Paion nach Zahlen: Korrektur im Gange
Über 200% konnte die Aktie des Pharmaforschers Paion AG (WKN: A0B65S) seit unserem Bericht über verstärktes Kaufinteresse im August zulegen. Spätestens nach den heutigen Neun-Monats-Zahlen scheint jedoch eine Kurskorrektur eingesetzt zu haben. Der Umsatz des Unternehmens schrumpfte von 22,9 Millionen Euro auf 1,5 Millionen Euro; das Ergebnis sank von 15,8 Millionen Euro auf minus 3,5 Millionen Euro. Der Vorjahreszeitraum war jedoch insbesondere von dem gut 20 Millionen schweren Verkauf der Rechte am Arzneistoff Desmoteplase geprägt, durch welchen man nun immer noch auf ein komfortables Cash-Polster in Höhe von 13 Millionen Euro zurückgreifen kann. Jüngst hatte Paion einen bedeutenden Lizenzdeal für seinen Haupt-Wirkstoff Remimazolam vermeldet und damit massiv die Handelsumsätze angekurbelt.
Das innovative, kurzwirksame Anästhetikum ist der Hoffnungsträger des Unternehmens und bringt frisches Geld in die Kasse: Zunächst sollen eine Million Euro an Vorauszahlung und bis zu drei weitere Millionen an Meilensteinzahlungen an Paion fließen. Darüber hinaus konnte eine Beteiligung an den Umsätzen im Lizenzgebiet Russland und GUS-Staaten im unteren zweistelligen Prozentbereich verhandelt werden. Mit den klinischen und kommerziellen Fortschritten bei Remimazolom zeigt sich der Vorstand «sehr zufrieden». Im ersten Halbjahr 2014 könnten wichtige Studienergebnisse neue Aufmerksamkeit auf Paion werfen. Bei einem Aktienkurs von derzeit rund 2 Euro wird das Unternehmen mit immerhin schon gut 50 Millionen Euro bewertet. Ein kommerzieller Durchbruch mit Remimazolom, den Experten für gut möglich halten, könnte jedoch gerade im Hinblick auf eine weltweite Markteinführung enorme Phantasie wecken und für weitere Kursschübe sorgen. Erstmal sollte sich die Paion-Aktie aber von ihrem kürzlichen Höhenflug erholen und etwas zur Ruhe kommen.