K+S: Die Kursmisere hält an – das sollten Anleger jetzt beachten
Die Papiere von K+S (WKN: KSAG88) stehen seit mehreren Wochen unter großem Abgabedruck. Inzwischen ist auch die Bilanz seit Jahresbeginn wieder deutlich ins Minus gerutscht. Die Abschläge belaufen sich auf fast -8,76%. Müssen sich Anleger nach der jüngsten Zwischenbilanz auf weiter fallende Kurse einstellen?
Die K+S AG, früher bekannt als Kali und Salz AG, mit Sitz in Kassel ist ein deutsches Rohstoffunternehmen, das sich auf die Förderung von Kali und Salz spezialisiert hat und Produktionsstätten in Europa und Nordamerika unterhält. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die Gesellschaft mit weltweit über 11.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 5,7 Milliarden €. Die Marktkapitalisierung liegt derzeit bei 3,21 Milliarden €.
K+S legt Zahlen zum ersten Quartal vor
In der vergangenen Woche hat K+S seine Bücher geöffnet und Bilanz zum ersten Quartal gezogen. Der Umsatz lag mit 1,2 Milliarden € annähernd auf dem Niveau des vergangenen Jahres. Während die Erlöse im Salzgeschäft nach deutlichen Preissteigerungen um 24% stiegen, gingen sie im Düngemittelgeschäft (Kali) um 9% zurück.
Das belastete auch das operative Ergebnis (EBITDA), das im Jahresvergleich um 13% auf 454 Millionen € sank. Für sich genommen war das gar nicht mal so schlecht, da Analysten mit einem noch deutlicheren Rückgang auf 425 Millionen € gerechnet hatten.
Was bei Anlegern aber gar nicht gut ankam, war die im Nachgang gesenkte Ergebnisprognose. Nach der neuen Zielsetzung kalkuliert K+S für das Gesamtjahr nur noch mit einem EBITDA in einer Größenordnung von 1,15 bis 1,35 Milliarden €. Auch beim bereinigten Free Cashflow wurden die Erwartungen um 50 Millionen € zurückgeschraubt. Die Zielspanne liegt nun bei 650 bis 850 Millionen €.
Es müssen kleinere Brötchen gebacken werden
Mitte März hatte der Vorstand die Anleger im Rahmen des Abschlussberichts für das Rekordjahr 2022 bereits auf einen geringeren Ergebnisbeitrag in diesem Jahr vorbereitet. Damals war ein EBITDA von 1,3 bis 1,5 Milliarden € in Aussicht gestellt worden. Dass die Planvorgaben nicht einmal zwei Monate später nach unten revidiert werden müssen, ist für Anleger natürlich keine schöne Sache.
Begründet wurde die gesenkte Ergebnisprognose einerseits mit den höheren Zinsen, die zu negativen Bewertungseffekten bei bergbaulichen Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionen-€-Bereich führen. Hinzu komme, dass sich Kunden aus der Landwirtschaft in diesem Jahr länger mit Aufträgen zurückhielten, da für die Preisorientierung des Marktes maßgebliche Vertragsabschlüsse zweier Rivalen mit Indien erst Anfang April erfolgt sind.
Schwache Kali-Preise stellen eine Belastung dar
Ging man bei K+S ursprünglich davon aus, dass sich die Kali-Preise bereits im ersten Halbjahr erholen würden, rechnet man in Übersee nun erst im zweiten Halbjahr mit wieder anziehenden Preisen.
Für das Gesamtjahr wird nun ein Durchschnittspreis veranschlagt, der „spürbar“ unter dem Niveau des ersten Quartals von 499 € je Tonne liegen dürfte. Bislang war K+S von einem durchschnittlichen Düngemittelpreis von mehr als 20% unter dem Vorjahreswert von 628 € je Tonne ausgegangen. Das implizierte einen durchschnittlichen Kali-Preis von weniger als 502,4 €.
Weder das laufende Aktienrückkaufprogramm über 200 Millionen € noch ein Insiderkauf über knapp 20.000 € können der Aktie zu einer Kursstabilisierung verhelfen. Nach dem jüngst verbuchten Dividendenabschlag ist der MDAX-Titel zudem aus einer langfristigen Seitwärtsformation nach unten ausgebrochen, was die Nerven der Anleger nicht gerade beruhigen dürfte.
Aktie ist fundamental attraktiv bewertet
Fundamental gesehen ist die Aktie auf dem aktuellen Niveau aber sehr attraktiv bewertet. Gemessen an den Vorjahresumsätzen liegt das Kurs-Umsatz-Verhältnis bei 0,56. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis dürfte in diesem Jahr auf 5 steigen, ist damit aber immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau angesiedelt. Hinzu kommt ein KBV von 0,55, was eigentlich eine Unterbewertung signalisiert.
Für die Zukunft bin ich bei K+S daher durchaus zuversichtlich, dass die Aktie die Kurve bekommt und wieder nach oben schwingt. Das Unternehmen ist der weltweit größte Anbieter von Salzprodukten und zählt mit einem Marktanteil von knapp 10% auch zu den größten Anbietern von kalium- und magnesiumhaltigen Produkten.
Zum jetzigen Zeitpunkt drängt sich ein Investment aber allein aufgrund des angeschlagenen Chartbildes nicht auf. Da wird es sicherlich günstigere Einstiegsgelegenheiten geben.
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