Microsoft & Activision: Spekulation ohne Risiko?

Der Deal zwischen Microsoft (WKN: 870747) und Activision-Blizzard (WKN: A0Q4K4) hängt noch immer in der Schwebe. Nun hat aber das Analystenhaus Jefferies eine Studie veröffentlicht, die eine Spekulation auf den Deal deutlich attraktiver erscheinen lässt. Zeit, hier einzusteigen?

stock.adobe.com/Andreas Prott

Microsoft vorgestellt
Microsoft gehört zu den größten Unternehmen der Welt und wurde einst mit Windows und den Office-Produkten zum Software-Gigant. Inzwischen steht das Unternehmen durch die X-Box und Minecraft auch fest im Gaming Sektor. Activision hingegen ist einer der größten Spieleentwickler weltweit und besonders bekannt für das Ego-Shooter-Spiel Call of Duty.

Die Chancen sind größer als Null

Die britischen Regulierungsbehörden sind gegen eine Übernahme von Activision durch Microsoft, sodass sich rund um die Übernahme nun ein Gerichtsprozess anbahnen dürfte. Viele Anleger sind darum verunsichert, wie es mit der Aktie von Activison weitergeht. Immerhin stand das Papier vor dem Angebot nur etwa bei 64 US$ und dies auch noch vor den massiven Verwerfungen an den Märkten.

Allerdings hat das Analystenhaus Jefferies jetzt eine Studie veröffentlicht, die einen ganz anderen Blickwinkel auf die Übernahme wirft. So war dort unter anderem zu lesen:

Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Deal letztendlich genehmigt wird, liegt wahrscheinlich immer noch unter der Hälfte, aber sie liegt definitiv bei mehr als null, was unserer Meinung nach die Einpreisung der Aktie darstellt.

Denn tatsächlich gehen die Analysten davon aus, dass Activision auch ohne die Übernahmefantasie bei um die 80 US$ stehen dürfte. Die Marktbeobachter begründeten dies vor allem so:

Beim heutigen Preis liegt das 20-fache unserer 2023E-Schätzung deutlich innerhalb seiner historischen Bandbreiten und dies berücksichtigt nicht die 9 Milliarden US$ an Nettoliquidität in der Bilanz und 12,4 Milliarden US$ bis zum Jahresende, wenn der Deal scheitert.

Zudem bemerkte Analyst Andrew Uerkwitz, dass das Unternehmen durch das frei gewordene Kapital vermutlich ein 4 Milliarden US$ schweres Aktienrückkaufprogramm starten dürfte, sollte der Deal scheitern.

Kein Rückzug aus UK

Jedoch bevorzugen viele Anleger statt der Eventualität lieber die tatsächliche Übernahme durch Microsoft. Denn de facto dürfte, selbst wenn Uerkwitzs Theorie der Wahrheit entspricht, sich der Unmut des Marktes bei einem geplatzten Deal in Abverkäufen widerspiegeln.

Dass der Deal platzt, wird aber immer wahrscheinlicher, denn ein Rückzug von Microsoft aus UK gilt laut einem neuerlichen Bloomberg-Bericht als undenkbar. Auch Analyst Uerkwitz bestätigte dies:

Wir glauben nicht, dass Microsoft so weit gehen sollte oder unbedingt so weit gehen wird.

Spekulation ohne Risiko?

Dementsprechend wird ein Zustandekommen der Übernahme nur auf gerichtlichem Wege zu erzwingen sein. Wer darauf spekulieren will, kann dies tun, sollte sich aber auch der Verlustrisiken gewahr sein. Denn auch wenn Activision nämlich vielleicht langfristig wieder zu einem Wert von 80 US$ finden kann, so wird vorher ein deutlicher Abverkauf stattfinden, sollte die Übernahme nicht gelingen.

Wer ohne diese Risiken profitieren möchte, der kann sich die Aktie von Microsoft sichern, der langfristig zwar die Transaktion zugutekommen sollte, die aber keine starken Kurskapriolen beim Platzen des Deals zeigen dürfte.

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