Evotec-Aktie: So geht es nach dem Citi-Ritterschlag weiter
Die Evotec-Aktie (WKN: 566480) springt über +8% hoch, nachdem der Biologika-Bereich der Hamburger von der US-Großbank Citigroup mit dem E-Auto-Pionier Tesla verglichen wurde. Seit dem Index-Rauswurf vor einem Monat ist der Biotech-Titel nun ziemlich heißgelaufen. Drohen jetzt starke Gewinnmitnahmen?
Die traditionsreiche Hamburger Biotech-Firma Evotec erforscht in vielen Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften verschiedene Therapieansätze. Der Pharma-Hersteller hat eigene Wirkstoffkandidaten in der klinischen sowie in der präklinischen Entwicklung. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von über 3,8 Milliarden €.
Aktie springt nach schmeichelhaftem Analystenkommentar
Es hat nicht lange gedauert, bis Anleger den Schock des Index-Rauswurfs von Evotec verdaut haben. Vor genau einem Monat ließ die Hiobs-Botschaft den Aktienkurs der Biotech-Schmiede zeitweise fast zweistellig abstürzen. Wenige Stunden später drehte das Papier aber die Richtung und kletterte in den folgenden 30 Tagen um fast +40% auf aufwärts.
Am Donnerstag beginnt der Handelstag für das Hamburger Unternehmen nun erneut mit einem Knall: Die Aktie ist am Vormittag um über +8% auf 22,80 € hochgeschossen, nachdem ein neues Analystenkommentar den Wirkstoffentwickler geadelt hat.
Im Rahmen einer neuen Kaufempfehlung erhöhte Citigroup-Experte Peter Verdult sein Evotec-Kursziel von 21,00 auf 31,60 € und nannte die Firma ein „mögliches Tesla der Biologika-Hersteller“. Im besten Fall sei sogar ein Comeback zu alten Höhen um 48 € möglich.
Die Investment-Story der hauseigenen Plattform Just hätte durch den jüngsten Deal mit der Novartis-Tochter Sandoz „enorm an Kontur gewonnen“, betonte Verdult. Für die 640 Millionen € an Meilensteinzahlungen, die der Vertrag mit den Schweizern vorsieht, sehe der Citi-Fachmann „relativ geringe Risiken“.
Neuer Optimismus
Bislang kann Evotecs Biologika-Bereich dem schmeichelhaften Tesla-Vergleich von Citigroup freilich noch nicht gerecht werden. Der kostspielige Produktionsstandort im US-Bundesstaat Washington ist aufgrund fehlender Kundschaft äußerst langsam angelaufen. Ein ähnliches Schicksal könnte auch der zweiten Anlage in Toulouse drohen, die derzeit noch im Bau ist.
Nachdem sich Konzernchef Werner Lanthaler bezüglich der weiteren Entwicklung zuletzt viel optimistischer zeigte, preisen nun immer mehr Marktexperten das Potenzial dieses Evotec-Geschäftsbereichs.
So ist mittlerweile nicht nur die Citigroup hinsichtlich des Biologika-Spezialisten eindeutig bullish gestimmt. Kauf- bzw. Outperform-Ratings gab es jüngst auch von Warburg Research (Kursziel: 30 €) und der kanadischen Bank RBC (28 €).
Nächster Kurssprung in Kürze?
Kurz nach dem MDAX-Rauswurf hatte ich in diesem Artikel schon geschrieben, dass es für Evotec-Anleger derzeit keinen Grund gibt, sich Sorgen zu machen. Der Wiedereintritt in die Indizes der Deutschen Börse am 19. Juni dürfte Formsache sein und einen weiteren Kursschub erzeugen. Hinzu kommt, dass sich die Aussichten auf profitable Biologika-Geschäfte verbessern und auch zahlreiche Partnerschaften in der breit gefächerten Pipeline dynamisch entwickeln.
Evotec-Aktionäre müssen – das hat die Vergangenheit gezeigt – zwar immer mit empfindlichen Kurskorrekturen rechnen; mittel- bis langfristig dürfte sich die hervorragend vernetzte Traditionsfirma aber zu einem grundsoliden Investment mausern.
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