United Internet-Aktie: Was könnte für Schub sorgen?
Obwohl United Internet (WKN: 508903) gut ins neue Jahr gestartet ist, reagierte die Aktie kaum darauf. Insgesamt setzt sich der Kursrückgang seit dem Hoch im Januar bei 22,60 € weiter fort, aktuell notiert sie bei 14,53 €. Aktionäre haben einen langen Leidensweg hinter sich und fragen sich, wie sich der Kurs weiterentwickeln kann.
Die United Internet AG ist ein führender deutscher Internetdienstanbieter, der Anwendungen und Applikationen entwickelt und vertreibt. Insgesamt gehören 16 Marken zu dem Internetkonzern sowie zahlreiche Beteiligungen. Neben dem Hauptsitz in Montabaur unterhält der Konzern weltweit Niederlassungen. Die Marktkapitalisierung beträgt 2,76 Milliarden €.
Jahresauftakt gelungen
Die Geschäftszahlen zeigen, dass der Start ins neue Jahr gelungen ist. Der Quartalsumsatz verbesserte sich um 6,6% auf 1,54 Milliarden €. Hierzu beigetragen hat die gute Entwicklung bei den Kundenverträgen – diese stiegen um 240.000 auf insgesamt 27,7 Millionen. Im Segment Consumer Access nahm die Zahl der Neuverträge um 90.000 zu, im Segment Business Application um 110.000.
Die Ertragslage fiel gegenüber dem Vorjahreszeitraum etwas schlechter aus, das operative EBITDA sank um 3,4% auf 319 Millionen €. Hier machten sich hohe Ausgaben für den Aufbau des 1&1 Mobilfunknetzes bemerkbar. Der Gewinn pro Aktie (EPS) verschlechterte sich von 0,55 € auf 0,43 €. Die schlechtere Ertragsentwicklung wurde erwartet, somit war das keine Überraschung.
Börsen-IPO misslungen
Die Börsennotierung der Tochter Ionos Group im Februar fiel schlechter aus als erwartet. Der Ausgabepreis lag mit 18,50 € im unteren Bereich der angegebenen Spanne. Die gesamten Einnahmen daraus betrugen 336 Millionen €, United Internet sowie Warburg Pincus waren die Emittenten der neuen Aktien.
Größter Aktionär mit 63,8% bleibt United Internet, somit ist Ionos weiterhin Teil des Gesamtkonzerns.
Prognose bestätigt
Die Jahresprognose für das laufende Geschäftsjahr wurde bestätigt, danach soll der Jahresumsatz auf 6,2 Milliarden € steigen, zuletzt betrug er 5,91 Milliarden €. Das operative EBITDA soll auf dem Vorjahresniveau mit 1,3 Milliarden € konstant bleiben.
Was können Anleger von der Aktie erwarten?
Die Kursentwicklung des Internetdienstleisters sowie dessen Tochter 1&1 befindet sich schon länger im Abwärtstrend. Obwohl solide Geschäftszahlen erzielt werden, fehlt das Besondere, das für höhere Kurse sorgt.
Die Aktionärsstruktur – Ralph Dommermuth ist mit 48,94% größter Anteilseigner und der Streubesitz liegt bei 27% – macht die Aktie für viele institutionelle Investoren uninteressant.
Einschätzungen unterschiedlich
Die Analysten halten das Papier in ihren jüngsten Einschätzungen für unterbewertet. Die DZ Bank erwartet einen Zielkurs von 24 €, die UBS ist noch positiver eingestellt und erwartet 26,50 €.
Ich bin da anderer Meinung als die vorgenannten Analysehäuser. Bevor ein Kursanstieg erfolgt, bedarf es zuerst einer nachhaltigen Bodenbildung. Diese ist momentan nicht erkennbar. Bei der umsatzstärksten Tochter 1&1 ist der Aufbau eines milliardenschweren Mobilfunknetzes erforderlich. Hier ist der Konzern im Rückstand, das Ausbautempo muss beschleunigt werden.
Dies wird sich vorerst negativ auf die Ertragslage auswirken. Insgesamt glaube ich zwar auch, dass die Aktie genug gelitten hat, Anleger sollten sie dennoch vorerst meiden.
Momentan ist nicht ersichtlich, was für einen Kursanstieg spricht, es fehlt dem Unternehmen an einer positiven Inspiration. Gut ist die Dividendenrendite mit 3,4%, dies allein reicht jedoch nicht für einen Anstieg.
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