Süss MicroTec-Aktie: Kaufen oder besser abwarten?
Die Aktie der Süss MicroTec ist mit einem Rückgang von -0,4% in den Tag gestartet und steht aktuell bei 24,15 €. Allerdings befindet sie sich noch immer in einem langfristigen Aufwärtstrend, denn seit Oktober letzten Jahres hat sie sich mehr als verdoppelt. Kann der Trend sich fortsetzen?
ℹ Süss MicroTec vorgestellt
Die in Garching bei München ansässige Süss MicroTec SE entwickelt Anlagen für die Herstellung von Mikroelektronik und -systemtechnik. Der Konzern liefert Systemlösungen für die Halbleitertechnik, die im Labor- und Produktionsbereich eingesetzt werden. Diese umfassen alle notwendigen Arbeitsschritte der Waferbearbeitung. Die Produktenwicklung und Fertigung der Geräte findet in Deutschland, der Schweiz und in den USA statt. Die Marktbewertung liegt bei 457 Millionen €.
Auftragsbestand hoch
Der heutige Auftragsbestand sichert den Umsatz von morgen. In den ersten drei Monaten liegt der Auftragseingang bei knapp 100 Millionen €, das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 15,3%.
Entscheidender ist jedoch der hohe Auftragsbestand. Mit 373,2 Millionen € liegt er fast 50% über dem des ersten Quartals 2022.
Der überwiegende Anteil mit 70% kommt aus Asien, hier sind die meisten Halbleiterhersteller angesiedelt. Mehr als 50% des Eingangs resultieren aus dem Bereich des neugeformten Segments Advantced-Backend-Solutions (Halbleitersegment).
Viele der neu eingegangen Aufträge können wegen mangelnder Kapazitäten erst 2024 abgearbeitet werden.
Dr. Bernd Schulte, Vorstandsvorsitzender der Süss MicroTec, kommentiert die Situation so:
Verschiedene Branchenexperten sind bei der Investitionsbereitschaft vieler Halbleiterhersteller von einem verhaltenen ersten Halbjahr 2023 ausgegangen. Umso mehr freuen wir uns über unser starkes Quartal mit einem Auftragseingang von fast 100 Millionen Euro.
Jahresauftakt gelungen
Die Geschäftszahlen der ersten drei Monate sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum gut ausgefallen. Der Umsatz verbesserte sich um 11,2% auf 70,4 Millionen €. Besonders stark entwickelt hat sich das Segment Photomask Solutions, es verbesserte sich um 7,8 Millionen € auf 23,1 Millionen €.
Gleiches gilt für das bereinigte EBIT, es stieg um 39% auf 2,9 Millionen €. Die sich daraus ergebende EBIT-Marge verbesserte sich um 0,8 Prozentpunkte auf 4,1%. Insgesamt ist das erste Quartal als stark zu bezeichnen.
Prognose bestätigt
Das Technologieunternehmen bestätigt die bisherige Geschäftsentwicklung in seiner Jahresprognose. So erwarten die Bayern einen Jahresumsatz von 320 bis 360 Millionen €. Dies dürfte aufgrund der guten Auftragslage zu realisieren sein.
Die operative EBIT-Marge soll zwischen 10 und 12% liegen. Nicht zufriedenstellend ist die bisherige Rohertragsmarge mit rund 33%, diese soll sich im Jahresverlauf auf 37 bis 38% verbessern.
Stärkere Kurskorrektur vorteilhaft
Die bisherigen Kurskorrekturen waren nicht besonders ausgeprägt und wurden kurzfristig wieder egalisiert. Um den Druck aus der bisherigen Aufwärtsentwicklung zu nehmen, wäre eine deutlichere Korrektur erforderlich, ideal wären Kurse um 20 €.
Ob dies so kommt, ist fraglich, momentan befindet sich die Aktie in einer starken Phase. Dies sehen auch die meisten Analysten so, deren mittlerer Zielkurs liegt bei knapp 30 €. Hauck Aufhäuser IB und Warburg Research sehen Kurse von 33 € als realistisch an.
Ganz anderer Meinung ist dagegen die DZ Bank, sie sieht den fairen Aktienwert nur bei 18 €.
Potenzial vorhanden, vorerst abwarten
Mittel- und langfristig bin ich bei den Optimisten. Der Halbleitermarkt boomt zurzeit, und hiervon dürfte das Garchinger Unternehmen weiter profitieren. Beste Voraussetzung hierfür ist der hohe Auftragsbestand.
Mein Fazit: Insgesamt sind die Zukunftsaussichten gut, eine stärkere Korrektur sollte jedoch abgewartet werden.
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