Infineon-Aktie: Jahreshoch rückt näher – was jetzt noch drin ist
Nach deutlichen Kursabgaben im April hat die Infineon-Aktie (WKN: 623100) im Mai wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Die Gewinne in diesem Monat belaufen sich inzwischen auf +8,52%, seit Jahresbeginn beträgt das Plus knapp 26%. Damit rücken nun auch die Hochpunkte von Ende März bei 37,97 € wieder in greifbare Nähe. Ist für die Aktie sogar noch mehr drin?
Die Infineon Technologies AG ist ein weltweit führender Anbieter von Halbleiterlösungen für Power-Systems und IoT mit Sitz in Neubiberg bei München. Das Unternehmen gliedert sich in die Bereich Automotive, Green Industrial Power, Power & Sensor Systems und Connected Secure Systems. Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das am 30. September endete, erwirtschaftete Infineon einen Umsatz von mehr als 14 Milliarden € und beschäftigte weltweit rund 56.000 Mitarbeiter. An der Börse erreicht die Gesellschaft derzeit eine Marktkapitalisierung von 46,73 Milliarden €.
Die Geschäfte laufen weiterhin auf Hochtouren
Nach dem Rekordjahr 2021/22 laufen die Geschäfte auch in diesem Jahr ausgesprochen gut. Davon zeugen die Zahlen zum zweiten Quartal, die der DAX-Konzern Anfang Mai vorgelegt hat. Während die Erlöse im Jahresvergleich um rund 25% auf 4,1 Milliarden € kletterten, konnte das viel beachtete Segmentergebnis um 55% auf 1,18 Milliarden € gesteigert werden. Gegenüber dem Vorquartal erhöhten sich die Erlöse um 4% und das Segmentergebnis um 7%.
Die Segmentergebnis-Marge erreichte somit einen Wert von 28,6%. Vor einem Jahr lag diese noch bei 23,1%, im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres betrug sie 28%. Unter dem Strich verblieb ein Überschuss von 826 Millionen € in den Büchern. Das waren 13% mehr als im Vorquartal und 76% mehr als im zweiten Quartal des vergangenen Jahres.
Dementsprechend zufrieden zeigte sich Vorstandschef Jochen Hanebeck:
Infineon ist sehr gut unterwegs. Unsere Geschäfte rund um Elektromobilität, erneuerbare Energie-Erzeugung und Energieinfrastruktur entwickeln sich stark. Wir bedienen genau diese Schlüsselanwendungen zur Dekarbonisierung.
Prognose wurde ein weiteres Mal angehoben
Mit den Zahlen lag Infineon deutlich über den Erwartungen, sodass die Jahresziele ein weiteres Mal nach oben geschraubt wurden. Demzufolge soll der Umsatz nun auf 16,2 Milliarden € plus/minus 300 Millionen € zulegen. Zuvor lag die Prognose noch bei 15,5 Milliarden € plus/minus 500 Millionen €.
Und auch bei der operativen Umsatzrendite wird man mutiger: Statt der bislang in Aussicht gestellten 25% will man die Margen nun auf 27% nach oben schrauben. Im vergangenen Jahr lag diese noch bei 23,8%. Auch soll der Free Cash Flow unter Einbeziehung der geplanten Gebäude-Frontend-Investitionen nun bei etwa 1,1 Milliarden € liegen (zuvor etwa 0,8 Milliarden €). Für Investitionen werden weiterhin 3,0 Milliarden € veranschlagt.
Die langfristigen Ziele wurden bereits im Vorfeld erhöht
Mit der Vorlage der Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr hatte der Vorstand auch die langfristigen Finanzziele angehoben. Sie sehen ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 10% (bislang 9%) und eine Segmentergebnis-Marge von durchschnittlich 25% (bislang 19%) vor.
Außerdem hat Infineon erstmals ein explizites Free-Cashflow-Ziel in sein Geschäftsmodell aufgenommen. Es ersetzt die bisher genannte Investitionsquote und soll bereinigt um große Investitionen in den Frontend-Bereich über den Zyklus bei 10 bis 15% des Umsatzes liegen.
Analysten heben den Daumen – Top-Kursziel 55 €
Analysten empfehlen die Aktie mehrheitlich zum Kauf und sehen den Technologiewert im Durchschnitt erst bei 47,10 € fair bewertet, Kepler Cheuvreux hält sogar einen Anstieg bis auf 55 € für wahrscheinlich. Für die Aktie resultiert daraus ein mittleres Kurspotenzial von gut +30%.
Fazit: Diese Aktie gehört ins gut sortierte Depot
Anleger mit Weitblick können bei der Aktie meines Erachtens bedenkenlos zugreifen. Die Dekarbonisierung und der Umstieg auf erneuerbare Energien sowie die fortschreitende Digitalisierung sorgen für einen steigenden Bedarf an Halbleitern. Infineon ist bestens aufgestellt, um von dieser Entwicklung überproportional zu profitieren.
Wachstumstreiber liegen abseits von erneuerbaren Energien auch in der Elektromobilität und beim autonomen Fahren, darüber hinaus werden aber auch das IoT und Rechenzentren zum Wachstum beitragen. Perspektivisch halte ich daher noch deutlich höhere Kurse für möglich.
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