DWS-Aktie: Das sollten Anleger wissen

Die Aktie des Vermögensverwalters DWS (WKN: DWS100) ist mit einem geringen Verlust von -0,3% in den Tag gestartet und steht aktuell bei 31,70 €. Damit hat sie den Einbruch im Februar und März fast wieder vollständig ausgeglichen. Insgesamt stellt sich die Frage, ob ein Investment hier lohnenswert ist.

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DWS vorgestellt
Die DWS Group GmbH & Co. KGaA mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein zur Deutschen Bank gehöriger internationaler Vermögensverwalter. Das Unternehmen wurde 1956 gegründet und gehörte von 2004 bis zu seinem Börsengang 2018 vollständig zur Deutschen Bank, mittlerweile hält sie nur noch knapp 80%. Die Marktkapitalisierung liegt bei 6,34 Milliarden €.

Nettomittelzufluss erreicht

Lange Zeit litt der Frankfurter Vermögensverwalter unter einem höheren Mittelabfluss, dies hinterließ in der Erfolgsrechnung und an dem Renommee von DWS deutliche Spuren. Wie in dem Geschäftsbericht dargestellt, wurde im ersten Quartal ein Nettomittelzufluss von 8,8 Milliarden € erzielt. Das verwaltete Gesamtvermögen hat sich gegenüber dem vierten Quartal von 821 auf 841 Milliarden € erhöht. Ob diese Gesamtentwicklung nachhaltig ist, wird sich in den nächsten Quartalsergebnissen zeigen.

Die Geschäftszahlen der ersten drei Monate sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum insgesamt schwächer ausgefallen, dies wurde von den Marktexperten auch erwartet. Die bereinigten Erträge reduzierten sich um 12% auf 610 Millionen €, Hauptursache hierfür sind niedrigere Managementgebühren.

Positiv ist, dass die Kosten von 410 Millionen € auf 404 Millionen € gesunken sind. Das Unternehmen fährt ein striktes Kostenmanagement mit dem Ziel, die Aufwands-Ertrags-Relation (CIR) deutlich zu senken, momentan liegt sie bei 66,3%. Der Gewinn nach Steuern mit 138 Millionen € ist um 26% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken.

Insgesamt hat sich der Negativtrend weiter fortgesetzt, auch gegenüber dem vierten Quartal ist ein Rückgang zu verzeichnen.

Claire Peel, CFO von DWS, kommentierte die Geschäftsentwicklung so:

In einer durch hohe Inflation geprägten Phase haben wir unser striktes Kostenmanagement beibehalten und unsere bereinigten Kosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum reduziert. Mit einer bereinigten Aufwand-Ertrags-Relation von 66,3 Prozent im ersten Quartal sind wir auf Kurs, um unsere Prognose für 2023 zu erreichen.

Ausblick bestätigt

Das Hauptziel im laufenden Geschäftsjahr ist, die CIR-Quote unter 65% zu senken, bei weiterer Kostendisziplin dürfte dies erreichbar sein.

Bis 2025 hat der Vermögensverwalter deutlich ehrgeizigere Pläne. Danach soll die CIR-Quote unter 59% liegen. Das verwaltete Vermögen soll bis dahin jährlich um 10% steigen. Damit dies gelingt, bedarf es deutlich höherer Nettozuflüsse sowie steigende Preise der Vermögenswerte.

Potenzial beschränkt

Auch wenn die DWS-Aktie sich zuletzt wieder berappelt hat, ist das zukünftige Potenzial begrenzt. Der Negativtrend bei der Geschäftsentwicklung ist noch nicht gestoppt, die nächsten Quartale werden zeigen, ob eine Verbesserung erreicht wird.

Die aktuelle Marktkapitalisierung von 6,34 Milliarden € ist sehr ambitioniert, insbesondere im Hinblick auf die schwache Ertragslage. Rechnet man das bereinigte Quartals-EPS von 0,69 € aufs Jahr hoch, ergibt sich ein Wert von knapp 2,80 €. Das sich daraus errechnende aktuelle KGV von rund 11 ist sehr hoch.

Dass das Kurspotenzial begrenzt ist, zeigen auch die Einschätzungen der Analysten. Die Credit Suisse sowie Goldmann halten einen Wert von 31 € für fair, lediglich Barclays rechnet mit steigenden Kursen, ihr Zielkurs liegt bei 38 €.

Mein Fazit: Ich halte die DWS-Aktie für nicht kaufenswert, einzig die Dividendenrendite von aktuell 6,4% spricht für sie. Momentan würde ich eher in das Original, die Deutsche Bank, investieren, hier sind die Kurschancen deutlich besser.

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