Aurelius-Aktie: Das sollten Anleger wissen

Die Aktie von Aurelius (WKN: A0JK2A) reagierte auf die Bekanntgabe der Quartalszahlen kaum, aktuell steht sie bei 16,74 €. Seit dem Kurssturz Mitte Januar von rund 20 € auf knapp 14 € erholte sie sich bisher nur teilweise. Wie sind hier die Aussichten zu bewerten?

Die Aurelius KGaA, kurz Aurelius, ist eine führende europäische Beteiligungsgesellschaft. Hierzu unterhält sie neben dem Hauptsitz in Grunwald bei München an zahlreichen Orten Büros. Das Portfolio besteht aus kleineren und mittelgroßen Unternehmen, die aus Abspaltungen, Nachfolgeregelungen oder aus Aufkäufen hervorgingen. Die Holding berät, betreut und finanziert ihr Tochterfirmen. Die Marktkapitalisierung liegt bei knapp 456,5 Millionen €.

Segmentwechsel angestrebt

Der starke Kursrückgang Mitte Januar resultiert aus der Bekanntgabe des angestrebten Segmentwechsels. Bisher wurde die Aktie im qualifizierten Freiverkehr gehandelt. Um Kosten und Zeit zu sparen, wurde ein Wechsel in den einfachen Freiverkehr beantragt. Die Anforderungen im qualifizierten Freiverkehr werden immer höher und sind mit großen Kosten verbunden.

Ein Verbleib in diesem Segment stellt für die Gesellschaft keinen Mehrwert dar, Anleger reagierten jedoch verunsichert auf die Ankündigung.

Quartalszahlen stabil

Der Umsatz ist im Vergleich zu dem des Vorjahreszeitraums um rund 16 Millionen auf 743,8 Millionen € gesunken. Da hier eine Kumulation aller Tochtergesellschaften stattfindet, kann nicht gesagt werden, was die Gründe für den Rückgang sind.

Gleiches gilt für die Ertragslage, das EBITDA des Gesamtkonzerns sank von 108,5 Millionen € auf 79,1 Millionen €. Das operative Ergebnis ist mit 49,8 Millionen € nahezu unverändert geblieben, der den Aktionären zuzurechnende Konzernüberschuss reduziert sich von 70,1 Millionen € auf 34,2 Millionen €.

Da die Finanzkennzahlen aus einer Zusammenfassung aller Beteiligungsunternehmen resultieren, ist die Analyse kaum nachvollziehbar. Insgesamt ist die Entwicklung als stabil zu bezeichnen.

Jahresprognosen werden keine erstellt, somit kann der weitere Geschäftsverlauf nicht beurteilt werden.

Portfoliobereinigung vorgenommen

Die 2020 übernommene Distrelec Gruppe wurde wieder verkauft. Hierbei handelt es sich um einen B2B-Händler für elektronische und technische Bauteile. Von dem Verkaufspreis in Höhe von 365 Millionen € fließen Aurelius rund 200 Millionen € zu. Der Verkauf wird wahrscheinlich im dritten Quartal abgeschlossen sein.

Solche Portfolioveränderungen werden immer wieder vorgenommen, zuletzt wurde das Cateringunternehmen LSG Group von der Lufthansa übernommen.

Wie sind die Aussichten einzuschätzen?

Der langfristige Chart zeigt, dass der starke Kursanstieg seit 2013 wieder vollständig abgebaut ist und der Kurs wieder auf dem damaligen Niveau liegt. Aurelius wurde zweimal von Shortsellern angegriffen, zuletzt 2020, was wesentlich zum Kursrückgang beigetragen hat.

Um sich hiergegen zu rüsten, wurden und werden Aktienrückkäufe durchgeführt. Von dem im Januar genehmigten Volumen wurden 1,5 Millionen Aktien zurückgekauft. Als Ausgleich hierzu wurde die Dividende im letzten Geschäftsjahr um zwei Drittel auf 0,50 € reduziert.

Aktie für Normalanleger ungeeignet

Meiner Einschätzung nach sollten Anleger hier nicht investieren. Die Firmenkonstellation ist sehr intransparent. Da die Rechtsform eine KGaA ist, liegt die tatsächliche Befugnis-Gewalt bei der KG und deren persönlich haftenden Gesellschaftern. Die Aktionäre haben eigentlich kein Mitspracherecht.

Im Beteiligungssegment gibt es wesentlich bessere Alternativen.

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