BrainChip-Aktie: Steigt jetzt die Kursrakete?

16.05.23

Die Aktien von BrainChip (WKN: A14Z7W) dümpeln immer weiter Richtung Tal auf nunmehr 0,42 AU$, nachdem der Kurs Anfang 2022 zeitweise auf über 2 AU$ gesprungen war. Am Montag meldet das Unternehmen jedoch eine Zusammenarbeit, für „die Sicherheit der nationalen Infrastruktur äußerst wichtig “ sein soll. Steht der australische Tech-Titel wieder kurz vor dem Ausbruch?

brainchipinc.com

Die BrainChip Holding ist ein australisches Technologie-Unternehmen mit Lösungen im Bereich der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens (KI & ML). Das Paradeprojekt des Chip-Entwicklers ist ein sogenannter neuromorpher Prozessor namens Akida. Er soll der Arbeitsweise des Gehirns sehr nahe kommen und dadurch insbesondere sehr energieeffizient sein. An der Börse hat der Tech-Titel derzeit einen Wert von rund 500 Millionen US$.

Akida soll Durchbruch bei US-Cybersicherheit bringen

Der Akida-Prozessor von BrainChip hat Firmenangaben nach neben einem extrem niedrigen Energieverbrauch einzigartige Fähigkeiten wie das On-Chip-Learning, ohne dass ein Training in der Cloud erforderlich wäre. Diese Leistungs-Versprechen haben Vertreter zahlreicher Tech-Branchen aufmerksam auf das australische Start-up gemacht. Auch Regierungsbehörden interessieren sich für die Technologie des Unternehmens, etwa um ihre Cybersicherheit zu erhöhen.

Am Montag hat BrainChip bekanntgegeben, dass Quantum Ventura – ein Ki/ML-Player aus San Jose, Kalifornien – Akida nun nutzt, um neue Tools für die Erkennung von Cyber-Bedrohungen zu entwickeln. Es handelt sich dabei um ein staatlich finanziertes Programm (Small Business Innovation Research, SBIR) des US-Energieministerium, dass sich speziell auf neuromorphes Computing konzentriert.

Quantum-Ventura-CEO Srini Vasan sieht in dem Projekt großes Potenzial:

Wir glauben, dass unsere Lösung mit BrainChip's Akida einen Durchbruch bei der Abwehr von Cyber-Bedrohungen darstellen wird und auch weitere Anwendungen anspricht.

Auch Rob Telson, Vice President of Ecosystems & Partnerships bei BrainChip, zeigt sich sehr zuversichtlich:

Wir sind begeistert von den Fortschritten, die Quantum Ventura mit BrainChip in diesem Projekt macht, das für die Sicherheit der nationalen Infrastruktur äußerst wichtig ist.

Keine Übernahme-Angebote?

Wieder hat sich mit der Cybersicherheit ein Gebiet gefunden, für das neuromorphes Computing die ideale Technologie zu sein scheint: klein, leistungs-, lern- und anpassungsfähig. Schließlich ändern Angreifer ständig ihrer Taktiken. Nicht zu vergessen, dass man die Abhängigkeit von der Cloud reduzieren und gleichzeitig Strom sparen könnte.

Doch wenn Akida tatsächlich der große Heilsbringer für alle möglichen KI/ML-Anwendungen ist, frage ich mich, warum die Chip-Riesen dieser Welt, die BrainChip aus Kooperationen bestens kennen, das australische Start-up nicht längst geschluckt haben. Einen Buyout könnten die großen Rivalen schließlich aus der Porto-Kasse zahlen. Aber Fakt ist, dass selbst der von ChatGPT ausgelöste Branchenhype keine entsprechenden Gerüchte und Kursfantasien ausgelöst hat.

Fast keine Einnahmen

Operativ läuft es zudem sehr bescheiden bei BrainChip: Im zweiten Halbjahr 2022 hat die Firma gerade einmal 250.000 US$ an Umsatz gemacht. Für das Gesamtjahr belief sich der Mittelabfluss auf betrieblichen Tätigkeiten auf -13,65 Millionen US$, sodass sich zum Ende des Berichtszeitraums noch 23,17 Millionen US$ an Barmitteln in der Firmenkassen befanden. Entsprechend sieht es danach aus, dass sich Anleger bald erneut auf verwässernde Kapitalmaßnahmen einstellen müssen.

Bevor ich hier ein Investment bei BrainChip in Erwägung ziehe, warte ich daher darauf, bis das Unternehmen Zahlen liefert, die man auch bewerten kann.

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