TUI: Warum die Aktie nicht vom Fleck kommt

Tim Krupka
14.05.23

Die Reisesaison steht langsam vor der Tür, doch die TUI-Aktie (WKN: TUAG50) hat derzeit ganz andere Probleme. Nach ohnehin äußerst schwachen Pandemie-Jahren kommt der Titel auch in 2023 nicht in die Gänge. Die jüngsten Zahlen tun derweil ihr Übriges und stürzen die Papiere des Reiseunternehmens erneut in die Krise. In der zurückliegenden Woche ging es um fast -5% auf 5,85 € nach unten.

TUI mit Doppelsitz in Berlin und Hannover ist der führende europäische Tourismuskonzern mit Reisebüros und -veranstaltern, Incoming-Agenturen, Hotels, Fluggesellschaften und Kreuzfahrtschiffen. Das Unternehmen beschäftigt rund 70.000 Mitarbeiter und führt etwa 27 Millionen Kunden. An der Börse hat der Touristik-Riese derzeit einen Wert von rund 2,98 Milliarden €.

Keine Freudensprünge

Am Mittwoch war es wieder einmal soweit: TUI veröffentlichte seine Finanzergebnisse für das abgelaufene Quartal. Der Blick auf den Aktienkurs alleine genügt allerdings, um zu erahnen, dass die Zahlen keine Freudensprünge unter den Anlegern auslösten.

Zwar konnte der Branchenkrösus einen Umsatz erzielen, der sogar oberhalb der Analystenschätzungen lag. Konkret nahm TUI im zweiten Jahresviertel 3,2 Milliarden € ein.

CEO Ebel beschwichtigt

Der wesentlich wichtigere Gewinn beziehungsweise Verlust fiel dagegen noch höher aus als ursprünglich befürchtet. Während Experten in Prognosen von knapp 349 Millionen € sprachen, enttäuschte der Konzern mit einem tatsächlichen Minus in Höhe von 364 Millionen €.

Dabei konnten offenbar auch die beschwichtigenden Worte von CEO Sebastian Ebel, der von einer signifikanten Steigerung des operativen Gewinns in diesem Jahr sprach, nichts ausrichten. Der Kurs gab spürbar nach.

Reißen es die Buchungen heraus?

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es für die Anleger dann aber doch. So haben die Buchungen für die diesjährige Reisesaison zuletzt deutlich angezogen. Rund 8,3 Millionen Reservierungen seien nach Angaben von CEO Sebastian Ebel bislang eingegangen. Damit bewegt sich TUI nahe der Vor-Corona-Niveaus. Allerdings müssen Konsumenten mit teils spürbar gestiegenen Kosten für ihren Urlaub rechnen. Knapp 5% teurer soll eine Reise im Vergleich zu 2022 sein.

Besonders in Großbritannien scheint das Geschäft für den Touristikkonzern aktuell gut anzulaufen. Die Buchungen auf der Insel liegen schon jetzt um 10% höher als 2019, was allerdings in Teilen mit dem zwischenzeitlichen Wegfall des einstigen Konkurrenten Thomas Cook zu erklären ist.

Einstieg drängt sich nicht auf

Gleichwohl TUI von einem starken Sommergeschäft profitieren könnte, drängt sich meiner Meinung nach zum jetzigen Zeitpunkt definitiv kein Einstieg auf. Die Abwärtsbewegung des Titels ist nach wie vor intakt und gewann durch die Quartalsveröffentlichung am letzten Mittwoch zunehmend an Intensität.

So summieren sich für Anleger die Verluste des vergangenen halben Jahres bereits auf über -37%, wobei ein vorläufiges Ende nicht in Sicht ist.

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