Siemens Energy-Aktie: So geht's nach der Rallye weiter
Die Aktien von Siemens Energy (WKN: ENER6Y) klettern mit einem positiven Newsflow in drei Tage +10% auf 23,61 €. Viele Analysten glauben, dass der Konzern die größten Probleme hinter sich hat. Aber die jüngsten Wachstumszahlen sind auch mit Vorsicht zu genießen.
Die in München ansässige Siemens Energy AG ist ein Strom- und Gaskonzern im Bereich der konventionellen und erneuerbaren Energien. Das Unternehmen hält knapp 98% der Anteile an Siemens Gamesa Renewable Energy, nachdem die Windkraft-Tochter im Zuge eines Übernahmeangebots von den spanischen Börsen genommen wurde.
Aktie marschiert nach Zahlen weiter
Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen im Montagmorgen ist die Siemens-Energy-Aktie schnurstracks in die Richtung weitermarschiert, die sie schon im vergangenen Oktober eingeschlagen hat: gen Norden. Zusammen mit den Kursgewinnen von Freitag sind das in drei Tagen insgesamt fast +10% auf 23,68 €.
Der Finanzbericht zum März-Quartal hat schließlich – wie von uns antizipiert – überwiegend positive Signale gesendet. Die gemeldeten Zahlen zeigen einen deutlichen Konjunkturaufschwung: Die Aufträge stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 56% und der Konzernumsatz um 22%, während alle Sparten – selbst Problemtochter Gamesa – gewachsen sind.
Weiterer Kursschub dank Analysten-Kommentaren
Tags darauf hat eine Reihe von Analysten ihre Bewertungen der Siemens-Energy-Aktie nach oben angepasst und dem Höhenflug des DAX-Titels einen weiteren Schub verpasst. Die Landesbank Baden-Württemberg verwies bei ihrem neuen Kursziel von 26 € auf „höhere Erwartungen für die langfristigen Margen“.
Morgan-Stanley-Experte Ben Uglow sieht das Papier in zwölf Monaten sogar bei 35,90 €, weil der Markt das Potenzial des Energietechnikgeschäfts eventuell noch unterschätze. Beide empfehlen es weiterhin zum Kauf, anders als die Fachleute von Oddo BHF. Sie bleiben mit ihrer Zielanhebung auf 23,10 € knapp unter dem nun erreichten Kursniveau und behalten ihr „Neutral“-Rating bei. Bis zu einer Trendwende hätten die Münchener noch einen langen Weg vor sich.
Korrektur überfällig
Aus meiner Sicht ist bei der Interpretation der jüngsten Wachstums-Zahlen Vorsicht geboten. Der Vergleichszeitraum, das März-Quartal 2022, war schließlich geprägt durch eine völlige Lähmung der Auftraggeber aufgrund des Kriegsbeginns in Osteuropa.
Ich habe weiterhin Vertrauen den Siemens-Energy-Vorstand, einen operativen Turnaround in ein bis zwei Jahren zu schaffen, doch was die Bewertung des DAX-Titel angeht, muss ich auf die Euphorie-Bremse drücken. Im vergangenen Jahr bot der Energiekonzern dank einer Bewertung von weniger als dem Zehnfachen des Free Cashflows auch kurzfristig eine sehr attraktive Investitionsmöglichkeit.
Nach der Rallye der vergangenen Monate ist dieser Abschlag jedoch verschwunden und eine deutliche Korrektur ist lange überfällig. Für Anleger, die sich nun in dem enorm chancenreichen Sektor mit einer Siemens-Energy-Position beteiligen wollen, werden sich bald bessere Einstiegschancen bieten.
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