PayPal-Aktie: Anleger haben ihr Urteil gefällt

Die PayPal-Aktie (WKN: A14R7U) ist tief gefallen und immer mehr Anleger wetten auf einen Turnaround. Doch bisher scheint noch keine wesentliche Verbesserung der Lage absehbar. Kann es hier noch weiter nach unten gehen?

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PayPal vorgestellt
PayPal ist ein Online-Bezahldienst, dessen Plattform über 400 Millionen Menschen weltweit nutzen. Sitz ist in San José im US-Bundesstaat Kalifornien. Von 2002 bis zu seiner Abspaltung 2015 war das Unternehmen ein Tochterunternehmen des Online-Marktplatzes eBay. Der Titel wird an der Nasdaq gehandelt mit einem Börsenwert von derzeit 69,2 Milliarden US$.

Eigentlich eine logische Sache

Grundsätzlich ist der Abverkauf der Paypal-Aktien in den vergangenen Monaten für viele Anleger völlig unverständlich. Weiterhin nutzt fast jeder privat das Zahlungsmittel, nur die Bewertung scheint sich scheinbar geändert zu haben.

Aktuell hat der Titel nur noch ein Forward-KGV von 12,3 – und das, obwohl allein im ersten Quartal 5,8 Milliarden Transaktionen über Paypal abgewickelt wurden, was einem Plus von 13% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch die Schätzungen für das Gewinnwachstum der kommenden Jahre liegen in diesem Bereich, sodass PayPal für 2025 nur noch ein KGV von unter 10 hätte.

Nächste Abstufung

Allerdings scheint die Börse der festen Überzeugung, dass Paypal den Kampf gegen Google und vor allem Apple Pay schon lange verloren hat. Dies zeigt sich auch in einer neuerlichen Studie des Hauses Atlantic Equities. Darin war zu lesen:

Es scheint keine schnellen Lösungen für den Marktanteil oder die Transaktionsmargen von PYPL zu geben, sodass es schwer zu erkennen ist, welche Maßnahmen das Interesse der Anleger an der Aktie kurzfristig wieder wecken werden, selbst unter neuer Führung bleiben wir an der Seitenlinie.

Im Zuge dessen wurde die PayPal-Aktie von Analyst Kunaal Malde auch von „Buy“ auf „Neutral“ abgestuft sowie mit einem Kursziel von 73 US$ versehen. Insgesamt sank der Prozentsatz der Kaufratings für das Nasdaq-Papier in den vergangenen zwei Monaten von 75% auf 63%.

Der Markt hat geurteilt

Aber auch wenn es eigentlich so deutlich scheint, dass PayPal unterbewertet ist und jeder den Zahlungsdienstleister regelmäßig nutzt: Die Börse hat ihr Urteil gefällt. Aktuell trauen viele Anleger dem Papier nicht über den Weg und sind skeptisch. Gerade im Zuge einer aufkommenden Rezession können zudem makroökonomische Implikationen mit operativem Versagen verwechselt werden, was die Aktie noch tiefer herunterreißen könnte.

Für Anleger, die hier wirklich ein paar Jahre stur dabei bleiben können, ist die aktuelle Situation eine Kaufchance. Alle anderen Investoren sollten die Finger von dem PayPal-Titel lassen, bis der Markt seine Meinung sichtbar revidiert.

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