Lanxess-Aktie: So dürfte es weitergehen
Die Lanxess-Aktie (WKN: 547040) ist mit einem Plus von 2,62% und einem Kurs von 34,48 € ins Wochenende gegangen. Seit Anfang April bewegt sie sich seitwärts in einem Korridor von 33,50 und 37 €, wobei die Tendenz leicht nach unten zeigt. Wie geht es zukünftig weiter und wann kommt die Bodenbildung?
Die Lanxess AG ist ein führender Konzern in den Bereichen Polymere sowie bei Basis- und Spezialchemikalien. Der Konzern entwickelt, produziert und vertreibt wichtige chemische Produkte, die in vielen anderen Branchen zum Einsatz kommen. Darüber hinaus unterstützt es Unternehmen bei der Umsetzung von Systemlösungen. Der Konzern ist international in über 30 Ländern vertreten. Der Hauptsitz befindet sich in Köln. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 2,92 Milliarden €.
Konjunkturelle Talsohle erreicht?
Der Verband der Chemischen Industrie VCI, zu dem auch Lanxess gehört, sieht so langsam die Talsohle erreicht. Allerdings sind die Aussichten auf eine kraftvolle Erholung sehr gering. Auch der Verband der Plastikhersteller rechnet weiterhin mit einer sinkenden Produktion.
Als Grund hierfür werden immer wieder die hohen Energie- und Rohstoffkosten genannt. Seitens der Verbände und der Hersteller wird der in Aussicht gestellte Industriestrom von 6 Cent pro kWh begrüßt. Er kann mit dazu beitragen, dass die Produktion in Deutschland bleibt.
Ertragsentwicklung problematisch
Die Finanzkennzahlen des Quartalsberichtes zeigen, dass die Schwachpunkte noch immer die gleichen sind und auch die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres geprägt haben. Das Kölner Unternehmen leidet unter einer schwachen Nachfrage sowie den hohen Energiepreisen.
Der Umsatz ist mit 1,9 Milliarden € gegenüber dem Vorjahreszeitraum konstant geblieben, hierzu beigetragen haben die höheren Absatzpreise. Insgesamt macht sich die Kaufzurückhaltung in den Segmenten der Bau- und Industriechemikalien sowie den Speciality Additives bemerkbar.
Problematischer ist die Ertragsentwicklung, hier ist das operative EBITDA um 28% auf 189 Millionen € gesunken. Dies war jedoch keine Überraschung, sowohl Unternehmen als auch die Marktexperten hatten mit diesem Rückgang gerechnet.
Sehr positiv hat sich der frei verfügbare Cashflow mit einem Überschuss von 112 Millionen € entwickelt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist er um 264 Millionen € gestiegen.
Prognose nach unten angepasst
Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender der Lanxess AG, kommentiert die Lage so:
2023 wird das erwartet harte Jahr für die Chemieindustrie und für Lanxess. Das zeigen unsere Zahlen im ersten Quartal sehr deutlich. Ich gehe aber davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage im zweiten Halbjahr deutlich aufhellen und sich dies dann auch in unseren Ergebnissen widerspiegeln wird.
Aufgrund des hohen Rückgangs beim Ertrag passte der Chemiekonzern seine Gewinnerwartungen der Jahresprognose nach unten an. Statt einem operativen EBITDA von 930 Millionen € geht das Unternehmen jetzt von einer Bandbreite von 850 bis 950 Millionen € aus.
Das Ertragsniveau des zweiten Quartals wird laut Unternehmensangaben ähnlich dem des ersten Quartals ausfallen. Eine Verbesserung wird dann für das zweite Halbjahr erwartet. Dann dürfte das China-Geschäft wieder anziehen und der Lagerabbau bei den Kunden zur Neige gehen.
Boden langsam erreicht
Was für die chemische Industrie gilt, könnte auch für die Kursentwicklung der Lanxess-Aktie gelten. Nach dem starken Kursrückgang seit Februar um -28% und der aktuellen Seitwärtsentwicklung dürfte der Boden so langsam erreicht werden.
Mit einer schnellen Erholung ist nicht zu rechnen, dafür ist die wirtschaftliche Situation zu schlecht. Die negative Erwartung hinsichtlich des zweiten Quartals ist ebenfalls bereits weitestgehend eingepreist. Sollte die Ertragswende wie erwartet im zweiten Halbjahr kommen, könnte dies der Wendepunkt sein.
Stücke vorsichtig einsammeln
Der größte Gewinn bei Aktienanlagen wird gemacht, wenn die Käufe vor dem Wendepunkt erfolgen. Da dieser zeitlich jedoch nicht genau bekannt ist, können risikobewusste Anleger jetzt schon mit den Käufen beginnen. Vielleicht geht der Kurs noch etwas zurück – das Schlimmste dürfte das Papier jedoch hinter sich haben.
Das sehen auch die Analysten so, deren mittleres Kursziel liegt bei knapp 50 €. Den geringsten Zielkurs von 43 € erwartet die DZ Bank, Warburg Research und die Berenberg Bank erwarten Kurse von über 55 €.
Mein Fazit: Ich bleibe bei meiner Aussage, dass die Aktie mittelfristig ein hohes Potenzial hat, in diesem Artikel bin ich bereits darauf eingegangen.
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