Uniper-Aktie: Ist mehr als eine Verdoppelung drin?
Anleger, die die Uniper-Aktie (WKN: UNSE01) Anfang des Jahres als hoffnungslosen Fall abstempelten, haben sich schwer getäuscht. Seit Jahresbeginn hat das Papier des letzten Jahres in Schieflage geratenen Energiekonzerns seinen Kurs schlichtweg verdoppelt. Kann die Rallye noch weitergehen?
Uniper ist einer der größten europäischen Betreiber von Gas- und Kohlekraftwerken. Zudem ist der Konzern im Gashandelsgeschäft tätig. Uniper entstand im Jahr 2016 durch eine Abspaltung von Geschäftsbereichen aus dem Energiekonzern E.ON. Aufgrund der staatlichen Rettungsaktion als Folge des Ukraine-Krieges hält die Bundesrepublik Deutschland derzeit rund 99 Prozent der Anteile an Uniper. Der Konzern ist an der Börse mit ca. 44,2 Milliarden € bewertet.
Es fehlt noch einiges
Seit der Rettung durch den deutschen Staat befinden sich gut 99% der Anteile in der Hand der Bundesrepublik. Das soll sich nach Meinung des Uniper-Managements möglichst rasch wieder ändern. So arbeitet die Unternehmensführung laut Aussagen von Finanzchefin Jutta Dönges mit Hochdruck daran, Uniper wieder kapitalmarktfähig zu machen, um das Unternehmen mittelfristig zurück in die Hände privater Investoren zu geben.
Doch das ist leichter gesagt als getan, denn momentan fehlt Uniper für die Kapitalmarktfähigkeit ein Investment-Rating. Ohne ein derartiges Rating kann sich der Konzern kein Geld an den Kapitalmärkten beschaffen.
Was ist die Story?
Zudem muss sich Uniper eine neue Equity Story einfallen lassen. Der Image-Schaden durch die Staatsrettung ist enorm. Hinzu kommt, dass die Europäische Kommission dem Konzern zahlreiche Auflagen in Form von Beteiligungsverkäufen gemacht hat. Derzeit ist noch unklar, wie Uniper in zwei bis drei Jahren aussehen wird.
Und nicht zuletzt weiß das Uniper-Management nicht, was es mit den Gewinnen aus Absicherungsgeschäften in Höhe von rund zwei Milliarden € machen soll. Das Geld an die Anleger auszuschütten oder in neue Projekte zu investieren, scheint nicht so einfach möglich zu sein. Derzeit laufen Gespräche mit dem Bundesfinanzministerium als Eigentümervertreter.
Kein Trend erkennbar
Seit etwa einem Monat fallen die Kursschwankungen der Uniper-Aktie sehr hoch aus. Kursausschläge in Höhe von mehr als 5% nach oben und nach unten sind an der Tagesordnung. Ein Trend lässt sich derzeit nicht ausmachen.
Ein reines Zocker-Papier
Aufgrund des sehr niedrigen Streubesitzes von etwa 1% wird der Kurs der Uniper-Aktie primär durch Spekulanten bestimmt, die auf kurzfristige Gewinne aus sind. Daran wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern.
Erst wenn sich der Freefloat durch eine Anteilsveräußerung des Bundes vergrößert, dürfte die Uniper-Aktie wieder in etwas ruhigeres Fahrwasser geraten. Ein Investment in die Aktie erfordert sehr gute Nerven und viel Geduld.
Es steht zu erwarten, dass der Kurs auch in den kommenden Wochen noch sehr volatil bleiben wird. Langfristig bietet die Uniper-Aktie aber ein äußerst interessantes Potenzial.
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