Anheuser-Busch-Aktie: Zeit zum Shorten?
Anheuser-Bush InBev (WKN: A2ASUV) ist nach den Kontroversen um die Marke Bud Light und dem Boykott seiner Produkte in wirklich arge Bedrängnis geraten. Wie nun neue Nachrichten zeigen, wird es immer schlimmer. Ist die Aktie vielleicht doch kein Schnäppchen, sondern ein Short?
Die Anheuser-Busch InBev (WKN: A2ASUV) ist weltweit in der Herstellung, dem Vertrieb und dem Verkauf von Bier, alkoholischen Getränken und Erfrischungsgetränken tätig. Es bietet ein Portfolio von rund 500 Biermarken an, darunter vor allem Budweiser, Corona und Stella Artois, Beck’s, Hoegaarden, Leffe und Michelob Ultra. Das Unternehmen wurde 1366 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Leuven, Belgien. An der Börse hat die Aktie eine Marktkapitalisierung von 109,71 Milliarden US$.
Marktanteile gehen verloren
Wie neue Daten der TD Cowen Analystin Vivien Azer zeigen, verliert die Marke Bud Light in den USA immer weiter Marktanteile. So gingen allein in den vergangenen fünf Wochen 4% des gesamten Biermarktes an die großen Konkurrenzmarken Miller Lite und Coors Light aus dem Hause des Wettbewerbers Molson Coors.
Dieser enorme Verlust könnte für Anheuser zu einem echten Problem werden, denn vor der gescheiterten Werbeaktion lag der Marktanteil von Bud Light bei 35%. Nun schätzen erste Experten, dass dieser unter 25% und damit hinter Miller Lite gefallen ist.
Aggressiver Preiskampf
Damit hätte Bud Light auch die Pole Position im Markt verloren, was laut TD Cowen Analystin Vivien Azer sogar ein dauerhafter Effekt sein dürfte, da Konsumenten selten ihre bevorzugte Biermarke wechseln. Um also nicht in der Versenkung zu verschwinden, benötigt Bud Light eine neue Strategie.
Nachdem man mit der Relativierung der Werbung auch einen Boykott durch die LGBTQ-Community in Amerika verursacht hat, will der Konzern jetzt mit aggressivem Preiskampf zurück an die Spitze kommen. Allerdings stellt sich die Frage, wie sehr der Konkurrent Molson Coors sich darauf einlässt und ob Anheuser damit nicht seine Jahresziele gefährdet. Letztere werden schon seit Längerem infrage gestellt.
Vertrauen muss man sich verdienen
Dementsprechend ist der Titel aus meiner Sicht aktuell kein Investment, denn tatsächlich hat Anheuser in dieser Affäre kein Fettnäpfchen ausgelassen. Auch ein Preiskampf bei steigenden Kosten scheint nicht zwangsläufig die beste Idee und könnte schnell zu stark verschlechterten Margen führen.
Nach diesem Skandal muss Anheuser nun versuchen, das Vertrauen der Kunden und der Anleger zurückzugewinnen. Dies wird aber vermutlich nicht allzu schnell möglich sein.
Nur noch eine Unterstützung
Inzwischen ist die Aktie sogar zum Short-Kandidaten geworden. Nachdem die fundamentale Seite des Titels schon länger zum Problem wurde, hat er mittlerweile auch die gleitenden Durchschnitte nach unten durchbrochen. Vor den Tiefs aus dem vergangenen Oktober schützt jetzt nur noch eine Unterstützung bei 51 US$, auf die die Aktie sich rastlos zubewegt.
Im Kontext des aktuellen Börsenumfeldes sowie der negativen Nachrichten könnte diese Unterstützung leicht fallen und das nächste Kursziel für die Aktie wäre dann bei 45 US$. Dort dürfte sie für Aktionäre hoffentlich einen Boden ausbilden, da es sonst auf Niveaus wie zu Zeiten des Corona-Crashs geht.
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