Im zweiten Quartal wird es vielleicht ersichtlicher.

Ist die Berentzen-Aktie interessant?

Generell ist eine Aktie dann interessant, wenn zukünftig Potenzial auf höhere Kurse vorhanden ist, je höher, desto besser. Ein zweites Kriterium ist die Aktiendividende, sie sollte deutlich über den Kapitalmarktzinsen für Geldanlagen liegen.

Das zweite Kriterium ist hier erfüllt. Die letzte Dividende betrug 0,22 €, dies entspricht einer momentanen Rendite von 3,2%. Problematisch wird es beim ersten Kriterium, Potenzial setzt Ereignisse voraus, die noch nicht eingepreist sind. Dies kann eine erfolgreiche Restrukturierung, eine deutliche Ertragssteigerung oder ein sonstiges Ereignis sein.

Potenzial gering

Meiner Meinung nach ist keines dieser Kriterien für ein höheres Potenzial erfüllt. Das Unternehmen will zwar die Ertragskraft wieder steigern, insgesamt ist die Rendite jedoch gering, dies hat das erste Quartal gezeigt.

Eine gravierende Restrukturierung steht auch nicht an, zudem ist die Getränkebranche eher eine Butter- und Brot-Branche. Hiermit bezeichnet man Unternehmen, die ein relativ stabiles Geschäftsmodell haben und keinen größeren Schwankungen unterliegen.

Die Aktie eignet sich daher aus meiner Sicht eher als Depotbeimischung.

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